Chemie Entsorgung

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Mal ehrlich, unser Bauhof (Stadtreinigung) kennt E(ntwickler) und F(ixage), und nimmt das Zeug Amateuren wie mir anstandslos und kostenlos ab.

Essigsäure (Stoppbad 3%) ins Klo zu kippen macht mir auch keinen Kopf, auch trotz verschlepptem Entwickler, da ist Salatsoße schlimmer (und häufiger). Aber was mache ich mit verbrauchten Tonern und sonstigen Sauerreien???

So wie z.B. Selen stinkt, ist das bestimmt nicht gut im Klo aufgehoben. Um bei der Stadtreinigung zu erzählen, was da eigentlich drin ist, müsste ich erstmal wissen, was da abläuft, während der Tonung, und ob ich da mehr Verständnis mit ernte...

Genug gejammert, irgendein Tipp?
AFAIK interessiert es den Entsorger nicht, was drin ist. Dafuer kann er sich zu wenig auf die Aussagen der Kunden verlassen - der kann denen was vom Baer erzaehlen und die Wahrheit sagen. Und es nicht auch meist nicht besser weiss.



Letztlich landet das Zeug doch eh erst im selben Eimer, wohl dann im gleichen Ofen. Also abgeben, "Fotochemie, Privat" sagen, fertig. Vielleicht noch fragen, was ihnen beim naechsten Mal am liebsten ist, selbst zusammenschuetten oder 3 einzelne Eimer.



Gruss, Roman
Hallo,

soweit ich weiß kann man aus Entwickler und/oder Fixierer noch das Silber rückgewinnen, womit die Stadtreinigung auch die Entsorgung der Chemikalien finanziert.

Ich würde den Toner einfach mischen und mit abgeben.

Rainer
Hallo Rainer,

die Stadtreinigung gewinnt mit Sicherheit nicht das Silber zurück. Die simple Verbrennung samt Deponierung der Aschenreste ist wesentlich weniger Aufwand, als bei dem niedrigen Silberpreis z.Zt. noch eine Silberrückgewinnung zwischenzuschalten. Es lohnt hinten und vorne nicht, zumal bei dem nicht sortenreinen Müll der Silbergehalt auch stark gegen null tendiert.

Lohnen tut es sich nur für größere gewerbliche Betriebe, da so die Entsorgungskosten minimiert werden können und die Einleit-Grenzwerte nur mit Entsilberung zu unterschreiten sind.

Was man machen kann, ist für den Privatanfall folgendes: Füllung des Silbers (z.B. Eisenwolle oder Natriumdithionit). Siehe [url="http://www.fotoimpex.de/Technik/Tip_Filmentwickeln/Profi_Tips_Entwicklung/profi_tips_entwicklung.html"]http://www.fotoimpex.de/Technik/Tip_Filmen...ntwicklung.html[/url] (daran bin ich nicht ganz unbeteiligt:-)

Das spart den Gang mit der Fixierertonne zur Schadstoffannahme ein. Toner und dgl. sollte man da trotzdem vorbeibringen. Ich kann mir schere Dinge als Selen in meinem Klo vorstellen. Siehe o.a. Link, da steht auch was zu Selen-/Schwefeltoner.

Beste Grüße,

Franz
Hallo,

also bei uns ist es auch so, dass der örtliche Müllentsorger Fotochemikalien annimmt, die werden dann in einen großen Tank mit Altöl und anderen Schadstoffen gekippt und landen in der Verbrennung. Entwickler und Fixierer müssen allerdings getrennt und deklariert und natürlich verpackt werden. Was dann schon wieder das Problem mit sich bringt, wo bekomme ich genügend Kanister her. Des Weiteren ist die Annahme auf 20 l begrenzt, was mehr ist gilt als gewerblich. Was mich schon mal zu der Aktion bewogen hat: "Entweder ihr nehmt das Zeug jetzt an oder ich kipp die beiden anderen Kanister vor eurem Tor in den Gulli!"- Das hat dann doch gewirkt.

Um mir weiteren Frust und Ärger zu ersparen, halte ich es mit Franz. Entwickler aufoxidieren lassen und in die Kanalisation, aus dem Fixierer das Silber ausfällen und im Schadstoffmobil abgeben und den Rest wegkippen. Toner gehen auch deklariert ans Schadstoffmobil aber das sind dann nur noch Mengen im 1-2 Liter Bereich.

Gruß Sven.
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Bei uns wird auch alles jetzt verbrannt. Früher würde es noch separat gesammelt (Entwickler, Fix) aber jetzt dort schon alles durcheinander. Stop geht so weg, gleich wie das Netzmittel.

Seleen und weitere Toner kann man auch besser sammeln.

Bis 30 Liter bekommt man überhaupt noch keine Fragen. Meistens sammle ich in die 2 Liter Fruchtsaft-Polyethylen Kanister. Geht gerade noch mit einem ACP252 2 Liter Bad.



Beste Grüße,



Fotohuis RoVo

www.FotohuisRoVo.nl



Robert Vonk
Hallo,

sorry, wenn ich das alte Thema nochmals vorkrame, aber es bleibt ja aktuell...

Meine Frage: Wohin eigentlich mit Netzmittel?

Altchemie sammel ich meist in den 5-l-Kanistern, in denen vorher Aqua dest. war.

Ich habe übrigens nach meinem Umzug von Berlin ins Land Brandenburg bemerkt, dass die Annahme der Altchemie etwas anders verläuft. Wollte man in B immer wissen, ob in der Flasche bzw. im Kanister Entwickler oder Fixierer drin ist, hieß es bei der Brandenburger Annahmestelle lediglich "Stellen Sie das Zeugs da drüben hin." <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/ohmy.gif' class='bbc_emoticon' alt=';)' /> In B konnte ich die alten Kanister wieder mitnehmen, nachdem dort die Chemie in großen Tonnen gekippt wurde. In Brandenburg geht das nicht mehr und ich kann immer zusehen, woher ich neue Kanister organisiere... <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/huh.gif' class='bbc_emoticon' alt='B)' />

Gruß
Sandra
Hallo Sandra!

Netzmittel kann in den Abguß? Ist ja nichts anderes als ein besonderes "Spüli".

Frage mal in der Apotheke nach Aponormflaschen - die sind überraschend preisgünstig und gibt es in allen möglichen Größen.

Viele Grüße

CP
[quote name='CPD' post='12576' date='15-05-10, 11:29 ']Frage mal in der Apotheke nach Aponormflaschen - die sind überraschend preisgünstig und gibt es in allen möglichen Größen.[/quote]

Aber doch nicht, um die Dinger nach einmaligem Gebrauch der Wertstoffentsorgung zuzuführen! Da gibt es deutlich günstigere Möglichkeiten: Bei Zahntechnikern, KFz-Werkstätten, Gebäudereinigern usw. fallen regelmäßig Plastikkanister mit 3-10l Inhalt an. Diese Unternehmen sind meist recht dankbar, wenn man ihnen ein paar davon abnimmt.

Beim Netzmittel gebe ich Dir natürlich vollkommen recht. Niemand käme wohl auf die Idee, sein Abwaschwasser vom Frühstück zu sammeln und der Schadstoffsammlung zuzuführen.

Beste Grüße,

Franz
Hallo Franz,

natürlich nicht für die Schadstoffstelle - dafür hat Sandra ja die leeren Aq. dest. Kanister vom Baumarkt, wie oben zu lesen.

Viele Grüße



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