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Fuji Acros mit welchem Entwickler? - Druckversion

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+--- Thema: Fuji Acros mit welchem Entwickler? (/showthread.php?tid=10059)

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Fuji Acros mit welchem Entwickler? - Olivinyl - 25-02-2013

Hallo zusammen,



wie würdet ihr den Acros 100 als KB-Film entwickeln?

Ich habe Rodinal, Xtol und A49 zur Verfügung.



Womit habt ihr vernünftige Ergebnisse erreicht bei vernünftiger Empfindlichkeitsaussutzung (ich brauche es nicht Feinkörnig)

Ein paar Zeiten wären auch nicht schlecht, denn ich finde die [url="http://www.digitaltruth.com/devchart.php"]http://www.digitaltruth.com/devchart.php[/url] Zeiten teilweise viel zu ungenau.



LG Oliver


Fuji Acros mit welchem Entwickler? - hagee - 26-02-2013

Servus Oliver,



gut geht der Acros in Rodinal 1+75, 64 ASA, 18 Minuten. Aber das sind nur 19 DIN/64 ASA. Ich würde, nachdem XTOL ohnehin im Haus ist, XTOL 1+1 oder 1+2 vorschlagen.



Diafine 2x5 Minuten bei 200 ASA geht auch, hat aber einen gewissen Hang zu sehr dichten Lichtern.



Viele Grüße und gut Licht,

Hans


Fuji Acros mit welchem Entwickler? - Olivinyl - 26-02-2013

Hallo Hans, danke für die Antwort.



Nee, kein Diafine.

Ich habe 2 Filme geschenkt bekommen. Ich möchte die 2 Filme die halt so gut wie möglich ohne Eintesten belichten und entwickeln.

Ich habe den Acros noch nie benutzt. Sollte mir dieser Film gefallen, das würde ich den auch richtig eintesten.

Wie ist der so im Vergleich zum Tmax 100 oder Delta 100.

Wenn ich es richtig verstanden habe ist der Acros irgendetwas zwischen klassischer Emulsion und Flachkristall.

Bitte meine Aussage richtig stellen.



LG Oliver


Fuji Acros mit welchem Entwickler? - pittyman - 26-02-2013

Hallo Oliver,

der sicherste Weg an Deine gewünschten Informationen zu kommen, ist den Film selber in den verschiedenen Entwicklern zu entwickeln. Unterschätze Dein subjektives Empfinden nicht! Was dem einen zu grobkörnig erscheint, fängt dem anderen gerade erst an Spaß zu machen und umgekehrt.



Ich mache es wie folgt: Film in Kamera und auf Stativ. Den Film einmal komplett mit dem selben Motiv bei gleicher Blende und Zeit belichtet. In der DuKa schnippel ich dann immer nir ein Stück des belichteten Filmes ab (der Rest wird lichtdicht verpackt) und entwickle ihn im jeweiligen Entwickler mit der jeweiligen Zeit. Anschließend werden auf dem trockenen Filmschnipsel die entsprechenden Notizen angebracht.



Dann: Abzug auf Dein Papier in für Dich sinnvoller Größe. Wenn Du mit allen Entwicklern durch bist, legst Du Deine Probeabzüge nebeneinander und bist um Welten schlauer!!



Bei Kb hast Du ja 36 Negative zur Verfügung. Du könntest sogar noch verschiedene Entwicklungszeiten im jeweiligen Entwickler probieren, falls die im Netzt kursierenden bei Deinem Prozess nicht stimmen.



Viel Spaß bei testen des neuen Filmes!

Dirk


Fuji Acros mit welchem Entwickler? - hagee - 26-02-2013

Servus Oliver,



der Acros ist meines Wissens nach kein Flachkristaller wie Tmax100 oder Delta 100, sondern klassisch kubisch kristallin. Was ihn speziell macht (machen soll, ich konnte in der Praxis keinen Unterschied feststellen) ist seine Sensibilisierung, die nicht pan- und nicht orthochromatisch sein soll.



Bei nur 2 Filmen würde ich einen in Rodinal und den anderen in XTOL entwickeln. Vielleicht sogar zuerst in XTOL, was am feinkörnigsten bei echten 100 ASA sein dürfte. Wenn das conveniert kann man ja beim zweiten Film schon Feinabstimmung betreiben.



Die Zeiten aus der Digitalen Wahrheit zu Acros in XTOL sehen alle plausibel aus. Ich empfehle, wegen des beschriebenen Hangs zu dichten Lichtern, eine Verdünnung auf wenigstens 1+2. Deshalb wird er auch in Rodinal 1+75 so schön.



Ein wenig eine Ziege ist er schon, der Acros. Aber einem geschenkten Barsch schaut man auch nicht hinter die Kiemen....



Viel Spaß damit,

Hans


Fuji Acros mit welchem Entwickler? - Wolfgang J?nemann - 26-02-2013

[quote name='hagee' timestamp='1361880611' post='15738']

Servus Oliver,



der Acros ist meines Wissens nach kein Flachkristaller wie Tmax100 oder Delta 100, sondern klassisch kubisch kristallin.

[/quote]



Da irrst du !

Was sich bei Kodak "Tmax" und bei Ilford "Delta" nennt ,heißt bei Fuji "Sigma Crystal Technology".

Im Unterschied zu den Kodak und Ilford Filmen ist der Acros allerdings relativ gutmütig bei der Belichtung (Lichter fressen nicht so aus)



Versuch es mal mit :



Xtol 1:3 - 9 Minuten bei 24°C (Bei 64 ASA) 30 Skunden konstante Bewegung,danch 3 Kipps zu Beginn jeder Minute (hohe Schärfe)



oder (bester Allrounder) :



Xtol 1:1 - 11Minuten bei 20°C (100ASA) 30 Skunden konstante Bewegung,danch 3 Kipps zu Beginn jeder Minute.



oder:



Tetenal Neofin blau - 6 Minuten bei 20C° (100ASA) Erste MInute konstante Bewegung,danach 5 Sekunden (3 Kipps) zu Beginn jeder Minute (beste Schärfe)



Grüße

Wolfgang


Fuji Acros mit welchem Entwickler? - Thomas Pauly - 26-02-2013

Fuji Acros 100 hat zwei Alleinstellungsmerkmale:



(1) Er ist orthopanchromatisch sensibilisiert (ähnlich wie der auslaufende Rollei 100 Tonal), ihm wird eine sehr differenzierte, dem Augeneindruck optimal entsprechende Grauwertumsetzung von Grüntönen zugeschrieben. Da das Empfindlichkeitsmaximum im Vergleich zu üblichen panchromatischen Filmen Richtung Blau verschoben ist, kommt blauer Himmel in der Tendenz heller, Hautmerkmale werden ggf. akzentuiert. Der Film ist also der genaue Gegenentwurf zu den aus superpanchromatischen Luftbildfilmen konfektionierten Rollei-Materialien.



(2) Er ist sehr unempfindlich gegen den Schwarzschild-Effekt. Bis 120 sec ist keine Verlängerung der gemessenen Belichtungszeit erforderlich. Zum Vergleich: APX 100: 1 sec => +1 Blende, 10 sec. => +2 Blenden, 100 sec => +3 Blenden.



Meine Erfahrungen mit Entwicklern beschränken sich auf ID-11 1+1 (100 ASA) und CG-512 (50 ASA), Zeiten nach Datenblatt. Ich habe den Acros 100 überwiegend für abendliche Architekturaufnahmen eingesetzt. Die Gutmütigkeit in Sachen Schwarzschildeffekt hat sich dabei auch in der Praxis bestätigt. Die Allgemeinqualität der Ergebnisse war erwartungsgemäß hoch, allerdings wurde die Feinkörnigkeit der vergleichbaren Kodak- und Ilfold-Flachkristallfilme nicht erreicht. Der Träger ist klar, was bei großen Vergrößerungsmaßstäben und niedrigempfindlichen Warmtonpapieren praktisch ist, besteht aber nicht aus Polyester, ein Lichtleiteffekt (wie bei den o.g. aus AgfaAviphot abgeleiteten Rollei-Materialien) tritt also nicht auf. Diesen Vorteil hat man bei Silvermax aber auch.



Mein persönliches Fazit: Optimal für Langzeitbelichtungen, ansonsten aber kein zwingender Grund, anderen (und oft preiswerteren) 100ern untreu zu werden.



Gruß



tepe


Fuji Acros mit welchem Entwickler? - Olivinyl - 26-02-2013

Ich finde es immer gut und interessant so viele verschiendene Meinungen zu hören.



Dirk: Das Ergebnis und das empfinden sind wirklich subjektiv einzustufen.



Ich denke das ich den ersten Acros in Xtol 1+1 baden werde und den 2. in Rodinal 1+50 für 13 Minuten.



Ich meine gelesen zu haben das der Acros nicht so fein wird ist wie der Tmax 100, aber nicht so empfindlich bei Fehlbelichtung ist. Das mit der Fehlbelichtung hat mir Wolfgang ja bestätigt.



Tmax 100 in Rodinal ist ja eine nicht so runde Sache und habe ich bereits probiert und passt einfach nicht (subjektives Empfinden).

Ich mag Tmax 100 nur in Xtol 1+1 9:30 Minuten auf 60-64 ASA belichtet. Extrem Cremig, ohne Korn, feine Grauabstufungen und ein Gamma von ca. 0,51. Für Portraits sehr schön (als Scan oder Abzug)

Für alle anderen "Knipsereien" gefällt er mir nicht, obwohl der Tmax 100 (eingemessen und perfekt entwickelt) ein Top Film ist.

Man sieht halt kein Korn mit dem Kornscharfsteller und in 6x6 auf die gleiche Ausgabegröße ist das ja noch viel schlimmer ;-)



Ich bevorzuge da eher APX/Tura 400 in Xtol oder Rodinal. Kentmere 400 in Rodinal oder APX 100 in Rodinal. Und der Adox CHS 100 in Rodinal ist auch nicht zu verachten (gewesen).

Also knackig körnig!



Inzwischen habe ich auch den Rollei Retro 400S / Agfa ASP 400S dank Uwe´s Tip mir in A49 auf 80 ASA zurecht gebogen, der ja schon recht feinkörnig ist



Ich erhoffe mir von Acros das dieser Film ein bisschen "knackiger" ist als der Tmax und deshalb auch die Frage Rodinal für den Acros zu verwenden.



LG Oli


Fuji Acros mit welchem Entwickler? - sputnik - 26-02-2013

[quote name='Olivinyl' timestamp='1361901516' post='15741']

Ich erhoffe mir von Acros das dieser Film ein bisschen "knackiger" ist als der Tmax und deshalb auch die Frage Rodinal für den Acros zu verwenden.



LG Oli

[/quote]

Wenn man einen Film knackig haben will, muß man ihn knackig entwickeln.

Verschiedene Filme blind mit Fremdzeiten durchzuprobieren un dann zu vergleichen ist reines Glücksspiel, somit sinnlos und lehrt Dich über die entsprechenden Filme Nullkommanix!

Glaub's mir.


Fuji Acros mit welchem Entwickler? - pittyman - 27-02-2013

[quote name='Olivinyl' timestamp='1361901516' post='15741']

Ich erhoffe mir von Acros das dieser Film ein bisschen "knackiger" ist als der Tmax und deshalb auch die Frage Rodinal für den Acros zu verwenden.



LG Oli

[/quote]



Hallo Oliver,



noch knackiger als den TMAX100? Dieser Film gilt schon mit zu den hochauflösenden Filmen, welche am Markt noch verblieben sind. Sicherlich ist das Adjektiv 'knackig' ebenfalls subjektiv, allerdings befürchte ich dass da nicht mehr viel zu holen ist.



Ich hatte das schon in einem anderen Post geschrieben, aber ich unterscheide ganz klar zwischen einer angenehmen analogen Schärfe und diesen superknackigen (oft überschärften) Digitalbildern an Monitoren. Davon sollte man sich nicht in die Irre führen lassen und wie sagte schon Meister Adams dazu: "There is nothing worse than a sharp image of a fuzzy concept."



LG

Dirk