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Normale Version: Fomabrom klebt, Fomatone nicht...
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Hallo,



habe gestern mit der Baryt-Verarbeitung angefangen. Es klappt alles recht gut. Fomatone 131 l?st sich auch wunderbar gegen das Tuch trocknen und wird weitgehend plan. Das Fomabrom 111 dagegen (Emulsionsnummer 013648/12) pappt extrem am Tuch und l?st sich nur mit etlichen Fusseln wieder abziehen.

Das Problem trat bei unterschiedlichen Temperaturen und unterschiedlichen Trocknungszeiten auf (neue B?scher-Presse).

Ist das ein Zeichen, dass die Emulsion noch zu frisch ist? Kann man da mit H?ter vorbeugen (reicht da eine 10%ige Alaun-L?ung)? Oder sollte das Papier vorher l?ger trocknen? Die Vortrocknung lag bei ca. 15...30 min.



Swingende Gr??



Henning
Hallo Henning,



das w?e ein Zeichen daf?r, da?die Fomabrom-Emulsion nicht so stark geh?tet ist. Die H?tung der Emulsion hat im Normalfall (diese Einschr?kung schreibe ich bewu?, weil manchmal bei leichten Emulsions?derungen mehr passiert als man denkt) einen Einflu?ab initio. D.h. sie ist von der Reifung des Papiers nach dem Gu?unabh?gig.



Ein H?tefixierbad sollte Abhilfe schaffen, eine andere Abhilfem?lichkeit schlage ich gleich weiter unten vor.



Erstmal m?hte ich Mirko dazu ermuntern, unter dem Adox-Label einen H?tefixierer aufzulegen (oder ein H?te-Additiv f?r Fixierer, das d?rfte sich leichter verkaufen lassen). Ein m?licher Name daf?r w?e z.B. "Adorock" (rock: (engl.) Felsen). Wortspielchen im Deutschen beabsichtigt.

Von Entwicklerh?tern halte ich nicht viel, deren Einflu?auf die Entwicklungskinetik, Bildton und andere Dinge ist mir nach meinen Versuchen damit eindeutig zu gro?



Mein Baryt-Proze?mit Trockenpresse sieht wie folgt aus: Papier abstreifen, na?wie es ist auf die Presse legen, Deckel drauf, anschalten.

Bei knapp mehr als "handwarm" (kurz vor der Schmerzgrenze, bei mir ca. 60?C) Presse aus. Erkalten lassen. Vorgang zwei bis dreimal wiederholen, bis es nicht mehr "feucht riecht" ?ber der Presse. Print ohne wellige R?der entnehmen, unter drei B?cher ?ber Nacht (zwei Kochb?cher und "Alles Wahrheit! Alles L?ge!", Ausstellungskatalog der Museen der Stadt K?n), am n?hsten nachmittag topfebene Baryts entnehmen.



Allerdings geh?e ich zu denen, die gr?eren Wert auf einen gewissen Grundgehalt des Trockentuchs an Gelatine legen. Womit wir beim zweiten Punkt w?en: Meiner Abhilfem?lichkeit.



An sauberen Trockent?chern bleibt jeder Print kleben. Deshalb werden die Dinger nur seltenst gewaschen (schlie?ich w?sert man den Siff ja vorher extra aus dem Papier raus) und wenn schon, dann hinterher mindestens vor dem B?geln gest?kt, besser noch mit verd?nnter Gelatinel?ung behandelt.

Dazu leiste ich mir mein altes, zum Dampfb?geln untaugliches, abgeranztes Pl?teisen mit defektem Thermostat.



Falls gest?kt werden soll: Das geht wie zu Mutters Zeiten im Waschautomat mit normaler Kartoffelst?ke. Hinterher zweimal die Wama ohne W?che mit Waschpulver laufen lassen, dann ist der Siff raus.

Falls Gelatinel?ung Methode der Wahl ist: Das ist besser, aber eine hundselende Sauerei im Topf oder auf der Presse.



Mein neues Trockentuch (Ripsbindung, 120er Leinen) habe ich erstmal gekocht (Waschmaschine, bei den modernen ?o-Maschinen macht man das besser im Topf auf dem Herd, dieser ?o-Schrott schafft in der Trommel nur knapp ?ber 80?C) und geb?gelt. Pl?ten wird danach harte Arbeit und l?t sich nicht durch eine Mangel ersetzen. Zweidimensional b?geln ist angesagt, sonst wirft das Tuch hinterher auf der Presse Falten. Das Eisen mu?kreisen.



Danach diagonal zur Laufrichtung vern?t (knapp zu eng gen?t, ja dank der Beschulung in Nds damals komme ich mit einer N?maschine klar) und na?auf die Presse aufgezogen. Presse an, danach hat es gepa?, wozu hat das Ding die Spannfedern wohl...

Die Gelatine-Sauerei habe ich dann unter fachkundiger Aufsicht durch meinen >90j?rigen Onkel in spe dem aufgezogenen Tuch geg?nt. Danach sah das Tuch zwar siffig aus, funktionierte aber 1a und enthielt garantiert keinen Dreck aus dem Fotoproze?

Und nur auf letzteres kommt es an. L?gst nicht alles, was "persil-wei? aussieht, sich fluffig anf?hlt und nett duftet, ist auch f?r den gedachten Verwendungszweck gut.



Das ist wie mit der Bratpfanne zuhause vs. Bratpfanne im Restaurant. Zuhause ist die mit Teflon beschichtet (bei mir nicht) und im Restaurant (bei mir auch) kommt eine geschmiedete Stahlpfanne zum Einsatz, die zur Reinigung lediglich mit ? und Salz ausgerieben wird. "Hausfrau Erna E." (um ein Beispiel aus der Sozialliteratur der 70er zu bem?hen) bekommt beim Anblick der Restaurant-Pfanne einen Brechreiz. Trotzdem schmeckt das Steak aus der Restaurantpfanne besser und l?t sich besser braten.



Beste Gr??,

Franz
Hallo Franz,



erstmal Danke f?r die ausf?hrliche Antwort.



Meine Presse hat einen Thermostaten und die Ergebnisse waren bei 60? und 80? ?nlich. Das Tuch ist wirklich sehr neu, es hat gestern die ersten Abz?ge f?hlen d?rfen. Vielleicht ?dert sich da noch etwas im Laufe der Zeit.

Frappierend fand ich halt nur, dass von den beiden ersten Abz?gen (einmal 18x24 Fomatone und einmal 18x24 Fomabrom), das eine v?lig unbeirrt liegen blieb und das andere doch recht fest am Tuch haftete.

Interessanterweise klebte auch altes Tura-Papier (gesch?zte sp?e 60er) am Tuch, dessen Emulsion m?sste ja wirklich mittlerweile ausgereift sein...

Als H?tebad hatte ich an eine Alaun-L?ung nach der ersten W?serung gedacht, weil ich vermute, dass sich sonst der Fixierer schlechter auswaschen l?st. So als Idee...

Die T?cher sind wie gesagt nagelneu (Firma B?scher wohnt etwa 10km von hier), wie sieht denn diese Gelatine-Behandlung aus?



Viele Gr??



Henning
Hallo Henning,



ich dachte eigentlich, da?ich die Sauerei gen?gend ausf?hrlich beschrieben habe.



- Man fertige bei ca. 60?C eine Gelatine-L?ung an.

- Man verreibe diese L?ung auf dem Tuch, Tropfer werden abgewischt. Beidseitig.

- Presse zu (bitte ohne Hochglanzfolie, die w?e danach endg?ltig fertig), anschalten und tempern bei Tmax < 110?C bis trocken. (K?nte evtl. mehr sein, meine schlappe B?scher schafft nicht mehr.)



Presse (Blech, nicht Tuch!) putzen.



Danach noch 1x von vorn.



Das Tuch sieht danach aus wie die Sau, taugt aber. Ggf. auf der Innenseite mit einem trockenen Schwamm paarmal abreiben.



10km von Deinem Wohnort wird man Dir nat?rlich ganz was anderes erz?len. Warum wohl?



Ich arbeite seit Jahren mit B?scher-Pressen, die eher aus der Jugend meines Vaters stammen. Die sind einfach zu gut:-) Nicht so, wie bei den "wei?n" Haushaltsger?en, wo irgendwann einmal das ?erleben des Anbieters hinter der Haltbarkeit der produzierten Ger?e zur?ckstand.



Beste Gr??,

Franz
Hallo Franz,



da Du von der Aufsicht Deines Onkels schriebest, dachte ich, es seien irgendwelche geheimen Zeremonien vonn?en, um den richtigen Siff entstehen zu lassen...

Also wie bei der Bayerischen Creme: Gelatine einweichen und dann auf kleiner Flamme aufl?en.

Dann probier' ich das doch bei Gelegenheit mal. (Ich komm' ja schnell an Ersatz...)



Viele Gr??



Henning
Servus Franz,



wo hast du den Stoff f?r das Trockentuch bekommen? Ich habe mein altes Tuch in einem Stoffladen vorgelegt, die Verk?ferin meinte das w?e Baumwolle (Nessel?), kein Leinen. Sie hatte aber nichts in der Art vorr?ig und konnte das auch nicht bestellen.



Gru?

Christof
Hallo Henning,



bei mir ist das H?genbleiben auch bei der gleichen Papiersorte mal st?ker und mal schw?her. Ich vermute, es liegt an der Temperatur und/oder an dem Trocknungsgrad. Der Print, der bei der doppelseitigen Presse unten liegt, braucht nach meiner bisherigen (bescheidenen) Erfahrung etwas l?ger, deshalb drehe ich die Presse auch mal zwischendurch um. Ich versuche die Prints rechtzeitig herauszunehmen, bevor die R?der wellig werden. Die Fusseln haben mich bisher noch nicht besonders gest?t, da man sie hinterher mit einem weichen Tuch abwischen kann (vorsichtig, sonst gibts Kratzer). Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich die Presse gebraucht gekauft habe und die T?cher ein wenig versifft sind. Neue T?cher muss ich erst noch anfertigen...



Gru?

Christof
Hallo Franz,



gestern hab' ich mich endlich an der "Sauerei" versuchen k?nen.

12 Blatt Gelatine in 1/2l kaltem Wasser 5min eingeweicht, unter R?hren bei mittlerer Hitze aufgel?t, auf dem Tuch verteilt, bei ca. 80?C getrocknet, Vorgang wiederholt und den ersten 18x24 Print bei 60?C hinein. Nach 7min (passt bei Fomatone recht gut) die Presse ge?fnet und...

Nun ja... Die Gelatinesorte des Papiers und die des Tuches scheinen sehr ?nlich zu sein und sind dementsprechend sehr bereit, eine Fusion einzugehen. Es war quasi ein Gelatineblock entstanden, der von der Barytage bis durch das Tuch hindurch ging...

Es bleibt also kompliziert. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/unsure.gif' class='bbc_emoticon' alt=':unsure:' />



Daf?r ist es mir mit dieser Presse gelungen, "mal eben" einen nahezu stippchenfreien Hochglanz zu erzeugen. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/rolleyes.gif' class='bbc_emoticon' alt=':rolleyes:' />



Trocket hier sonst niemand Fomabrom gegen das Tuch?



Swingende Gr??



Henning
[quote name='Henning Hagedorn' post='10646' date='14-09-08, 23:15 ']Trocket hier sonst niemand Fomabrom gegen das Tuch?[/quote]



jup, hab ich mal gemacht, danach nicht wieder. fomabrom variant. es klebte wie sau. es liegt wirklich am fomabrom, nicht am laboranten. das adox test-mcc klebte ?brigens auch, wenngleich nicht ganz so extrem wie das fomabrom. am besten geht das gute alte orwo. da klebt nix, die prints fallen einfach so vom tuch ab. so w?rde man sich das von jedem papier w?nschen.



peter.
Peter,



altes ORWO kann gar nicht mehr kleben. Nach 20 Jahren ist jede Gelatine hart.

Beim Test-ADOX haben wir ja auch darauf hingewiesen. Das Papier wurde aus bestimmten Gr?nden noch nicht voll geh?tet- das stellen wir erst an der gro?n Maschine ein.



Was das Fomabrom Variant betrifft so muss ich zu Fomas Ehrenrettung erw?nen, dass im Foma Datenblatt steht, dass das Papier ?ber nach auf Trockensieben zu trocknen sei.



Ich werde diesen Punkt bei meinem n?hsten Treffen mit Foma noch einmal ansprechen.



Viele Gr??,



Mirko
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