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Wahl des richtigen Belichtungsmesser? - fotolabdude - 25-06-2009

Welche Belichtungsmesser habt ihr oder welchen könntet ihr mir empfehlen?

Ich bin hauptsächlich draußen unterwegs - also nichts mit Studioaufnahmen!

Bisher nutze ich einen alten Weimarlux der schon ein paar Jährchen auf den Buckel hat.

MfG

fotodude :-)


Wahl des richtigen Belichtungsmesser? - Wolfram - 25-06-2009

Hallo "Fotodude",

ich selbst benutze einen GOSSEN LUNASIX F mit Spot-Aufsatz.

Diesen habe ich aber überwiegend wegen seiner Fähigkeit auch Blitzlicht im Studio messen zu können.

Nicht dein Problem.

Aber ich ziehe auf jeden Fall einen analogen, mit Zeiger, einem digitalen mit Display vor.

Vielleicht auch nur eine Angewohnheit.

Ich finde es aber gut "im Bild rum messen" zu können um den Kontrastumfang zu ermitteln.

Integral messen, auf 0 stellen und dann schauen was der Zeiger macht.

So kann ich immer noch eher auf die Lichter oder die Schatten belichten.

Ideal ist die Möglichkeit zur Spot-Messung.

Vor allem wenn man draußen nicht jede Ecke von nahem ausmessen kann.

Ich bin mit meinem Gossen sehr zufrieden.

Er hat mich noch nie im Stich gelassen.

Es gibt dieses Modell auch ohne Blitzmessung als LUNASIX 3.

Zumindest würde ich keinen mehr mit Selen-Zellen kaufen.

Die werden im Alter sehr ungenau.

Es gibt auch keinen Grund einen Belichtungsmesser neu zu kaufen.

Bevor ich mir einen preiswerten, neuen kaufen würde, kaufe ich mir lieber für dasselbe Geld ein gebrauchtes Profi-Gerät.

Gruß
Wolfram



Wahl des richtigen Belichtungsmesser? - fotolabdude - 26-06-2009

Danke erstmal Wolfram!

Ich bin am Überlegen, ob ich eventuell einen Digiflash oder Digisix von Gossen hole.

MfG fotodude :-)


Wahl des richtigen Belichtungsmesser? - Wolfgg - 26-06-2009

Hallo!

Man sollte bei Belichtungsmesseranschaffungen immer erst mal die Kardinalfrage klären, nämlich ob Spotmessung mit 1° erforderlich oder nicht. Erst wenn diese Antwort vorliegt, weiß man, welche Geräte eine nähere Betrachtung wert sind. Die 1° Geräte sind nämlich nicht nur lästig groß (brauchen eine große Linse), man kann bei der Anwendung auch weit mehr falschmachen als z.B. bei simpler Lichtmessung.

Mir genügt ein Variosix F mit 5° Vorsatz, handlich, leicht, sehr genau, kann alles und wird mit auch noch zukünftig erhältlicher 9V Batterie betrieben.

Gruß Wolfgang


Wahl des richtigen Belichtungsmesser? - Jens W. - 26-06-2009

Hi,

da fiele mir noch die zweite Kardinalfrage ein: wie genau muss es denn sein? Machst Du Farbdias für ein Magazin oder "ganz normal" Farbnegative oder SW für den Eigenbedarf? Ich benutze einen Gossen Sixtomat flash, der ist mit 1/10 Blende Auflösung schon zu genau für die meisten Aufnahmen aber man kann damit die Belis von seinen Kameras gut "nacheichen". Man kann damit den Kontrastumfang eines Motivs blitzschnell erfassen und gut darstellen, wenn - das Motiv in der Nähe ist. Wenn es weiter weg ist braucht man tatsächlich einen teuren Spotbeli.

Lichtmessung kann er auch, ist dann aber etwas unhandlich, da man ihn "umgedreht" handhaben muss (sieht bei Porträts evtl. nicht so professionell aus wie ein Sekonic). Blitzmessung geht auch sehr praktisch und präzise.

Es war eins der wenigen Geräte, die ich neu gekauft habe, sie werden gebraucht auch nicht viel billiger, da die guten kaum altern.

Heute schätze ich die Belichtung aber oft (bei SW) und würde mir daher nur noch einen kleinen kaufen.

Belichtungsreihen sind auch noch eine Alternative zu einem teuren Spot-beli oder - eine billige alte SLR mit Spotmessung.

Gruß Jens


Wahl des richtigen Belichtungsmesser? - Wolfram - 02-07-2009

Hallo Jens,

Kannst du bei deiner Kamera die Belichtungszeit und Blende auf 1/10 genau einstellen?

Meine gehen nur auf halbe Blenden und Zeiten.

Insofern dürfte ein Belichtungsmesser mit 1/3 EV reichen.

Auch für kritische Aufnahmebedingungen bei Dias.



Und mit dem eichen von Kamera-Belichtungsmessern wäre ich vorsichtig.

Dafür sind die Einflüsse des Objektivs auf die Messung etwas groß.

Der Blendenwert ist ja rechnerisch angegeben.

Je nach Linsenanzahl und Vergütung (Lichtdurchlässigkeit) kann der tatsächliche Lichtdurchlass variieren.

Die Methode ist aber eine brauchbare Methode zur groben Überprüfung.



Und, Entschuldigung, eine SLR mit Spot-Messung und Teleobjektiv mit sich rum zu schleppen würde mir nicht so gefallen.



Einen LUNASIX 3 z.B. mit 5 Grad Spot-Aufsatz müsste sich für etwa 40-50 EURONEN besorgen lassen.



Grüße

Wolfram



Wahl des richtigen Belichtungsmesser? - Stefan Caspari - 08-07-2009

Hallo fotodude!

Ich bin seit 30 Jahren Berufsfotograf und hab seit Anfang an mit Gossen-beli's gearbeitet.

Seit 20 Jahren arbeite ich draußen mit einem Profisix, und im Studio mit Lunasix F (Blitzmessung).

Du solltest aber bei diesen Zeiger-Messwerken beachten, dass sie ziemlich empfindlich auf Erschütterungen reagieren, und dabei relativ leicht beschädigt werden können.

Die analoge Anzeige (die Nadel zeigt mir quasi 'mechanisch, ohne dass ich geistig umrechnen muss, wieviel Kontrastumfang ich vor mir habe, und wie ich bei welchem gewählten mittleren Grau meine Belichtung anpassen muss) macht dieses Risiko allerdings allemal wett.

Außerdem repariert Gossen diese Geräte immer noch Original mit Herstellergarantie.

Wenn Du ganz sicher gehen willst, kauf Dir in jedem Fall eine Graukarte.

Dies ist (auch bei bestem Beli) der einzig sichere Referenzwert, an dem Du, abgesehen von der Integralmessung, das neutrale Grau über's Licht messen kannst.

Liebe Grüße aus München:

Stefan


Wahl des richtigen Belichtungsmesser? - Wolfgg - 08-07-2009

Ein guter Trick wurde noch nicht erwähnt:

Statt einer Graukarte kann man auch einfach ein weißes Blatt Papier anmessen (ganz normales Kopierpapier). Der Belichtungsmesser zeigt dann ziemlich genau 2,5 Blenden zu hoch an. Also: misst man so Blende 11/16, so wäre die richtige Blende 5,6.

Vorteil: kostet nichts und man bekommt auch noch in dunklen Kirchenecken oder in der nächtlichen Stadt einen deutlichen Zeigerausschlag.

Gruß Wolfgang


Wahl des richtigen Belichtungsmesser? - Stefan Caspari - 08-07-2009

[quote name='Wolfgg' post='11750' date='08-07-09, 20:54 ']Ein guter Trick wurde noch nicht erwähnt:

Statt einer Graukarte kann man auch einfach ein weißes Blatt Papier anmessen (ganz normales Kopierpapier). Der Belichtungsmesser zeigt dann ziemlich genau 2,5 Blenden zu hoch an. Also: misst man so Blende 11/16, so wäre die richtige Blende 5,6.

Vorteil: kostet nichts und man bekommt auch noch in dunklen Kirchenecken oder in der nächtlichen Stadt einen deutlichen Zeigerausschlag.

Gruß Wolfgang[/quote]

Haste Recht Wolfgg!

Super Idee!

Gruß Stefan


Wahl des richtigen Belichtungsmesser? - Gawan - 23-10-2009

Liebe Foto-Freunde;

beim Belichten verlasse ich mich regelmäßig auf die Anzeige / Belichtungsautomatik der Kleinbild-Kameras. Nur bei der Verwendung der 6x6 Kamera bin ich auf einen externen "Hand-Belichtungsmesser" angewiesen - und verwende da einen Gossen Lunalite, ohne Aufsatz (obgleich der auch Aufsätze aufnehmen kann).

Gemäß der Anleitung meines Bruders, der mal in einem professionellen Studio gearbeitet hat, mache ich - vor allem bei höheren Kontrasten - sowohl eine Objekt-, wie eine Lichtmessung und übertrage dann das Ergebnis, je nach Wunsch, auf den Zeiten-Blenden-Wert / Belichtungs-Kombination. Bei der Hasselblad gibt es da ganz einfach diese "Werte", z.B. "14" bei Tageslicht im Freien.

Yours truly

Gawan