Elektrostatische Entladung

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Kennt jemand Probleme mit elektrostatischer Entladung - oder besser: kennt jemand Abhilfe bei elektrostatischen Entladungen? So etwas hatte ich bisher immer nur in Lehrbüchern gesehen. Ein paar schöne Blitze auf dem Negativ, seltsamerweise nicht auf dem kompletten Film, sondern nur bei einzelnen Bildern. Der Film war ein Foma 100, eingelegt in eine alte Rada-Rollfilmkasette an einer ebenso alten Linhof. Kann sich da beim Filmtransport etwas aufgeladen haben? Bis auf Sichtfenster und Spule ist die Kasette komplett aus Metall. Oder war es beim Umspulen in die Dose (Rondinax 60 aus Bakelit)? Beim Abtrennen des Klebers war ich schü laaangsam, wie es sich gehört. Muss ich jetzt immer mit Erdungskabel photographieren und Entwickeln oder kommt das einfach alle 100 Filme einmal unvermeidlich vor?

Viele Grüße,

Rainer
Eine höhere Luftfeuchtigkeit wirkt manchmal Wunder.

Ein Erdungsband hilft hingegen gar nicht.

Elektrostatische Entladungen sind ein Versuch des Potentialausgleichs zweier unterschiedlich geladener Gegenstände. Ob einer davon nun geerdet ist oder nicht, hat keinerlei Auswirkung auf das Potential des anderen Gegenstandes; eine Entladung findet trotzdem statt.

Um Entladungen zu vermeiden, gilt es Potentialunterschiede zu vermeiden. Das gelingt, wenn alle beteiligten Gegenstände auf dem gleichen Potential sind - im Falle Deiner Filmkassette muss also dafür gesorgt werden, dass der Film das gleiche Potential wie der Rest der metallenen Kassette bekommt.

Das lässt sich erreichen, indem der Film über einen leitfähigen Gegenstand mit dem Gehäuse verbunden wird.

Einfach 'ne Metallkante wird zwar funktionieren, aber der Film sieht danach nicht mehr wirklich schön aus. Eine Möglichkeit wäre eine dieser Kohlefaserbürsten, die man früher zusammen mit Plattenspielern verwendete ...

Unter was für Raumluftbedingungen treten denn bei Dir diese Probleme auf? Vielleicht genügt ja schon erhöhte Luftfeuchtigkeit (mach das Badezimmer zur Dunkelkammer) ...
Vielen Dank! An mangelnder Luftfeuchtigkeit dürfte es kaum gelegen haben; bei den Aufnahmen hat es geschneit und die Dunkelkammer ist schon im Bad. Kann es daran gelegen haben, dass sich beim Öffnen und Schließen des Schiebers, wenn das Metall über die (Samt-)Dichtung reibt, etwas auf- und dann entlüftet? Das würde erklären, warum die Blitze nur auf einzelnen Aufnahmen sind. Hilft es dann, den Schieber einfach nur etwas gemütlicher ein- und auszufahren? Im Übrigen tritt das Problem ja nicht dauernd auf. Die bisherigen Filme waren alle (auch bei sehr trockenem Wetter) o.k.

Viele Grüße,

Rainer



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