"Stabile" Kombination SW-Film und Entwickler

0 Replies, 17957 Views

Hallo Forum,

ich muss (bzw. darf !) demnächst sehr viel S/W fotografieren und sollte die Filme dann aber auch recht schnell entwickeln. Das Ganze aber nicht unter Laborbedingungen sondern sozusagen im freien Felde. Das heißt insbesondere, dass die Entwicklung nicht immer bei 20 Grad Standardtemperatur sondern bei Temperaturen zwischen schätzungsweise 16 und evtl. bis zu 28 Grad stattfinden muss.

Welche Film/Entwicklerkombination ist zu empfehlen, damit ich zuverlässig entwickeln kann? Es ist dabei nicht so erheblich, dass extreme Feinkörnigkeit erreicht wird; Ziel sollte sein, dass die Negative eine möglichst gleichmäßige Charakteristik bei guter Kontrastwiedergabe haben.

Als Filmmaterial stelle ich mir einen niedrigempfindlichen (50/100 ASA) und einen höherempfindlichen vor (400/800 ASA).

Kann mir jemand eine Kombination empfehlen, die ich dann testen kann?

Sonst müsste ich sehr sehr viele Tests machen ....

Danke

A.L.
Hallo Alfred,

FP4 und HP5, beide in ID-11 (1:1), alternativ in A 49, ebenso 1:1.

Absolut unkomplizierte Filme und Entwickler oder etwas provokant ausgedrückt, wer damit keine vernünftigen Negative hinkriegt, braucht es mit anderem Material gar nicht erst versuchen.

bei allem unter 18 Grad und über ca. 23 Grad fürchte ich allerdings, dass die "normalen" Verlängerungsfaktoren nicht hinkommen. Aber du willst ja sowieso testen.

gruß
Axel
Hallo,

bei den Filmen kann ich mich meinem Vorschreiber anschließen, ebenso sind APX 100 und 400 gut zu gebrauchen. Was allerdings deine Temperatuspanne angeht, so kann ich dir sagen, dass 16°C zu wenig ist, da werden die Entwicklersubstanzen inaktiv d.h. die chemische Reaktion stoppt fast bis zum Stillstand. 18°C sollten es schon sein. Falls du mit normalem Entwickler wie ID 11 oder Rodinal arbeiten möchtest, solltest du bei den Herstellern um Rat bitten, wenn deine Temperatur in Richtung 28°C geht. Da kann es durchaus notwendig sein, Mittel zur Schleierverhütung oder Schichthärtung einzusetzen. Früher gab es Tropexal von Agfa für diese Fälle. Ich denke aber, der Tetenal Beratungsdienst ist dir da gerne behilflich. Vor allem Dingen, weil sonst die Entwicklungszeit zu kurz wird und sich dann nur noch mit Maschinenentwicklung halten lässt.

Gruß Jürgen <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/biggrin.gif' class='bbc_emoticon' alt=':rolleyes:' />
Hallo Alfred,

wie wäre es mit Fomapan 100 und 400 in Fomadon LQN? Das habe ich bei 18, 20 und 30 Grad schon entwickelt. Samuli kann da vermutlich noch mehr zu sagen.

Foma selbst gibt Zeiten für 20° an, Fotoimpex Zeiten für 30°, und auf [url="http://www.fotoburzapraha.cz/ofotografii/techinf_fomapan.html"]fotoburzapraha.cz[/url] findest du eine Tabelle mit Anhaltspunkten für Verlängerungs-/-kürzungsfaktoren zwischen 16 und 28°. Nebenbei erhältst du eine optimal aufeinander abgestimmte Film- und Entwicklerkombination.

Der Nachteil ist, dass die Zeiten bei 30° sehr kurz werden, aber das wird mit anderen Kombinationen kaum anders sein.

Philipp
In diesem Fall werde ich zurückgreifen nach Diafine von BKA-Chicago USA. Ein Zweibad Entwickler "unabhängig" von der Temperatur zwischen zirka 18 Grad und 28 Grad C.

Geeignete Kombi: Viele, auch die robusten Filme wie HP5+ und FP4+ E.I. in Diafine: 800 (HP5+) und E.I. 250-320 (FP4+), 2X3 bis 4 Minuten.

Aber auch Filme wie Fomapan 100 und 400 gehen dort rein oder Agfa APX100 (E.I. 200).

Diafine ist lieferbar in z.B. Part A und Part B für 2X950 ml, Haltbarkeit zirka 1 Jahr, 30-40 Filme.

Beste Grüße,

Robert
Ich bin ja geehrt dass Philipp mich als Autorität anführt. Ich habe tatsächlich einen Monat lang Ilford, Fomapan und Efke Filme "im Feld" unter sehr unlabormäßigen Bedingungen entwickelt, und habe sowohl Foma als auch Ilford HP5 in Fomadon LQN in 30 Grad entwickelt. Efke hält das nicht aus. Die Negative werden allerdings sehr steil in 30 Grad, und 20 Grad ist generell gesprochen schon besser.

Man sollte grundsätzlich Filme benutzen, bei denen es nichts ausmacht, wenn die Entwicklung ein bisschen zu lang oder kurz gerät. Efke, Foma oder Ilford HP/FP tun sich meiner Erfahrung nach gut. Foma hat die stabilste Emulsion, Ilford und Efke ein bisschen mehr Belichtungsspielraum. Meiner Erfahrung nach ist es auch sehr praktisch, wenn man "im Feld" entwickelt, Einmalchemie zu haben, die man nicht in großen Flaschen herumzuschleppen hat. Ich habe Fomadon benutzt weil ich hauptsächlich Foma Filme benutzt habe. Diafine (Danke für den Tipp, Robert) klingt aber noch besser. Hauptsache, man muss keine großen Flaschen schleppen und den bereits ungenauen Prozess durch Verlängerungsfaktoren weiter komplizieren.

Für Ilfordfilme gibt es du im Datenblatt eine irre praktische Zeitentabelle für Temperaturunterschiede, und so lange man ein Thermometer und irgendeine Hitzequelle, mit der sich Wasser heizen lässt, bekommt man schon irgendwie die Suppe auf 18 bis 24 Grad.

Viel Spaß!

Samuli
"No photograph ever was good, yet, of anybody - hunger and thirst and utter wretchedness overtake the outlaw who invented it! It transforms into desperadoes the meekest of men; depicts sinless innocence upon the pictured faces of ruffians; gives the wise man the stupid leer of a fool, and a fool an expression of more than earthly wisdom." (Mark Twain)



http://www.samuli-schielke.de/foto.htm
Vielen Dank an alle.

Das sind ja sehr interessante Vorschläge. Da werde ich einiges zum Testen bekommen.

Werde wohl mit ILFORD und FOMA probieren. Mit AGFA hatte ich mich früher schon nicht recht anfreunden können, habe daher auch immer PAN F und HP5 benutzt.

FOMA habe ich vor etwa 10 Jahren, als ich in Tschechien war, öfter probiert und war recht zufrieden.

Mal sehen ...

Von 16 auf 18 Grad anheizen dürfte kein allzu großes Problem sein.

A.L.
Danke, Philp, für den Tip mit der fotoburza. Da lohnt es sich doch, wenn man mal Tschechisch gelernt hat! Hätte nie gedacht, dass sich nochmal auszahlen würde nach so langer Zeit. Allerdings muss ich doch massiv das Wörterbuch benutzen.



Users browsing this thread: 1 Guest(s)

Theme Selector