Hallo miteinander,
ich habe einen Fuji Neopan 1600 in Adonal 1:25 5 min lang entwickelt (auf die vermutlich kommende Frage: Filmkorn war beabsichtigt), zwischengewässert und anschließend mit Adofix behandelt. Beim Ausgießen des Fixierers trat eine dreckige, rotstichige Brühe aus. Ich nahm dann die Schlusswässerung mit 4 statt 3 Chargen Wasser + 1 Charge Netzmittel (Mirasol) vor, danach war die austretende Lösung wieder klar.
Der resultierende Negativstreifen war bis auf einige schwarze "Placken" gänzlich transparent und wies keine Zeichnung mehr auf, ganz als ob das Adofix die Schicht komplett abgewaschen hätte.
Im Anschluss daran verarbeitete ich einen HP5+ in ähnlicher Manier (Adonal 1:50, 11 min) und erhielt ein hervorragendes Ergebnis, die Chemikalien scheinen also in Ordnung zu sein.
Kennt jemand diesen Effekt? Verträgt sich der Neopan mit dem Fixierer oder dem Entwickler nicht? Habe ich einen defekten Film erwischt?
Für Anregungen in jeder Form dankbar zeigt sich
mit freundlichen Grüßen
Amy
(This post was last modified: 23-01-2011, 11:11 AM by AmelieZapf.)
Hallöle!
Erstmal natürlich herzlich willkommen.
Hätte sich an, als ob du erst den Fix und danach den Entwickler an den Film gelassen hättest. Das ist sogar mir schon passiert, und ich bin der Welt zuverlässigster Laborant...
Ich darf mal annehmen, dass auch keine Randnummern mehr da waren?
Den Neopan 1600 kenn ich nicht persönlich, aber dass der ausgegossene Entwickler diverse Farbstiche annehmen kann, ist bekannt. Das ist der abgewaschene Lichthofschutz.
Einfach nochmal einen Film durchlassen und genau aufpassen, denn: nein, das gibt's nicht, dass der Fix deinen Film friert.
Übrigens, dreimal Wasserwechseln erscheint mir eh zu wenig, gerade hochempfindlicher Film braucht schon deutlich mehr. Schau mal nach "Ilford-Methode".
Hoffentlich hast du nicht die Bilder deines Lebens ruiniert...
liebe Grüße
Frank
Hallo Frank,
vielen Dank für Deine Antwort!
[quote name='Tandemfahren' timestamp='1295799494' post='13047']
Ich darf mal annehmen, dass auch keine Randnummern mehr da waren?
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Doch, die Randnummern sind noch da.
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Übrigens, dreimal Wasserwechseln erscheint mir eh zu wenig, gerade hochempfindlicher Film braucht schon deutlich mehr. Schau mal nach "Ilford-Methode".
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Genau die Ilford-Methode nehme ich ja üblicherweise. Das sind drei Wasserwechsel (5/10/20x kippen, dazwischen ausgießen, neu befüllen). Ich habe zur Sicherheit und zum Ausspülen der Farbbrühe den vierten hinzugefügt.
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Hoffentlich hast du nicht die Bilder deines Lebens ruiniert...
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Das waren Fotos von einem Konzert. Kann man mal wieder machen, kein Thema.
Liebe Grüße,
Amelie
Guten Abend Amelie,
wenn die Randnummern lesbar sind, war meine Vermutung falsch. Ein unentwickelter Film ist nach dem Fixieren blank, da der Fixierer alles unentwickelte Silbersalz auswäscht, also auch die Nummern.
Da stimmt noch was anderes nicht, das ist aber aus der Ferne natürlich kaum zu beurteilen. Ein blanker Film MIT Nummern ist entwickelt, aber nicht belichtet. Das hatte ich mal mit einer geschonken gekrochenen Yashica, die den Film "verkehrtrum" aufwickelt. Falsch eingefüelt--nicht transportiert--nicht belichtet-- Film blank, aber mit Nummern.
Nochmal zum Wässern: das ist die absolute Untergrenze für niedrigempfindliche Filme. Ich hab mal einen Untersuchungsbericht von einem Studenten gelesen (wo weiß ich nicht mehr), der sich die Mühe einer schier endlosen Versuchsreihe gemacht hat.
Seitdem wässere ich alle Filme 5-7-10-14-20-28-40+ Netzmittel (bei 250ml/Film), was für niedrigempfindliche ganz sicher Overkill ist, aber auch nicht wehtut.
Nicht alle Konzertfotos kann man mal wieder machen. Ich hab Bilder auf Konzerten vermurkst, da könnt ich heute noch heulen; noch andere hab ich gar nicht erst geschossen, das ist noch schlimmer: kennst du die französische Zigeuner/ Jazzgruppe "Bratsch"?
Die sind so alt, wer weiß schon ob die’s überhaupt nochmal nach Deutschland schaffen?
Wie gesagt, lass noch einen Film durch, es müsste schon mit dem Teufel zugehen-- ist ja keine Space-Shuttle-Wissenschaft nich...
Herzliche Grüße
Frank
Hallo Amelie,
wenn die "schwarzen Placken" ungefähr da sind wo die Scheinwerfer auf dem Konzert waren, würde ich sagen der Film war unterbelichtet. Also so eine Geschichte wie falsche ASA Zahl eingestellt oder so. Es gibt bei Messsucherkameras auch noch die Variante Objektivdeckel vergessen abzunehmen.
Gruss Sven.