Entwicklung von Tri-X / Portra 400

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Folgende Frage: Was für Resultate kann ich erwarten, wenn ich einerseits jeweils einen normal auf 400 ISO belichteten Tri-X bzw. Portra (400) wie 800er entwickle und andererseits jeweils einen auf 800 ISO belichteten Tri-X/Portra normal entwickle? Danke im voraus für jeden Hinweis.
Mit der Belichtungszeit steuerst du die Schattendetails. Mit der Entwicklungszeit bestimmst du den Kontrast. Belichtest du einen 400 ASA-Film wie einen 800-ASA-Film hast du immer einen gewissen Verlust in den Schattendetails. Entwickelst du einen Film (wie auch immer dieser belichtet wurde) länger als es normalerweise üblich wäre, steilst du den Kontrast auf bzw. ruinierst du dir die Lichterzeichnung. Entwickelst du einen Film kürzer, erhältst du sehr wohl noch ausreichende Schattenzeichnung, schonst aber die Lichter. Scannst du deine Negative ein, würde ich immer "flauere" Negative anstreben - Kontrast kann man später immer noch erzeugen.



Solltest du eine in der Kamera eingebaute Belichtungsautomatik nutzen, so sei dir auch im Klaren darüber, dass du einen großen Teil deiner Bilder ohnehin unterbelichst - dass du also automatisch deinen Tri-X auf z.B. "800 ASA belichtest", ohne es überhaupt zu bemerken.
Gruß,

Thomas
Ok, noch eine Frage zum zweiten Teil deiner Antwort: würdest du aufgrund der tendenziellen Unterbelichtung bei Automatik zu einer normalen Entwicklung für 400 ISO raten?
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26-08-2012, 03:16 PM von Fotis.)
Die Stärke der Entwicklung bezieht sich immer auf den gewünschten Kontrast, den du haben möchtest. Ich würde nie mehr (z.B. länger) entwickeln, als "normal". Eine verstärkte Entwicklung gleicht keine Unterbelichtung aus! Fehlenden Kontrast kannst du im Positivprozess bzw. per Computer wieder erreichen. Wenn du hier aber immer etwas kontrastreicher arbeiten musst, empfiehlt es sich, die Negative dann etwas länger zu entwickeln. Ja, im "Normalfall" würde ich immer "normal" entwickeln.

Ich belichte den Tri-X auf 320 ASA. Hierbei benutze ich einen Handbelichtungsmesser und messe via Kalotte als Lichtmessung - Ich kann also sicher gehen, dass ich tatsächlich den Film so belichte, wie ich es mir denke. Dann entwickel ich den Film so lange, wie ich ihn möglichst bei Gradation 2 ausbelichten kann.

Wenn ich einen Film zum Beispiel nur im Nebel belichten würde, würde ich diesen ca. 25% länger entwickeln, da die Motive sehr kontrastlos sind und ich somit schon während der Negativentwicklung für mehr Kontrast sorgen kann. Habe ich nur Motive im grellen Sonnenlicht, reduziere ich die Entwicklungszeit analog dazu. Aber hier muss jeder seine eigenen Werte ermitteln.
Gruß,

Thomas
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26-08-2012, 04:11 PM von T.R..)
Noch etwas zum Portra: der steckt eine Blende Unterbelichtung locker weg. Die Entwicklung braucht bei diesem Film nicht angepasst zu werden, der Film wird eh im C41-Prozess entwickelt und da ist Pushen/Pullen eher unüblich (aber nicht unmöglich).



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