Kaliumiodid bei Umkehrentwicklung

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In meinem Rezept zur Umkehrentwicklung steht man soll dem Erstentwickler 5mg Kaliumiodid zugeben. Ist dies für den Erstentwickler dringend notwendig oder würde es auch ohne gehen?





Vielen Dank!!!
Hallo Fanesa,



In der Original Agfa Umkehrentwicklerrezptur wird auch die Zugabe von Kaliumthiocyanat (Rhodanid), statt Kaliumiodid, empfohlen.

Moersch verzichtet in seiner Anleitung der Umkehrentwicklung von technischen Filmen ganz auf diese Zugaben.



http://www.moersch-photochemie.de/files/...cklung.pdf



Kaliumsalz bewirkt im Erstentwickler eine verstärkte Tiefenentwicklung



Es müßte auch ohne gehen, vielleicht werden dann die Schatten nicht ganz so dicht??



Eine gute Information bietet Jost Marchesi Photokollegium Band 1 Lektion 14



Kannst du mir bitte Dein Rezept schicken? Es würde mich interessieren.



Vielen Dank und viele Grüße

Wolfgang
Hallo Fanesa!



Das Kaliumthiocyanat sorgt dafür, dass die Spitzlichter bei der Erstentwicklung gut durchentwickelt werden, d.h. im Dia nachher auch richtig klar sind, denn ein Schleier nimmt dem Dia die Brillianz. Auch wird der Film insgesamt kontrastreicher. Etwa 3g (nicht mg) pro Liter gebrauchsfertige Entwicklerlösung sind üblich. Als Alternative könnte das Dia auch als letzten Schritt im Farmer geklärt werden, geht aber nicht bei allen Filmen, deshalb erst an Testaufnahmen prüfen.



Gruß Wolfgang
Danke Wolfgg!





Für den Erstentwickler:



900 ml Wasser mit 100 ml Dokumol auf 1000 ml auffüllen. 5 g Kaliumthiocyanat hinzu-

geben und einrühren. Dann 50 mg (nicht Gramm!) Kaliumiodid zugeben. Lichtgeschützt

und luftdicht verwahren.



So lautet das Rezept aus Schmalfilm.



Also könnte darauf verzichtet werden. Das Ergebniss wäre nur eben nicht ganz so klar...
Hallo Fanesa,



mal noch etwas ausführlicher:



Bei der Umkehrentwicklung kommt es auf 3 Dinge an: das Dia muss erstens in den Spitzlichtern ausreichend transparent sein (technisch: Minimaldichte ausreichend klein), zweitens die tiefsten Schatten müssen dicht genug sein (technisch: Maximaldichte ausreichend hoch) und drittens der Kontrast passend für Projektion (technisch: Gamma um 1,5). Da "Bilderfilme", also für die Herstellung von Papierbildern konzipierte Filme, nicht vorrangig für Umkehrentwicklung konstruiert werden, muss bei der Entwicklung etwas getrickst werden, um diese 3 Ziele unter einen Hut zu bringen, und es eignen sich auch nicht alle Filme dafür. Mein letzter Test ist schon einige Jahre her, aber es zeigte sich: am besten funktionierten damals niederempfindliche silberreiche Filmtypen wie ein Ilford PanF.



Für den Anfang einfach ein geeignetes Testmotiv suchen (etwas mit Kontrast, also sehr hellen Stellen als auch tiefen Schatten), eine Belichtungsreihe (4 Aufnahmen jeweils 1/2 Blende auseinander), Filmstück abschneiden und einfach mal umkehrentwickeln ohne weitere Zusätze im Erstentwickler, Ergebnis prüfen und dann erst entscheiden, ob Erstentwickler "gedopt" werden muss. Vielleicht reicht es schon, wenn die Erstentwicklungszeit verlängert wird, z.B. um 20%. Hängt ja auch von den eigenen Ansprüchen ab, welcher Aufwand zu treiben ist.



Gruß Wolfgang
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18-03-2013, 12:04 PM von Wolfgg.)
Es handelt sich um einen Umkehrfilm. Allerdings nicht 35mm sonder Super8, daher dürfe das mit dem Träger kein großes Problem sein. Ich werde es mal so versuchen wie du mir geschrieben hast.



Vielen Dank!



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