Farbfilme mit Schwarzweiss-Entwickler

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Hallo,

mal eine Frage.

Hat schon mal jemand einen Farbfilm statt mit Farbentwickler mit einem Schwarzweiss-Entwickler entwickelt?

Ich meine _nicht_ als Schwarzweiss-Film entwickelt, sondern den Entwickler ausgetauscht.

Mich würde interessieren, ob Farbstoffe entstehen oder nicht. Denn einige SW-Entwickler benutzen ja auch

Farbentwicklersubstanzderivate als Entwicklungssubstanz (p-phenylendiamin).

Desweiteren würde mich interessieren wie gewährleistet ist, dass Diafilme bei der Erstentwicklung keine

Farbstoffe bilden.

Gruß Thomas
[quote name='ThomasT' post='10110' date='29-01-08, 16:47 ']...

Ich meine _nicht_ als Schwarzweiss-Film entwickelt, sondern den Entwickler ausgetauscht.

...[/quote]





Den Satz versteh ich nicht ganz!? Hab aus versehen mal ein Agfa Optima in Rodinal entwickelt. Ist das das was du wissen möchtest?



Gruß
Alex
[quote name='ThomasT' post='10110' date='29-01-08, 16:47 ']Hat schon mal jemand einen Farbfilm statt mit Farbentwickler mit einem Schwarzweiss-Entwickler entwickelt?

Ich meine _nicht_ als Schwarzweiss-Film entwickelt, sondern den Entwickler ausgetauscht.[/quote]

kapier ich auch nicht ganz. wo ist der Unterschied?

Quote:Mich würde interessieren, ob Farbstoffe entstehen oder nicht. Denn einige SW-Entwickler benutzen ja auch

Farbentwicklersubstanzderivate als Entwicklungssubstanz (p-phenylendiamin).

mir hat mal jemand gesagt, dass der pH-Wert (und vermutlich auch die Konzentration des p-phenylendiamins darüber entscheiden, ob sich die Farbstoffe bilden. ich musste es trotzdem unbedingt selber ausprobieren und habe einen C-41-Film in Emofin entwickelt, das ja auch auf p-phenylendiamin basiert. Natürlich kam kein farbiges Bild heraus, sondern ein schwarzweißes. ich habe das Silber zwar nicht herausgebleicht, aber wenn Farbe entstanden wäre, hätte man das im Scan trotzdem durchgesehen.

Quote:Desweiteren würde mich interessieren wie gewährleistet ist, dass Diafilme bei der Erstentwicklung keine

Farbstoffe bilden.

recht einfach - der Erstentwickler ist ein Schwarzweißentwickler, der gar nicht imstande ist, Farbstoffe zu bilden. der sorgt nur dafür, dass ein Negativbild da ist, so dass das Silberhalogenid der Emulsion bei der (evtl. chemischen) Zweitbelichtung nicht mehr lichtempfindlich ist. bei dieser bildet sich also ein Negativ vom Negativ, das in der dann folgenden Farbentwicklung das Farbpositivbild ergibt. das dann folgende Bleichbad wandelt das schwarze metallische Silber wieder in Silbersalz um, das der Fixierer danach (oder gleichzeitig, falls ein Bixbad verwendet wird) auswäscht. in der Erstentwicklung ist nur ein Silber- (schwarzweiß)bild entstanden, in der zweiten das Farbstoffbild, das sich bis zum Bleichfixieren mit dem Silberbild überlagert.

was mich noch interessieren würde, ist, welche Anforderungen an den Schwarzweiß-Erstentwickler gestellt werden bzw. ob ich dafür einen x-beliebigen Schwarzweißentwickler nehmen kann, z.B. um Schwärzung (push/pull) und Kontrast zu beeinflussen. oder ob ich mit so einem Erstentwickler z.B. durch Reste in der Emulsion den Zweitentwickler chemisch zerstöre... mit anderen Worten: kann ich mit Rodinal und einem C-41-Kit einen Diafilm mehr oder weniger korrekt entwickeln, oder zerstöre ich mir nur den Zweit-/Farbentwickler damit? es müsste zudem sichergestellt sein, dass der Erstentwickler sehr gut ausgewaschen ist, bevor ich zweitbelichte, damit bei der Zweitbelichtung nicht schon alles schwarz wird <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/wink.gif' class='bbc_emoticon' alt=':)' /> - muss ich bei Gelegenheit mal ausprobieren...

peter.
Also irgendwie habe ich wenig Lust dazu, den Unterschied zwischen SW und C41 in epischer Breite zu erklären.

Außerdem seid Ihr alle schon groß genug, selbst mal bei Wikipedia oder geeigneteren Nachschlagewerken (z.B. Skript von Blendl, zugänglich noch über web.archive.org) nach den Grundlagen zu suchen. Sehr hübsch wäre auch mal ein Buch. Das ist so ein Ding mit gestapelten bedruckten Papieren drin. Sogar Hedgecoe, der zweitgrößte Schwachstecker der Photographie, beschreibt in seiner "Fotoschule" wie ein Farbfilm funktioniert.

So schwer ist die Sache mit den Farbkupplern und dem Bleichbad doch wirklich nicht.

Für die Bildungselite unserer Republik hier dennoch ein Link: [url="http://de.wikipedia.org/wiki/Dreischichtenfilm"]http://de.wikipedia.org/wiki/Dreischichtenfilm[/url]

Auffindbar über die Eingabe von "Farbfilm" in der Wikipedia-Suche. Weiterklicken sollte jeder Drittklässler können.

Ich reg mich ja nicht darüber auf, dass jemand keine Ahnung von fotografischen Prozessen hat. In erster Linie rege ich mich darüber auf, dass jemand offenkundig zu faul zum Nachschlagen ist!

Und aus dem Webforum eine Instant-Lösung ohne eigenen Aufwand erwartet.

Beste Grüße,

Franz
Hallo orwograph,

genau das meinte ich. Du hast verstanden, was ich wollte. Ich wollte wissen, ob bei Farbfilmen, die in einen entsprechenden SW-Entwickler entwickelt werden, es zu Bildung von Farbstoffen kommt.

Meine Frage zum Dia-Erstentwickler war etwas unglücklich formuliert. Du hast die Frage nochmal besser gestellt: welchen SW-Entwickler kann man bedenkenlos für die Erstentwicklung nehmen?

Auch einen auf p-phenylendiamin-Basis?

Hallo cfb_de,

ich weiß nicht, ob es so gemeint war, aber ich empfinde deine Äußerungen als ein bisschen arrogant.

Ich habe schon als 13-jähriger Farbfilme entwickelt und entsprechende Literatur gelesen, meine Diplomarbeit über das Farbübersprechen (optisch, chemisch) von Farbfilmen (Cine-Intermednegativmaterial) geschrieben.

Eine gute Literatur zum Thema ist übrigens R.G.W. Hunt "Reproduction of Colour".

Sehr gutes Buch!

Allerdings stehen da besagte Fragen auch nicht drin. Wenn du also so wissend bist, dann bitte ich um Erklärung - meinetwegen auch in epischer Breite - warum ein SW-Entwickler, der auf p-phenylendiamin-Basis arbeitet (wenn ich mich recht entsinne z.B. Feinkornentwickler wie A49) bei einem Farbfilm nicht zur Reaktion mit Farbkupplern führt.

Gruß Thomas



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