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Normale Version: Adox CHS 50 im Scala-Prozess
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Moin,



nachdem hier verschiedentlich kolportiert wurde, dass der Adox CHS 50 (=Efke KB 17) dem Maco PO 100c verdammt ?nlich sei, habe ich ihn mal im Scala-Prozess umkehrentwickeln lassen. Beim Maco funktioniert das recht gut, beim Adox allerdings nicht ganz so toll. Konkret:



Tr?er: Entgegen der Aussage der freundlichen Fotoimpex-Verk?ferin hat der Adox keinen klaren, sondern einen grau eingef?bten Tr?er, der dem des Agfa APX 100 recht ?nlich ist, vielleicht sogar noch eine Nuance dunkler ausf?lt. Das macht den Adox nicht gerade zur ersten Wahl f?r die Umkehrentwicklung. Der Maco ist dagegen glasklar.



Emulsion: Die Emulsion des Adox reagiert etwas empfindlich auf die chemische Tortur des bei fast 40? C in einer Durchlaufmaschine gefahrenen Scala-Prozesses. Bei zwei Bildern waren winzig kleine punktuelle Emulsionsabl?ungen festzustellen, die allerdings erst bei Projektion bzw. Betrachtung mit der Lupe sichtbar wurden. Das kommt beim Maco allerdings auch hin und wieder vor.



Erzielbare Empfindlichkeit: Der Scala-Prozess ist eigentlich daf?r bekannt, dass er aus Filmen mehr als ihre Nennempfindlichkeit herausholt. So bringt der Maco PO 100c 125 ASA, der Agfa APX 100 200 ASA etc. Vom Adox hatte ich mir ?nliches erwartet, zumal Fotoimpex betont, seine nennempfindlichkeit sei seine echte Emfindlichkeit, w?rend moderne Film in der Regel eine geringere reale Emfindlichkeit h?ten, als als nennempfindlichkeit f?r sie angegeben wird. Der Adox lieferte jedoch nur vern?nftig belichtete Bilder bei 50-64 ASA. Bereits bei 85 ASA laufen die Schatten sichtbar zu, Hautt?e wirken, als sei die fotografierte Person zu lange unter der H?ensonne gewesen. Bei 40 ASA ist die Lichterzeichnung noch unbefriedigend.



Fazit: Adox CHS 50 und Maco PO 100c m?en zwar aus dem gleichen Stall stammen, sind sich aber l?gst nicht so ?nlich, wie hier und anderswo kolportiert wird. F?r die Umkehrentwicklung im Scala-Prozess ist der Adox aufgrund seiner empfindlichen Emulsion nur bedingt geeignet. Sein grau eingef?bter Tr?er l?t ihn auch f?r die Umkehrentwicklung in alternativen schonenderen Verfahren (Fomakit etc.) nicht der optimal geeignete Film zu sein.



Gruss aus Hamburg



J?
J?n,



der CHS 50 ist nicht identisch mit dem PO100c.

Ich habe das auch gelesen, hatte aber nie den Eindruck die Filme w?rden als identisch angepriesen, sondern vielmehr wurde der CHS 50 Rollfilm als Ersatz vorgeschlagen.



Die hohe Aufl?ung holt sich der PO 100c aus der Orthopanchromatischen Sensibilisierung, wohingegen der CHS 50 ein panchromatischer Film ist.



Am ehesten Vergleichbar w?e der CHS 100, aber auch der ist ein Panchromat mit g?zlich unterschiedlichen Eigenschaften und ganz anderer Sensibilisierung / Aufl?ung.



Die erzielte Empfindlichkeit ist ja auch vergleichbar (wie Du selber festgestellt hast werden aus PO100c 125 ASA und aus CHS 50 ca 65 ASA). Das liegt genau im Rahmen dessen was zu erwarten war.

Keinesfalls k?nen aus dem 50er im Diaprozess 100 geholt werden- dazu m?sste man den Prozess modifizieren.



Ich glaube, was diejenigen die meinen der 50er sei dem PO100c ?nlich verleitet hat diesen Vergleich anzustellen ist die Tatsache dass der PO100c eine f?r einen 100er sehr hohe Aufl?ung hat. Da liegt der Verdacht nahe es handele sich um einen 50er mit 100 ASA Packungsaufdruck aber das stimmt so nicht. Es handelt sich um einen 100er mit Rectepan Emulsion (Orthopanchromatisch) ?nlich dem Neopan Acros.



Auf einen klaren Tr?er sind NUR die Rollfilme gegossen NICHT die KB Filme (vgl. hierzu meinen Thread ?ber die Probleme der Beschaffung von klarem [url="http://www.fotoimpex.de/forum/index.php?showtopic=914"]Rollfilmtr?er[/url]).



Wir haben nie Tests gemacht mit dem Film im Scala Prozess da die Agfa ja bis vor kurzem die Labore geknebelt hatte und es ihnen nicht erlaubt war im Scala Prozess andere Filme zu entwickeln. Es gab immer zwei Labore die sich nicht streng daran gehalten haben aber wir konnten das nicht an die gro? Glocke h?gen damit die von Agfa keins auf den Deckel bekommen haben.



Das mit den Hautt?en interessiert mich. Das m?sste man theoretisch ?ber eine Ver?derung der Entwicklungsparameter hinbekommen.

Kannst Du das mal scannen ?

Es ist jedoch denkbar dass der 50iger im Scala Prozess gar nicht zu entwickeln ist.

40 Grad ist in jedem Fall zu viel f?r die wenig geh?tete Emulsion.



Gr??,



Mirko
Mirko,



dass die Emulsion des Adox CHS 50 die Tortur des Scala-Prozesses ?berhaupt ?berstanden hat, hat mich selbst erstaunt. Schlie?ich weist Ihr extra darauf hin, dass der Film m?lichst in der Dose oder im H?getank und nicht in der Durchlaufmaschine entwickelt werden sollte, dass kein zu saures Stoppbad verwendet werden sollte, und dass m?lichst H?ter verwendet werden sollte. Der Adox hat den Prozess sogar sehr gut ?berstanden. Nur zwei von 36 Bildern hatten winzige punktuelle Emulsionsbesch?igungen, ansonsten hat die Emulsion gehalten. Da hab' ich beim Scala-Prozess schon ganz andere Sachen erlebt.



Du schreibst, der Adox CHS 50 sei ein panchromatischer und kein orthopanchromatischer Film. Das steht auf Deiner Adox-Homepage allerdings anders. Dort wird von einer "orthopanchromatischen Sensibilisierung" des CHS 50 geschrieben. Vielleicht resultiert daraus die kolportierte Vermutung, dass Adox CHS 50 und Maco PO 100c bildlich gesporchen zweieiige Zwillinge seien k?nten. Die Aussagen zur realen Emfindlichkeit des angeblich tief stapelnden Adox CHS 50 st?tzen diesen Fehlschlu?dann noch.



Was die Hautt?e bei Unterbelichtung betrifft: Ich hab' keinen Scanner. Wenn's wichtig Dich wichtig ist, kann ich mich aber gern nach einer Scanm?lichkeit umsehen. Aber wie gesagt: Bei 50-64 ASA liefert der CHS 50 normale Hautt?e, bei 40 ASA sind sie etwas kalkig hell, ab 85 ASA werden sie soliariumsverbrannt.



Gruss



J?
Hallo J?n,



Du hast Recht das ist verwirrend und leider auch kompliziert weil Worte das nicht genau genug beschreiben.



Also der CHS 50 ist nat?rlich ein echter Panchromat, f?r einen 50iger, aber im Vergleich mit modernen 100ern wirkt er orthopanchromatisch. Er sitzt sozusagen in der panchromatischen Ecke am untersten Ende ganz knapp hinter Ortho.



Der PO100c hingegen ist ein Orthochromat der ein wenig ins panchromatische hineinragt.

Er sitzt also Emulsionstechnologisch noch im ORTHO- technischen Bereich aber ist nicht v?lig blind f?r Rot. Von einem 100er w?rde mann aber deutlich mehr Rotempfindlichkeit erwarten wenn er als Panchromat verkauft wird.



Deutlicher sichtbar wird es wenn man CHS 100 mit PO100c vergleicht weil der CHS 100 wesentlich mehr panchromat ist.

Ein 50iger Panchromat ist immer weniger Rotempfindlich als ein 100er Panchromat und somit ist der Unterschied zum Po100c wirklich geringer.





Gr??,



Mirko

Guest

Hallo zusammen,



ich finde es interessant, dass geschrieben wird, dass sich der CHS 50 aufgrund seines grau eingef?bten Tr?ers weniger zur Umkehrung eignet. Auch ich spielte mit dem Gedanken, diesen Film probeweise zum Dia umzukehren und hatte bis heute gedacht, dass der Film auf klarem Tr?er gegossen wird. Zumindest ist es bei meinen bislang verwendeten Filmen, die noch die Bezeichnung EFKE tragen und die ich Ende 2004 kaufte, der Fall.

Daher die Frage: Ist in der letzten Zeit ein anderer Tr?er beim KB-Material zum Einsatz gekommen? Bedeutet die grau eingef?bte Unterlage nicht auch, dass sich die Funktionsweise des Lichthofschutzes ge?dert hat?



Gru?
Thomas G.
Mirko,

an den Beitrag von Thomas ankn?pfend w?rde mich interessieren, ob es Euren Adox CHS 50 als Kleinbildfilm in absehbarer Zeit wieder mit klarem Tr?er geben wird, wie es der Fall war, als Ihr ihn noch als Efke KB 17 vertrieben habt. Denn zum SW-Dia umgekehrt kommt er eigentlich sehr sch?: Er ist feink?nig und liefert ein sehr breites Spektrum an Grauwerten. Mit klarem Tr?er w?e er jedoch sch?er.

Meine zweite Frage betrifft die individuelle Dosenentwicklung des Adox CHS 50 mit dem Fomakit. Gibt es hier Erfahrungswerte ?ber die dabei erzielbare reale Emfindlichkeit (50 ASA?). Und: Welche Entwicklungszeiten empfielt Ihr bei welcher Temperatur und welchem Kipprythmus - wie gesagt bei Dosenentwicklung, nicht im Jobo-Prozessor mit permanent rotierender Drum.

Gruss

J?
Joern,



>nachdem hier verschiedentlich kolportiert wurde, dass der Adox CHS 50 (=Efke >KB 17) dem Maco PO 100c verdammt ?nlich sei, habe ich ihn mal im Scala->Prozess umkehrentwickeln lassen.



>Tr?er: Entgegen der Aussage der freundlichen Fotoimpex-Verk?ferin hat der >Adox keinen klaren, sondern einen grau eingef?bten Tr?er,



Ich sprach damals von der Rollfilmvariante des Efke R50 und einer etwa 2 bis 3 Jahre alten Emulsion. Die kam damals auf glasklarem Traeger -mit pissigem Laengsdrall- und passte mit EI50, 12min, 20?C im Foma-Selbstfahrprozess.



Was ich damals noch nicht wusste, allerdings in Form eines gleich belichteten, gleichzeitig entwickelten CHS100/120 vor mit hatte - die Chargenschwankung ist enorm, aktuelle Adoxe und Efkes wollen gegenueber der Altware aus 2004 pi mal Daumen 15 bis 30% verlaengerte Entwicklungszeiten. Mehr dazu demnaechst, ich hab meine Sensireihe noch nicht vervollstaendigt und ausgemessen. Mirkos Laborant hat das vor 10 Tagen auf dem kurzen Dienstweg bestaetigt.



Bei Scalaisierung hast Du auf die Erstentwicklungszeit leider kaum Einfluss (bietet noch ein Labor Push/Pull an?), da bleibt dir nur der Ausgleich ueber die Belichtung.



>Fazit: Adox CHS 50 und Maco PO 100c m?en zwar aus dem gleichen Stall >stammen, sind sich aber l?gst nicht so ?nlich, wie hier und anderswo >kolportiert wird.



Du vergleichst Materialien, die im Guss zwei bis drei Jahre auseinanderliegen.



>Sein grau eingef?bter Tr?er l?t ihn auch f?r die Umkehrentwicklung in >alternativen schonenderen Verfahren (Fomakit etc.) nicht der optimal geeignete >Film zu sein.



Und das bezieht sich auch nur auf die Kleinbildversion. Die aktuellen 120er (bis 04-2008 und 05-2008) sind auf anderem Traeger, der aber weiter umkehrtauglich ist und sich nur einen Hauch "grau belegt" zeigt. ?ne Umkehrung damit habe ich noch nicht eingearbeitet, denen ist im Fomakit aber durch eine verlaengerte Erstentwicklung beizukommen.



Roman