Kodak- Fotopaier

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<img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/sad.gif' class='bbc_emoticon' alt=':(' /> nach mir vorliegenden Informationen wird Polymax ab Januar 2006 nicht mehr hergestellt.

Fragen.

- Stimmt das?

- Gibt es Alternativen mit vergleichbarer Qualität?

- wie lange kann Fotopapier bevorratet werden unter optimalen Bedingungen

Danke

Bernd
Hallo Bernd,

- Ja. Wurde schon Anfang 2005 kommuniziert.

- Ja. Von so einigen Herstellern (okay, heute wurde es einer weniger).

- Das kommt darauf an, was für Papier. MG-Papier in der Gefriere sollte für einige Jahre kein Problem sein, Festgradationen mit Cadmium (dank EU mittlerweile verboten) halten bei Zimmertemperatur >40 Jahre, ohne Cadmium mindestens fünf. Buntbildpapier geht wesentlich schneller kaputt, das würde ich keine zwei Jahre aufbewahren.

Beste Grüße,

Franz
Hallo Bernd,

steht doch schon seit Monaten bei uns im Katalog unter Polymax.....

Damit Ihr rechtzeitig bunkert falls Ihr eine Serie angefangen habt <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.gif' class='bbc_emoticon' alt=':(' />

Ich sags ja immer wieder aber keiner glaubt es mir: Das Papier ist viiiieeeel zu billig als dass daran noch irgendwer etwas verdient außer der Anwender der mit jeder Packung quasi einen Zehner geschenkt bekommt von Kodak und vom Händler.

Um Deine Fragen zu beantworten: In der Qualität wie Kodak, in Bezug auf Emulsionskonstanz und Haltbarkeit, wird es auf dieser Welt nichts vergleichbares mehr geben.

Niemand produziert noch diese Mengen und niemand testet alle Rohsubstanzen so gut wie Kodak das gemacht hat.

Es geht einfach nicht mehr. Man kann nicht 50 000 Dollar für das Testen und Synthetisieren der Rohsubstanzen ausgeben (keine ungewönliche Größe für frühere Maßstäbe) und dann Gussgrößen von 10 000 qm realisieren. Da kostet jeder qm alleine für das Vorbereiten der Produktion dann schon 5 Dollar (das ist ungefähr das was Ihr jetzt für das fertig verpackte Endprodukt bezahlt habt...) aber man hat noch keinen Träger, kein Silbernitrat, keine Gelatine und keine Schachtel gekauft. Geschweige denn die Stromrechnung bezahlt und die Mitarbeiter und die Miete....

Was wird also kommen? Schönes Fotopapier wird kommen mit dem man tolle Bilder machen kann aber es wird von Charge zu Charge immer doller schwanken und es wird auch öfter mal etwas dabei sein dass nach einem Jahr bereits vergraut. Feststellen tut man das leider immer erst nachdem das Jahr rum ist.

Ihr müsst also immer mehr selber testen und mit Emulsionsnummern arbeiten und weniger mit dem "Papiernamen".

Heilanderianer werden wohl immer öfter mal am Verstellrädchen drehen müssen und bewährte Einstellungen aus der letzten Charge taugen gerade mal noch als Anhaltswert für den nächsten Print auf Papier aus einer neuen Charge.

Und damit kommen wir zu Deiner Frage der Lagerbarkeit. Kodak Papier würde ich die von Franz angegeben 5 Jahre noch zugestehen. Allen anderen nicht mehr. 2-3 Jahre Maximum.

Aber auch das war früher schon so und es wurden wunderbare Kunstwerke geschaffen. Die alten Techniken kommen halt wieder und der gute Fotograf wird sie einsetzen. Er wird wieder anti-Schleiermittel verwenden und Bleicher. Am Ende kommen wahrscheinlich sogar bessere Ergebnisse weil man sich mehr konzentrieren muss, nur der Weg wird wieder etwas steiniger als wie in den 70igern, 80igern und 90igern.

Grüße,

Mirko
(This post was last modified: 19-10-2005, 12:34 PM by Mirko Boeddecker.)
Das Papier ist übrigens schon eingestellt. Kodak schnibbelt nur noch Lagerbestand aus der letzten Charge auf.

Man rechnet damit bis Anfang 2006 lieferfähig zu sein aber wir haben schon erhebliche Stottereien und Rückstände zu verzeichnen.

Die Preise wurden übrigens aufgrund der hohen Nachfrage und des begrenzten Restangebotes angehoben.

Wir müssen Montag anpassen.

Im online Katalog stehen die neuen Preise schon drin.

Ist aber alles nur Tropfen auf heißen Stein - wenige Euros pro Packung in Prozenten ausgedrückt vernachlässigbar.

Mirko
(This post was last modified: 19-10-2005, 12:39 PM by Mirko Boeddecker.)
Was kommt denn noch alles, Filme die man maximal 3fach vergrößern kann, Farbfilme mit blauen Schatten und gelben Lichtern (Kippender Farbgang)?

Vor kurzem hat hier jemand gesagt, die Materialien werden wohl schlechter als in der UdSSR, ja das glaube ich mittlerweile auch.

Macht das überhaupt noch Spaß die Digiknipser lachen uns doch aus, um es mal ehrlich zu sagen.
Na, nicht übertreiben, Gast. Der Digiknipser muss auch jedesmal die Einstellungen neu testen, wenn sich irgendwas am Kamera, Bildschirm, oder Drucker ändert. Sonst kommt da auch nix Gutes raus. Mit der Vergrößerbarkeit der Filme habe ich noch nie ein Problem gehabt, und der jemand, der hier in diesem Forum meinte, die Materialien wären schlechter als in der UdSSR, bezog sich auf Hersteller aus der ehemaligen UdSSR, denen es zurzeit sehr schlecht oder gar nicht mehr geht. Es ist natürlich schade, wenn Produktumfang und Emulsionskonstanz kleiner werden, aber mal ehrlich, der Markt ist einfach zu klein für all die Produzenten, die es jetzt gibt. Wenn ein paar von ihnen die Produktion einstellen und einige anderen Konkurs machen, finde ich das gar nicht so schlecht. Das heißt, dass es den verbleibenden Produzenten mehr Marktanteil bleibt, so dass die ein bisschen Gewinn machen können und wir auch in der Zukunft Film, Papier und Chemie haben. Und wenn ich schaue, was für eine Chemikalienpalette Wolfgang Moersch in Kleinproduktion herstellt (OK, Papier und Film macht er freilich nicht), mach ich mir ehrlich gesagt keine großen Sorgen.
"No photograph ever was good, yet, of anybody - hunger and thirst and utter wretchedness overtake the outlaw who invented it! It transforms into desperadoes the meekest of men; depicts sinless innocence upon the pictured faces of ruffians; gives the wise man the stupid leer of a fool, and a fool an expression of more than earthly wisdom." (Mark Twain)



http://www.samuli-schielke.de/foto.htm
Samuli,

>und wenn ich schaue, was für eine Chemikalienpalette Wolfgang Moersch in >Kleinproduktion herstellt (OK, Papier und Film macht er freilich nicht), mach ich >mir ehrlich gesagt keine großen Sorgen.

Du verpasst da was Elementares - es geht hier nicht um Weisswein an der Mosel.

Wolfgang M. hat keine Abfüllanlage im Keller, er vergibt Aufträge an Dritte, nach seiner Rezeptur einen Entwickler, einen Fix, einen Toner oder Kamillentee anzusetzen und auf die Flasche/in die Tüte zu ziehen.

Da bedarf es gewisser Investitionen, einer Grundausstattung, um den technischen (Reinheit der Rohstoffe, des Wassers, Wäge-, Rühr- und Abfüllanlagen...), den personellen Ansprüchen und auch den Arbeitsschutzvorschriften zu genügen (anscheinend hat Foma vor kurzem die Pulverkonfektionierung aus diesem Grunde einstellen müssen).

Dieser Dritte kann bspweise Calbe sein, oder die Agfa in Vaihingen oder Fuji-Hunt - sie alle arbeiten in solchen Batchprozessen auch im Fremdauftrag. Und der ein oder andere nicht nur im Fotobereich, die Medizin oder allgemein die chemische Industrie hat manchmal Kapazitäten auszulagern.

Diese Vorgehensweise ist eben nur möglich, weil jemand den Grundbedarf anfragt, nämlich meist ein großer Mutterkonzern mit entsprechenden Durchsatz und Vertrieb.

Klartext: Für einen Wolfgang M, einen Mirko B. oder einen Herrn S. wird es ohne die Nachfrage der Großen auch sehr hart werden, am Markt zu bestehen.

Bedaure,

Roman
Hallo Roman,

Quote:>und wenn ich schaue, was für eine Chemikalienpalette Wolfgang Moersch in

>Kleinproduktion herstellt (OK, Papier und Film macht er freilich nicht),

>mach ich mir ehrlich gesagt keine großen Sorgen.



Wolfgang M. hat keine Abfüllanlage im Keller, er vergibt Aufträge an Dritte, nach seiner Rezeptur einen Entwickler, einen Fix, einen Toner oder Kamillentee anzusetzen und auf die Flasche/in die Tüte zu ziehen.

Mischen und abfüllen lassen lohnt sich aber auch erst ab gewissen Stückzahlen, die sich mit S/W-Chemie wohl nur bei einigen wenigen Ausnahmeprodukten erreichen lassen. Darunter fällt man halt selber ab. Zeitaufwendig, dadurch teurer, aber geht und wird auch praktiziert.



Das ist in den meisten Branchen so - für Kleinserien gibt es halt irgendeine kritische Schwelle, unter der Selbermachen gefragt ist. Bei S/W-Chemie à la Wolfgang Moersch geht das vermutlich noch relativ gut im heimischen Keller; bei Maschinenbau oder Mikroelektronik wäre es deutlich schwieriger. Wenn der Markt dann allerdings bereit ist, die entsprechenden Preise zu bezahlen, kann sich das trotzdem lohnen, und der Markt wird durch interessante Produkte bereichert. Ich würde das positiv sehen.



Philipp
Ich habe natürlich nur von S/W Polymax Papier gesprochen.

Bei Farbfilmen und Fotopapieren herrschen andere Bedingungen.

Hier werden noch Millionen qm gegossen. Das ist keine Nische.

Georg hat meine Antwort falsch interpretiert.

Nicht das analoge Bildergebnis wird schlechter und kann nicht mehr mit Digital mithalten – Es wird sogar möglicherweise besser – nur der Weg dahin wird etwas handwerklicher und steiniger als zuvor.

Aber die Bequemen werden wohl eh aus "Bequemlichkeit" dem Ruf der Pixelspritzen folgen.

Wir reden doch hier über das Produkt welches unter den S/W Produkten noch das "massenmarktigste" überhaupt ist.

Das hat es jetzt erwischt.

Welcher ernsthafte Künstler vergrößert schon seine Ausstellungsprint auf Polymax PE Papier?

Das war ein working horse für den mittleren Anspruch an das Bildergebnis wie Hochzeitsfotos, Reportagen, Werbung etc.

Schnell, standardisiert, gleiche Ergebnisse, unkompliziert, Arbeitskostensparend.

Gleichzeitig kommen eine Vielzahl neuer Spezialchemie, Spezielpapiere und Spezielfilme auf den Markt die schon unter den neuen Bedingungen der Kleinserien (Bsp. ADOX, Rollei, Moersch etc.) gefertigt werden. Die Chargen schwanken aber dadurch ist das Ergebnis doch nicht schlechter.

Man muss eben ein wenig mehr selber testen als früher bevor man loslegen kann.

Das intensiviert doch auch die Beschäftigung mit der Sache und regt die Kreativität an.

Ich glaube nicht dass dadurch qualitativ schlechtere analoge Bilder gemacht werden – eher bessere weil man beim Experimentieren neue kreative Ausdrucksmöglichkeiten findet die die superstable standard Produkte der Großindustrie immer "weggehext" haben.

Es finden derzeit Veränderungen im Markt statt und wir und die Industrie passen sich an.

Fotoimpex hat dabei von Anfang an weniger auf die Massenproduzenten als vielmehr auf die kleineren Player im Markt gesetzt.

Die sind allesamt noch da mit voller Sortimentsbreite.

Wir glauben dass uns und unseren Partnern die Zukunft in dem neuen, veränderten, Markt gehört.

Manche sehen im Moment vor dem Hintergrund der Agfa Pleite alles etwas zu schwarz.

Agfa ist nicht pleite gegangen weil es keine Nachfrage mehr nach Agfa Produkten gibt sondern wegen Missmanagement im Kostenrechnungs und Controlling Bereich.

Die haben allen Ernstes geglaubt Farbfilme für 65 cents kostendeckend anbieten zu können in Millionen Stückzahlen.

Dabei konnte man sich an einer Hand abzählen was die Cassette, die Schachtel, der Plastik Container, der Träger und das Silbernitrat kosten. Und dann waren da noch 1800 Mitarbeiter die auch am Ende des Monats ihr Geld haben wollten.

Irgendwie hat das vorne und hinten nicht gepasst und nach 6 Monaten wusste wochenlang keiner warum eigentlich 270 Millionen futsch waren.

Sowas aber auch! Einfach weg! Komisch, komisch......Dinge gibt es.....

Warten wir mal ab. Derzeit wird hintenrum gedealt dass sich die Balken biegen und in der letzten Zeit hat sich ja eine Firma besonders für Agfa stark gemacht. Wäre doch denkbar dass man das Pferd von hinten aufzäumt und auf den Maschinen die eh rumstehen mit kleiner Mannschaft in den lukrativeren Nischen auf kleinem Niveau neu anfängt.

Wenn ihr bereit seid 30% mehr zu bezahlen als jetzt kann eine Filmfabrik überleben.

So etwa auf Ilford jetzt Niveau plus laufender Inflation und jährlichen 5% extra.

Mit ADOX jetzt und Foma Preisniveau geht es nur noch wenige Wochen oder Monate weiter.

Grüße,

Mirko

PS den Agfa Absatz stelle ich auch als neuen Thread ein.
(This post was last modified: 21-10-2005, 05:23 PM by Mirko Boeddecker.)
[quote name='Roman J. Rohleder' date='Oct 19 2005, 10:02 PM']Wolfgang M. hat keine Abfüllanlage im Keller, er vergibt Aufträge an Dritte, nach seiner Rezeptur einen Entwickler, einen Fix, einen Toner oder Kamillentee anzusetzen und auf die Flasche/in die Tüte zu ziehen.[/quote]

Nach Aussage von WM wurde seine Pulverchemie auch schon vom Waschmittelabfüller um die Ecke zusammengemischt (andere Anbieter waren dann aber doch angenehmer). Dazu braucht es keine Spezialisten aus der Photobranche, da können wir uns entspannen.

Viele Grüße

Stefan



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