Ausnutzbarkeit Fixierer für Papier

12 Replies, 33492 Views

Die Tauglichkeit des Fixierers für Film kann man recht einfach mittels der Klärzeit bestimmen. Für Papier wird der gleiche Test weniger aussagekräftig sein. Ich habe gelesen, dass man im Dunkeln einen Streifen Photopapier zur Hälfte in den Fix hängen soll, dann das Licht an, Streifen waschen und in den Entwickler. Wenn die Hälfte, die im Fix war, weiß bleibt, ist der Fix und die Zeit in Ordnung. Ich habe das probiert und den Streifen auch mal nur 5 Sekunden lang in den Fix gehalten und der blieb nach Entwicklung auch weiß. Also scheint der Test nicht zu taugen.

Gibt es eine andere Möglichkeit? Die Teststreifen, die man kaufen kann, lohnen die Ausgabe meiner Meinung nach nicht. Es kommt mir auch nicht darauf an, Geld für den Fix zu sparen, sondern will ich nervige Entsorgung minimieren.

Am besten wäre es natürlich, wenn es ein relativ schnell durchzuführender Test ist, den man flott vor dem Start einer Dunkelkammersession durchführen kann.

Danke und Gruß

Tim
Einfachste Methode:

Mitzählen. Ein Liter Schnellfixierer ist ausreichend für 20 m² oder 15 m² Baryt. Ein wenig schwankt das von Produkt zu Produkt, aber das sollte auf der Flasche stehen. Dies kannst du in Papier-Äquivalente des am meisten benutzten Papiers umrechnen. Bei mir ist das 18x24. Damit kann man durch einen Liter Konzentrat 450 Blatt PE jagen. Wenn man 1+4 verdünnt, ist ein Liter Arbeitslösung ausreichend für ein Fünftel davon, also 90 Blatt. Darüber führt man Strichelliste. Wenn ein Blatt 24x30 benutzt wird, sind es eben 2 Striche. Es muss ja nicht aufs Prozent genau sein.
Bleibt dran, am Sucher.



--Uwe
Hi Tim, Uwe,

das ist schon richtig mit dem Mitzählen, aber wenn du die zu entsorgende Fixierermenge minimieren willst, ist Doppelfixage angesagt. Da richtet sich die Ausnutzung nur nach dem ersten Bad, und die darf dann bis 1,5-2g/Liter (!) gehen.

Dafür benutze ich die Meterreifen. Wenn ich nicht zu faul wäre, würde ich mitschreiben, wieviel Papier das Bad bis dahin schafft, und dann immer nach diesen soundsoviel Blättern das Bad tauschen.

Aber dann vergammeln mir ja die Meterreifen... :-)

Vielleicht hat ja jemand Zahlen, wieviel weniger Fix da zu entsorgen ist (ich schätze mal Faktor 3).

Der Preis vom Fixierer machts nicht fett, das ist klar. Mir gehts hauptsächlich um die gleichbleibende Fixierqualität, und die leistet nur die Doppelfixage. Weil ich da mein Blatt immer aus einem quasi blütenrein frischen Fix ziehe.

Aber das macht der Tim, glaub ich, eh schon. Soll ich dir ein paar Meterreifen im Brief nach T. schicken?

viel Spaß noch

Frank
Haha, Uwe, die Forenfeuerwehr. Fast immer die erste Antwort. Du solltest mal ein Buch zur Praxis der Photographie herausgeben.

Mitzaehlen ist gut, war auch geplant und wurde dann vergessen. Die Beschreibung zu Adofix ist leider nicht so genau (PE oder Baryt) und die Angaben gehen ohne Punkt und Komma ineinander über. Deswegen hätte ich das gerne für mich selber ermittelt.

Hi Frank,

schön von dir zu hören <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/wink.gif' class='bbc_emoticon' alt=';)' />

nach deiner Empfehlung mache ich immer Doppelfixage bei Film und Papier. Wenn du mir ein paar Messtreifen abtreten willst, freue ich mich. dann kann ich die Anzahl ermitteln. Weiter geht es per Mail.

Die Methode mit dem Papierstreifen ist also untauglich?
[quote name='TiMo' timestamp='1332839144' post='14008']

Die Methode mit dem Papierstreifen ist also untauglich?

[/quote]

Diese Empfehlung habe ich noch nirgendwo gelesen.

Was du aber machen kannst: Filmschnipsel aufheben und die Klärzeit im Papierfix messen. Muss dann natürlich immer dieselbe Sorte Film, also dein Lieblingsfilm sein. Wenn sich die Zeit verdoppelt hat, ist das Fix erschöpft.
Bleibt dran, am Sucher.



--Uwe
Der zuverlässigste Test ist der Kaliumjodidtest:

http://www.fotografie-in-schwarz-weiss.d...l#toc_1032

Beste Grüße,

Otto!
Danke fuer den Tipp. Otto.

Leider sind Chemikalien vor Ort so gut wie nicht zu bekommen, deswegen suchte ich nach einer Moeglichkeit mit vorhandenem Material einen Test durchfuehren zu koennen.
Ja, selbst in größeren Städten gibt es kein einziges Geschäft mehr, das Fotochemie vorrängig hat. Damit muss man halt leben. Ohne den Versandhandel ist ein SW-Fotolabor praktisch nicht mehr zu betreiben. Der Kaliumjodid-Test ist nach meiner Auffassung einer der ganz wichtigen Tests im Labor. Wenn Prints nach ca. 2-3 Jahren kaputt gehen und man an die ganze vermeidbare Arbeit denkt, die nötig ist, Ersatz zu beschaffen, dann ist der Kaliumjodid-Test ein Klacks.

Für Fotochemie gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Im Umkreis von ca. 30 km die Apotheken abtelefonieren (dank Internet ja keine große Aufgabe)

  2. Überregionaler Versandhandel


Wenn man regelmäßig Baryt-Papier verarbeitet, sollte man sich auch gleich Natriumsulfit für [url="http://www.fotografie-in-schwarz-weiss.de/sw-fotografie/tipps-tricks/69-waschhilfe.html"]Waschhilfe[/url] mitbestellen.

Beste Grüße,

Otto!
Wohnte ich in Deutschland, waere es kein Problem. Aber vor Ort ist es schwer reine Chemie zu bekommen. Man traut den Buergern den Umgang damit wohl nicht zu.

Meine Materialien beziehe ich von Impex. Da weiss man, dass das Geld wieder in Projekte gesteckt wird, die unserem Hobby dienen.



Schoene Gruess aus Tokyo

Tim



PS: Sehr informative Seite (www.fotografie-in-schwarz-weiss.de)! Danke dafuer, Otto.
(This post was last modified: 29-03-2012, 02:34 PM by TiMo.)
Ich teste meinen Fixierer nach Anleitung aus dem Buch "Larry Bartlett's Black and White Photographic Printing Workshop": man belichtet einen Film normal, ich habe dazu eine weiße Fläche abfotographiert; den Film habe ich dann in die Patrone zurückgespult und in der lichtdichten Dose aufbewahrt. Man schneidet einen kleinen Streifen vom Film ab und hält ihn zur Hälfte in den frisch angesetzten Fixierer; die Zeit, bis die eingetauchte Hälfte völlig klar ist, notiert man (bei mir meist 20 - 25 s). Macht man den Test wieder mit diesem Fixierer, wenn er gebraucht ist, so sieht man, dass die Zeit bis zur Klärung immer länger wird; laut Buch sollte man den Fixierer verwerfen, sobald die Zeit länger als doppelt so lange wie im frisch angesetzten Fixierer ist (also in meinem Fall größer 50 s).



Users browsing this thread: 1 Guest(s)

Theme Selector