Hallo,
hat jemand Erfahrung, wie man große Abzüge (100 x 150 cm mit Fomaspeed von der Rolle) selber entwickelt. Wie ich gehört habe, macht man das zweckmäßigerweise in einer vorn und hinten abgeschlossenen Regenrinne und zieht das Papier gerollt da durch. Klingt einerseits plausibel, da man so das Papier nicht so leicht knickt, allerdings vorstellen, wie das geht, kann ich mir das auch nicht so recht. Wie kann man so gewährleisten, dass überall gleichmäßig und gleich lang Chemie hinkommt. Gibt es keine Probleme, wenn das sich nasse, gerollte Papier berührt und aufeinander liegt? Oder bringt man das Papier, nachdem es aus der Chemie rauskommt, gar nicht in Rollenform, sondern zieht es zu zweit immer wieder durch die Rinne hin und her?
Wer hat das schon mal gemacht und kann mir Tipps geben. Das ganze wird eine Ausstellung mit Studenten, wir wollen so ca. 20 große Abzüge selber machen.
Grüße
Quirin
Hallo Quirin,
hier ein von mir vor Jahren einmal praktisch angewendetes *System*, welches sich sogar nur von einer Person bedienen lässt. Anbei auch eine kleine Skizze zum besseren Verständnis.
Du benötigst folgende Teile:
1 x großen, klappbaren Wäscheständer mit abnehmbaren Leinenteil. (Gibt es fast in jedem Baumarkt)
1 x großen, langen Blumenkasten oder anderen Behälter für die Chemie. (Muss natürlich der Größe/Breite des Papiers entsprechen)
2 x Klemmzwingen/Prinzip wie Klemmbrett (Gibt es ebenfalls in Baumärkten oder Künstlerzubehören)
4 x dünne Holzleisten (Kunststoff oder ähnliches geht auch). Länge entsprechend der Papierbreite.
1 x Wäscheleine oder Schnur. Länge musst du ausprobieren.
Anwendung:
- An beiden Enden des Fotopapier werden auf beiden Seiten je eine Leiste gelegt und in der Mitte mit der Klemmzwinge festgeklemmt. Das Fotopapier zieht jetzt aus wie ein japanisches Rollbild. Also an beiden Enden Holzleisten, die verhindern, dass das Papier zusammenklappt. Mittig jeweils eine Klemmleiste, die als Befestigung für die Schnur, bzw. als Handgriff dient.
An einer Klemmleiste befestigst du die Leine und legst diese über das Wäscheständerrohr. Dann hältst du in der einen Hand die Leine und in der anderen Hand die Zwinge, an der keine Leine angebracht ist. Das Fotopapier hängt zum Teil im *Blumenkasten*. Durch Ziehen an der Leine und Führen mit der Hand an der Zwinge bewegst du das Papier (rauf und runter) durch die Chemie.
Das ist alles und es funktioniert ganz gut.
Wenn du eine zweite Person hast, kannst du sogar ganz simpel von ihr den *Entwicklungschemiekasten* wegziehen lassen und den Stopper, bzw. Fixierkasten usw. in diese Position schieben lassen. Das heißt, das Papier bleibt bis zur Wässerung am Gestell hängen.
Mit ein bisschen Übung - ich würde erst einmal ein paar Trockenübungen machen/eventuell mit einem Stück aus einer alten Tapetenrolle - sollte es vorzüglich funktionieren.
Bis dahin, viel Glück
Lothar
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Sieh´es mal so:
Du wirst geboren und die Welt erscheint.
Du stirbst und die Welt verschwindet.
Das ist alles.
http://www.zensusa.de
Hallo Lothar,
das klingt doch gut, so werden wir das probieren und da es Architekturstudenten sind werden wir dein System vielleicht noch weiterentwickeln.
Vielen Dank und viele Grüße
Quirin
[quote name='quicksilver' date='21-02-08, 09:37 ' post='10167']
Hallo,
hat jemand Erfahrung, wie man große Abzüge (100 x 150 cm mit Fomaspeed von der Rolle) selber entwickelt.
Ich hatte früher eine Plastiktonne mit 50 cm Durchmesser entspr. 150 cm Umfang und ca 120 cm lang.
Den Rand der Öffnung hatte ich mit einem Heißluftfön etwa 20° nach innen gebördelt. Die Tonne lag auf einem
einfachen Rollenbock und wurde von Hand gedreht. Erforderliche Chemiemenge nur ca 2 Liter, weil das Papier direkt an der Wand anliegt. Das ganze lässt sich noch problemlos anheben und ausgießen und durch die große Öffnung mit der nächsten Chemie auch wieder befüllen.
Gruß Waldo
Hallo Waldo,
vielen Dank - das klingt ja auch sehr gut. Bleibt denn dabei das Papier immer an der Tonnenwand oder sollte man es noch zusätzlich befestigen?
Viele Grüße
Quirin
[quote name='quicksilver' post='10182' date='27-02-08, 18:51 ']Hallo Waldo,
vielen Dank - das klingt ja auch sehr gut. Bleibt denn dabei das Papier immer an der Tonnenwand oder sollte man es noch zusätzlich befestigen?
Viele Grüße
Quirin[/quote]
Hi Quirin,
wenn die Tonnenwand glatt ist, (also keine Wellblechwand oder so) bleibt das Papier durch Adhäsionskräfte der Flüssigkeit eisern auf seinem Platz. Zum Rausnehmen habe ich dann immer eine Ecke mit einem kleinen Plastikspatel angehoben.
Gruß Waldo