Adox Mcc und Variokontrastfilter

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Lieber Uwe,

wie schnell und sicher Du zu guten Ergebnissen kommst habe ich ja in Paderborn mit eigenen Augen gesehen.

Ich arbeite momentan nach der gleichen Methode - allerdings quasi spiegelverkehrt zu Deinem Vorgehen.

Ich stehe eine leichte Gelbfilterung an (10-40 yellow). Vorteil: die Gelbfilterungen hat wesentlich geringere Verlängerungsfaktoren als Magenta.

Die Belichtung (Standardprintzeit) richte ich nach den Lichtern aus. Das Schwarz steuere über die Gradation.

Für jeden Schritt gibt es gute Gründe - aber ich will gar nicht ins Detail gehen.

Jeder geht seinen eigenen Weg. Genau so sollte es doch sein!

In der Medizin heißt es: wer heilt hat recht.

Hier kann man sagen wer sich zu guten Ergebnissen kommt hat recht.

Gruß nach Leipzig!

Klaus
[quote name='Andi83' timestamp='1327667675' post='13671']

... Mir ist auch klar, dass viel an der Entwickler/Papierkombo liegen kann (kann Adotol konstant aka N113 gutes Schwarz aus dem MCC rausholen?). Die Entwicklungszeit (2 min, sollte beim MCC reichen, oder?) habe ich allerdings per Timer überwacht und die Temperatur war bei der Session konstant bei ca 18°C...

[/quote]



Hallo Andi,



bei 18°C können 2 Minuten je nach Papiersorte zu wenig sein, gerade bei Barytpapier. Je nachdem, wie viel Silber die Emulsion enthält kann es sein, dass ich auch nach über 3 Minuten noch etwas tut. Also versuche erstmal, die Zeit zu verlängern oder evtl. den Entwickler etwas wärmer zu halten. Überentwickeln geht ja bei Fotopapier praktisch nicht, es sei denn man lässt den Print ne halbe Stunde im Entwickler.



Mir scheint du verwendest 2 verschiedene Papierentwickler (Neutol WA und N113)? Ich würde erst mal beim N113 bleiben, der arbeitet wesentlich konstanter als Neutol, der Unterschied im Bildton ist außerdem vernachlässigbar, da ja beides keine Warmtonpapiere sind.



Edit:

N113 aka Adotol Konstant ist eine echt gute Suppe als Universalentwickler. Gute Maximalschwärzen sollten damit auf jeden Fall drin sein, egal mit welchem Papier. Noch besser (allerdings nur um Nuancen) finde ich nur den SE6 von Moersch, der erzeugt allerdings auch einen ausgesprochen kalten Bildton.
Hallo Andi,

hab mitgelesen und mir Gedanken gemacht. Es wäre möglicherweise lohnenswert, mal einen detaillierten Schleiertest mit deinen Papieren zu machen. Ich habe deine Lampenfilter im Verdacht.

Was für Licht benutzt du denn?

Daß du mit Fomabrom so viel härtere Ergebnisse kriegst, spricht ja gegen die Filterfolie als Ursache.

Und du kriegst Marmorierungen in den Lichtern, das hört sich nach Verschleierung an.

Hallo Uwe, interessante Technik, die du da benutzt. Als du es zum ersten Mal erwähntest (ohne Erklärung), da dachte ich schon, der hat sie nicht alle, der Pilz...aber eben, wer heilt, hat recht. Klasse!

Grüße

Frank
Frank,

ich benutze die dunkelroten nackten Dukabirnen. Die machen ein sehr funzeliges Licht und mit denen ist sogar das Adox Fineprint Vario Classic bis 4 min schleiersicher (und das ist das anfälligste Papier für Verschleierungen durch Dukalicht). Die beiden genannten Papiere habe ich trotzdem separat getestet, diese Ursache kann ich also ausschließen.

Die MArmorierung krieg ich nur beim Lithen mit dem MCC, beim konventionellen Entwickeln nie.

Für mich sieht das so aus, dass das MCC mehr Magenta braucht, als ich mit meinen Filtern erzeugen kann. Ich habe aber wie gesagt keinen Farbmischkopf, mit dem ich das gegentesten könnte.

@Mirko: bei mir fiel Grad 5 auch härter aus als Grad 3 (mit MCC) - aber eben nicht hart genug

Viele Grüße

Andreas
Hallo allerseits!

Auch ich habe mich (die letzten Wochen) intensiv mit dem Eintesten meines Positivsmaterials beschäftigt (Schwarzschild, Nachdunkeln, Selentoner, Entwickler etc.).

[quote name='Andi83' timestamp='1327680549' post='13675']
aber eben nicht hart genug
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Vielleicht musst du deine Negative auch generell einfach länger entwicklen, damit sie einen gewissen Kontrast erreichen, die deinem Geschmack entsprechen bzw. die auch mit dem MCC entsprechend zu kopieren sind.

Es war hier auch die Rede von "kalibrierten" Multikontrastfiltern. Solche Filter müssen doch nicht kalibriert sein, denn man arbeitet ja ohnehin mit Probestreifen bzw. verwendet beim finalen Abzug ja den (selben) Filter, welchen man beim richtigen Probestreifen verwendet hat. Es sei denn, man belichtet bzw. entwickelt seine Negative nach dem Zonensystem und diese haben immer einen identischen Kontrast. Aber in der Regel muss man eben verschiedene Filter durchprobieren, bis das Ergebnis dem Geschmack entspricht.

Zu Adotol W und N113: Hatte ich mit Fomabrom Variant getestet. Die Schwärzungen sind gleich (tief). Der Bildton ist beim Adotol (1+9) ganz leicht (aber sichtbar) wärmer, daher bevorzuge ich ihn.

Zur Entwicklungszeit: Ich fahre mit der Faktorregel nach Adams gut - die Zeit für die ersten sichtbaren Bildspuren x 6 = Gesamtentwicklungszeit.

Ich habe übrigens festgestellt, dass eine leichte Kontrasterhöhung auch durch vermehrtes Kippen des Entwicklers zustande kommt - wie im Negativprozess also. Seitdem habe ich auch im Positivprozess einen bestimmten Kipprhythmus, den ich natürlich auch bei den Probestreifen einhalten muss.

Gruß in die anderen Dunkelkammern,

Thomas
Gruß,

Thomas
(This post was last modified: 28-01-2012, 11:44 AM by T.R..)
Hallo zusammen,

gerade aktuell hat ein Kollege hier Ilford und Adox Papiere miteinander verglichen. Resultat war, dass die Papiere deutlich andere Filterungen benötigten, um den gleichen Positivkontrast zu erreichen.

Vor etlichen Jahren kam ich durch eine Laborauflösung in den Besitz von unbekanntem Kontrastwandel-Barytpapier (von Banse & Gromann).

Das Papier funktionierte noch einwandfrei (Weiß war klar und schleierfrei, Schwarz war tief, satt und von hoher Dichte). Verwenden konnte ich aber trotzdem nicht, da das Papier eine derart flache Gradation hatte, dass ich selbst mit meinen erhöhten Negativkontrast keinen brauchbare Ergebnisse bekommen konnte. Ich glaube nicht, dass das (nur) ein Überlagerungseffekt war. Ich denke das Papier hatte so eine flache Gradation.

Meine Erfahrung ist also die, dass Papiere höchst unterschiedliche Kontraste haben können.

Meine Konsequenz daraus ist, dass ich mich auf eine Papiersorte eingearbeitet habe und meinen gesamten Verarbeitungsprozess darauf abgestimmt habe.

Wenn man mit seinem "Wunschpapier" nicht den richtigen Kontrast erreicht, dann sollte man langfristig den Negativkontrast anpassen.

Ich halte es für wahrscheinlich, dass das oben genannte Fomabrom variant Papier einfach von Haus aus eine höhere Gradation als das MCP aufweist. Es gibt meines Wissens keine verbindliche Norm für die Papiergradationen. So hat jeder Hersteller wahrscheinlich seine eigene Methode den Kontrast zu bestimmen.

Wichtig ist, dass die Chargen einer Papiemarke konstant sind. Langfristige Erfahrungen habe ich mit dem Agfa MCP. Das war über viele Jahre hinweg ziemlich konstant in seiner Qualität. Das erhoffe ich mir von dem Adox MCP im gleichem Maß.

Übrigens halte ich 2 Minuten Entwicklungszeit bei 18°C für MCP auch für deutlich zu wenig.

Meine Zeit sind 3 Minuten bei 20°C (bei 18°C würde ich vielleicht von 4 Minuten ausgehen).

"Marmorierungen" sprechen eigentlich für eine (extreme) Unterentwicklung. Wenn Papiere ausentwickelt sind, dann sollten solche Effekte eigentlich nicht auftreten.

Herzliche Grüße

Klaus
Hallo Klaus,

sehr erfreut, wieder was von dir zu hören!

Doch, es gibt eine ISO-Norm für Papiergradationen. Es hält sich nur niemand dran.

Andi bekommt seine "Marmorierungen" nur beim Lithen. Trotzdem, mal nach Faktorregel entwickeln sollte die Frage der Entwicklungszeit beantworten. 2 min hält sich wirklich wenig an.

Dass das Fomabrom von sich aus so viel härter sein soll, kann ich nicht recht glauben.

Viel Erfolg

Frank
Hi Frank,

ja, ich habe mich etwas rar gemacht in der letzten Zeit.

Ich hatte viel zu tun.

Ob das Fomabrom tatsächlich wesentlich härter ist, kann ich leider auch nicht sagen. Ich habe mit dem Papier noch nicht gearbeitet.

Vorstellen kann ich mir soetwas aber ganz gut.

Diese "Marmorierungen" sehe ich auch gelegentlich im Negativ- bei extrem harten Entwicklungen ("Strichentwicklungen") in Zusammenhang mit einer Unterentwicklung.

Das ist ein Zeichen für nicht ausreichend Entwicklung. Wenn Entwicklungsverzögerung nicht ausreicht, dann hilft eine (geringe) Erhöhung der Phenidonkonzentration weiter. (Geht im Lithprozess allerdings nicht. Hier würde ich eventuell die Gesamtentwicklerkonzentration erhöhen- vielleicht liegt es auch an der zu geringen Temperatur).

Eine wirkliche Klärung der ursprünglichen Fragen ist wohl nur durch eigene Versuche in der Dunkelkammer herbeizuführen.

Ich fürchte auch Mirko ist auch da überfordert. Das löst sich nicht "am grünen Tisch" klären. Der Teufel steckt im Detail!

Sich selbst mit solchen Problemen praktisch zu befassen hilft aber enorm einen eigenen Weg zu finden. Diese gesammelte Erfahrung ist wirklich Gold wert! (auch wenn es erst einmal sehr mühsam ist). Es verschafft die notwendige Sicherheit um souverän zu guten Ergebnissen zu gelangen.

Herzliche Grüße

Klaus
Nachtrag:

die Angelegenheit hat mir doch keine Ruhe gelassen.

Ich habe nach meinen Protokollen von damals gesucht.

Ich muss noch etwas vorausschicken:

Im Jahre 2004 (€) habe ich ein neues Vergrößerungsgerät angeschafft: ein Binagon color 4x5 inch.

Vortests ergaben, dass der Farbmischkopf eine zu geringe yellow Dichte generierte, so dass ich nicht die ganz weichen Gradationen beim Agfa MCP ansteuern konnte.

Ich habe dann den Farbmischkopf modifiziert und ein zusätzliches dichroitisches yellow-Filter eingebaut.

Mit diesem modifizierten Farbmischkopf habe ich damals das MCP kalibriert (Entwickler war Agfa Neutol).

Bestimmt habe ich u.a. den R-Wert des Papiers sowie den Verlängerungsfaktor für die Belichtungszeit bei Wechsel der Filterdichte (in 10ner Schritten von M 170 bis Y 140).

Bei 000 Filterung habe ich einen R-Wert von 1,47 gefunden, bei M 160 einen R-Wert von 0,78, bei Y 140 einen R-Wert von 2,04.

Mir ging es nie darum Zahlen zu bestätigen, die Hersteller einmal veröffentlicht haben. Im Gegenteil: ich wollte mit meinen Mitteln und für meine spezielle Verhältnisse meinen eigenen Standard schaffen.

Ich hatte ein Fernziel: für Splitbelichtungen wollte ich ein System schaffen das es ermöglicht die Entwicklungen aller Dichte im Bild im Voraus zu kalkulieren, wenn man unterschiedliche Belichtungen mit unterschiedlichen Gradationen auf einem Papier vereinigt.

Das sollte eigentlich möglich sein - ist aber an zu großen Toleranzen und an der Komplexität der Aufgabe gescheitert.

Heute arbeite ich ausschließlich mit Teststreifen.

Herzliche Grüße aus Paderborn

Klaus



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