Opemus 5 und Meochrom

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Hallo,

ich habe für meinen Vergrößerer Opemus 5 den Farbmischkopf Meochrom bekommen. Der Meochrom ist noch die alte Ausführung ohne "Filterausschaltknopf" (orginaler Wortlaut der Anleitung ;-)...also das Gerät hat nur die Drehknöpfe für die drei Filter.

Wenn ich alle Filter auf Null drehe, sind dann auch alle Farben herausgedreht? Das wäre jetzt für mich am logischsten.

Ich möchte gerne den Meochrom mit Multigrade-Papier benutzen, im speziellen mit dem Papier Fomaspeed Variant III.

Das Datenblatt des Papiers gibt auch eine Tabelle mit Filterwerten an. Kann man diese Werte unbesehen übernehmen?

Oder besser gefragt, wie kann ich denn austesten ob die eingestellten Farbwerte auch einer bestimmten Gradation entsprechen?

Kann mir ein Laborbeli Kaiser Trialux dabei helfen? Der Laborbeli funktioniert ja so, dass man alle Filter/Farben herausnimmt und dann die dunkelste und hellste Stelle jeweils mit grade noch Zeichnung misst und dann unter anderem auch die Papiergradation angezeigt bekommt.

Dann drehe ich die Farben rein und messe nochmal wegen der richtigen Belichtungszeit. Aber woher weiß ich da, dass auch die richtige Gradation ist? Wie kann ich das nachprüfen?

Ich hoffe ich habe mich nicht zu kompliziert ausgedrückt oder denke gar völlig in einer anderen Richtung.

Beste Grüße
Carsten
Carsten,

Du denkst schon richtig. Allerdings haben wir auch keine Tabelle für einen Meochrom 5.

Wenn Du aber für den Anfang auf Deinen Kaiser verzichten magst, dann kannst Du lustig munter drauflosvergrößern.

Ist es Dir zu weich, drehst Du magenta rein, bis es passt – ist es Dir zu weich, drehst Du magenta raus, bis es passt.

Ob das 1, 2, 3 oder 4 entspricht, ist relativ egal.

Reicht es bei 00 Magenta noch nicht aus – gelb rein, bis es nicht mehr weicher wird.

Letztenendes entscheidest Du, wann der Kontrast Deinen Vorstellungen entspricht.

Es ist nicht wirklich wichtig zu wissen, was das jetzt für eine effektive Papiergradation war.

Grüße

Mirko
Hallo Carsten,

Du hast fast das gleiche Equipment wie ich. Ich nutze einen Opemus-5 mit "modernem" Meochrom (=mit Filterausstellhebel).

Also: Filter raus bei "raus"? Schraub' oben auf und schau rein. Das sieht man. Bei meinem muss ich beim Cyan-Filter (den hat der Vorbesitzer auch schon nicht gebraucht, ich auch nicht, aber man will ja was perfektes haben...) nachstellen.

Für MG-Papiere geht er natürlich. Du musst Dir aber über mehrere Dinge im klaren sein: Einstelltoleranzen an diesen doch "extrem exakten" Skalen. Filterwerte hängen auch vom Papier ab. Und: Ganz wichtig: Diese "zeitkorrigierten" Filterpaarungen zwischen Magenta und Yellow gelten immer nur für eine einzige Graustufe!

Nicht umsonst ist die Maßeinheit "Gradation" nirgendwo genormt und bei jedem Hersteller anders. Schon vor zwanzig Jahren war das Tetenal "spezial" ungefähr gleich Ilford "normal". Bei Festgradation und meinem damals meistgenutzten Vergrößerer.

Einen Trialux nehme ich auch. Allerdings habe ich schon nach den ersten zwanzig Blatt Papier eines gelernt: Die "Gradationsmessung" mit dem Teil kannst du grad vergessen. Das ist nicht mehr als eine zumeist falsche Annahme (vgl.: Gradation ist relativ etcpepe.).

Ich messe ohne Filter einmal für eine grobe Idee von der Gradation (meist zeigt das Ding viel zu wenig an). Dann messe ich nochmal mit der "empfohlenen" Gradation und mache einen Probestreifen. Wenn der passt, gut.

Da ich meist immer komplette Filme unter einigermaßen gleichen Lichtverhältnissen belichte (und im Übrigen pro KB-Streifen max. 15 Aufnahmen abziehe) bleibe ich bei der einmal gefundenen Gradation, lasse die Filter reingedreht und messe danach nur noch drei Punkte aus.

Mirko, blöde Frage zum Schluss: Was kommt in den Meochrom (grau, neu, Interferenzfilter) für eine Halogenbirne rein? Und: Gibt es da auch schwächere? Mir ist das Teil zu hell und der zusätzliche Dimmer nervt mich in meiner Behelfsduka. Da steht sonst nämlich das Photopapier.

Beste Grüße,

Franz
Hallo Mirko und Franz,

danke für eure Antworten.

Aus all dem von euch geschriebenen erkenne ich, dass die Gradation, also der Kontrast, eine sehr subjektive Angelegenheit ist.

Soweit so gut.

Jetzt habe ich im Netz unterschiedliche Arten gesehen, wie man die Filter verwenden kann. Als Einzelfilter (entweder nur gelb oder magenta) oder als Doppelfilter (Kombination aus beiden Farben).

Was macht denn mehr Sinn?

Die Einzelfiltermethode sehe ich jetzt einfacher an.

Ich glaube, ich stehe wohl hinsichtlich der Farbenlehre ziemlich auf'm Schlauch bzw. habe das alles noch nicht ganz so verinnerlicht... oder ich mache es mir einfach zu schwer mit dem Verstehen.

Je mehr weniger gelb, desto 'härter'.

Je weniger magenta, desto 'weicher'.

Ist das richtig so?

... und der Eindruck vom Kontrast des Photos ist eh dann das, was zählt... unabhängig von irgendwelchen Werten... ok.

Na dann bin ich ja mal auf die ersten Ergebnisse gespannt, wenn es bei mir ans Vergrößern geht.

@Franz

Müssen denn die Filter vollständig außerhalb des Durchmessers der Öffnung von der Mischkammer sein?

Bei mir ragen die Filter jeweils einen Tick rein.

Wenn ich den Deckel des Kopfs abnehme, sehe ich die drei Filter jeweils an einem Hebel mit Langloch hängen. In den Langlöchern sind jeweils die Gestänge für die Einstellknöpfe befestigt.

Die Gestänge sind aber immer schon an einem Ende des Langlochs befestigt. D.h., müssten Filter außerhalb des Durchmessers des Mischkopfs sein, so müsste ich die Langlöcher auffeilen bzw. auffräsen (je nach Bequemlichkeit ;-)

Wenn ich aber sehe, wie das Gestänge befestigt ist, nämlich mit Miniatur-Sicherungsringen, dann bekomme ich schon bei dem Gedanken an die Bastelei eine mittelschwere Krise. Wie haben die das wohl bei Meopta serientechnisch hingekriegt? ;-)

Ist die Birne denn eine gewöhnliche Halogenbirne? Das kann ich mir ja gut vorstellen. Denn das Licht wird ja in dem Mischkopf 'aufbereitet'.

Wenn ja, so kann ich mir durchaus vorstellen, dass es auch Halogenbirnen mit diesem Sockel auch für 75W oder weniger gibt.

Evtl. mal bei den gängigen Leuchtmittelherstellern nachfragen?

Gruß
Carsten
Hallo Carsten,

die Doppelfiltermethode hat den Vorteil, dass für wenigstens eine Graustufe im Print die Belichtungszeit gleich bleibt. Die Einlegefilter von z.B. Ilford funktionieren ebenso (d.h. sind auch eine Mischfilterung zwischen Yellow und Magenta).

Die Filterung funktioniert ungefähr so: Yellow = Weich, Nichts = ungefähr Grad. 2-3, Magenta = Hart. Welche Extrema jetzt erreicht werden können, hängt von der Filterdichte ab. Mit Amaloco Varimax (da ist angeblich Varycon drin) komme ich mit dem Meochrom nicht ganz an den "harten" Anschlag und muss noch den 5er Einlegefilter hinzubemühen.

Auch bei meinem ragen die Filter ein kleines Stückchen in den Strahlengang hinein. Das macht überhaupt nichts, da es ja alle drei sind. In Summe wirken die wie ein Graufilter und dunkeln den ohnehin viel zu hellen Lichtstrahl etwas ab. Bastelei ist da unnötig.

Zur Lampe: Da ich meine Filterung eh' eintesten muss (jede Lampe hat eine unterschiedliche Farbtemperatur, diese ändert sich auch über die Lebensdauer des Leuchtmittels), habe ich mit folgender Vorgehensweise keine Probleme:

In die Stromzufuhr zum Trafo hat der Vorbesitzer schon einen Dimmer eingebaut. Den habe ich in Blendenstufen kalibriert und mir dann für jede Dimmereinstellung eine eigene Filtertabelle gemacht. Sicherlich hätte man auch einfach eine schwächere Lampe einbauen können, aber warum sollte ich die noch intakte ausbauen wenn ich sowieso Filterwerte erstmal ausprobieren muss?

Wichtiger war mir da die Bastelei am Vergrößerer selber. Er hat eine neue, jetzt plane, Grundplatte bekommen und außerdem wird die Säule jetzt zusätzlich stabilisiert. Ich habe aus Aluprofilen eine Art "umgedrehtes 'U' " gebaut, oben an der Säule und unten am Grundbrett verschraubt. Jetzt wackelt da nichts mehr und ich kann auch die Filterschublede ohne Verwackler nutzen.

Beste Grüße,

Franz
Hallo Franz,

soweit habe ich das mit der Gradation verstanden.

Jetzt würde ich mir gerne eine Tabelle anhand von Probe-Vergrößerungen basteln, um in etwa die eingestellten Filterwerte mit der ungefähren Gradation gegenüberzustellen.

Aber wenn das alles so subjektiv ist, stelle ich mir das recht schwierig vor.

Klar, letztendlich entscheidet der eigene Eindruck beim Photo, aber so'ne Hilfskrücke fände ich für den Anfang auch nicht schlecht.

Da ich den Mischkopf erst gestern bekommen habe, bin ich ja mal auf die neuen Belichtungszeiten gespannt. Denn vorher mit dem Kondensor und einer 75 Watt Opallampe war das recht entspanntes Arbeiten.

Aber wenn ich hier schon einige Artikel lese, hinsichtlich der hellen Beleuchtung bei den Opemus Farbmischköpfen, werden sich wohl auch bei mir die Belichtungszeiten drastisch ändern.

Den Opemus stabiler machen, daran habe ich auch schon gedacht. Deine Lösung hört sich gut an. Ich hatte da z.B. an was Komplexeres gedacht.

Ich habe noch einen alten Beseler 23C hier stehen, denn ich im Winter oder wann auch immer, ein wenig aufmöbeln will. Der Beseler hat zwei Führungsrohre und ist auch so sehr stabil gebaut.

Das Prinzip mit den beiden Führungsrohren gefällt mir. An sowas habe ich auch bei dem Opemus gedacht. D.h. rechts und links neben der eigentlichen Führungssäule würde ich jeweils eine Säule stellen, diese auch untereinander verbinden und dann am Opemus Führungen für die zusätzlichen Rohre montieren. Für sowas kann man sehr gut Kunststoffgleitlager nehmen, die wunderbar auf chromatisierten Rohre laufen würden.

Die Führungen sind eine recht simple Schweißkonstruktion die man entweder beschichten kann oder auch einfach nur lackieren braucht.

Als Material würde ich einfachen Stahl nehmen. Um das Gewicht mache ich mir keine Gedanken, da der Vergrößerer auf einer sehr stabilen Unterlage steht und außerdem wären alle Verbindungen mit Schrauben für die Demontage versehen. Zum Glück habe ich auch eine stationäre Dunkelkammer.

Aber vielleicht schieße ich auch einfach nur mit Kanonen auf Spatzen. ;-)

Gruß
Carsten
Hallo Carsten,

ich habe keine stationäre Duka und zweckentfremde mein Bad dazu. Der Vergrößerer steht normalerweise in dem dafür denkbar schlechtestgeeigneten Raum, meinem Schlafzimmer.

Deshalb ist Gewicht durchaus ein Grund für meine Bastelei gewesen. Aber auch wenn Gewicht keine Rolle gespielt hätte, ich hätte es ebenso (allerdings in 18/10-Stahl) gelöst. Die Führung des Kopfes auf der Schräge halte ich für ausreichend stabil, das Problem ist die wackelige Befestigung der Schräge. Die bekommt man einfach nicht in alle Richtungen fest genug.

Darum der Rahmen, jetzt habe ich eine Art "Dreifachsäge". Oben, wo mein "Rahmen" die Schräge überbaut, habe ich ihn mit der Säge per Flügelschraube und Kontermutter verbunden, damit kann ich den Kopf parallel zur Grundplatte justieren.

Die Beleuchtung mit dem Meochrom ist übrigens wirklich toll. Für kleine Formate dimme ich ihn runter, heute abend habe ich einen 40x50-Ausschnitt per Wandprojektion gemacht. Da war der Kopf auf "ganz hell" eingestellt und ich hatte eine Belichtungszeit von nur zwei Minuten (Projektion auf 150x150cm) bei Blende 8. Allerdings muss man das Streulicht vom Farbkopf dabei irgendwie ausblenden (ich habe einen großen Pappkarton dazu kurzerhand "umgebaut").

Vielleicht für andere auch interessant: Schnelljustage eines solchen Vergrößers für Wandprojektion: Meine Tür (=Projektionsfläche) ist einfach justierbar: In den Scharnieren kann man i.V. mit dem Türschloss alle drei Raumrichtungen beeinflussen. Das geht per Wasserwaage, ich kontrolliere nur noch nach.

Vergrößerer mit Wasserwaage soweit wie es geht ausrichten. Der schwere Teil der Justage ist, Negativ-Ebene parallel zur Projektionsebene zu bekommen. Dazu habe ich mir mal bei eingeloteter Tür meinen Laserpointer sauber eingelotet, auf's Stativ geschraubt und einen dieser "Mustervorätze" vorn draufgeschraubt. Das Teil, was ein sehr symmetrisches Punktmuster macht. Muster auf eine Tapete abgemalt, jetzt kann ich anhand der Lage von "Projektionsquadrat" auf der Mustertapete sehr schnell sehen, ob ich wirklich quadratisch projiziere. Ggf. Vergrößerer verschieben, es bleibt ja nur noch die links/rechts-Abweichung zu korrigieren.

Allerdings habe ich mich wieder einmal über die Fehlkonstruktion aus Prerov aufgeregt: Filterschublade bei Wandprojektion *unten*. Da batzt jedesmal beim Kippen die Streuscheibe an den Kondensor, an Folienfilter (brauche ich zum Erreichen von max. Gradation) ist nicht zu denken, die fliegen beim Wechsel gnadenlos an der Hand vorbei auf den Boden.

Ach so: Tabelle basteln wird einfach, wenn Du einen Graukeil nimmst und Dir vorher die Berechnung des ISO-R vom Papier verinnerlichst. Dann kannst Du berechnen, welche Filter bei Deinem Papier welchem ISO-R entsprechen. Exakte Menschen nehmen dazu ein Densitometer, ich habe das nach Augenmaß getan. Schließlich betrachte ich meine Prints auch meist mit dem Auge und nicht mit einem Auflicht-Densi.

Beste Grüße,

Franz
Hallo Franz,

ich hatte eine ganze Zeitlang meine Duka im Bad. Aber die Auf- und Abbauerei ging mir dann sowas auf die Nerven, da ich meine Küche umgebaut habe, so dass ich eine ganze Wand mir frei gemacht habe und dort eine Küchenarbeitsplatte inklusiver Unterschränke platziert habe. Ich habe nun über Lüge von 3 Meter Platz und der Vergrößerer steht da jetzt immer und stört auch nicht.

In den Unterschränken ist das restliche Laborzeug ala Schalen, Drums, etc. Der Kühlschrank mit dem Bier, Papier und Chemie steht auch dort. Alles ganz praktisch, denn vorher waren die Utensilien in der ganzen Wohnung verteilt.

Im Übrigen wohne ich alleine, so dass es keinerlei Probleme mit der Küchenbenutzung gibt. ;-)

An so großen Vergrößerungen habe ich mich noch nicht dran gewagt. Sollte ich das mal machen, so sind meine Türen denkbar ungeeignet. Diese sind aus Holz und haben auch einige Jahre auf dem Buckel. D.h. die sind zum Teil schon gut verzogen.

Ich würde für große Vergrößerungen eine große Platte nehmen, die ich aufhängen kann und zum Ausrichten der Platte noch drei verstellbare Füße anbringen, die an der Wand aufliegen. Mit Hilfe der Wasserwaage kann ich dann das Brett ausrichten.

Sag mal Franz, wie hast du denn das Problem mit dem Streulicht am Opemus gelöst? Vor allem im Bereich der Negativbühne finde ich, dass dort sehr viel Licht herauskommt. Ich habe eine Bühne aus Metall und benutze glaslose Einsätze.

Bezüglich der Filterung mit dem Farbmischkopf...im Nachbar-Photoladen im Netz gibt es einen sehr guten Kurs über Sensitometrie. Den habe ich mir angelesen und werde nun versuchen, das Geschriebene umzusetzen.

Gruß
Carsten



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