Schwarzgrauer Belag im Fixierer nach falscher Filmentwicklung

10 Replies, 25616 Views

Hallo in die Runde,



dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum. Und schon habe ich eine Frage.

Ich habe kürzlich wohl wegen Übermüdung einen Farbfilm (Ektar 100) aus Versehen als S/W-Film in Rodinal entwickelt. Erstaunlicherweise ließ sich der Film per Scan und Nachbearbeitung sogar noch gut verwenden. Sehr feines Korn, einige Bilder gefallen mir gut.

Aber als ich dann einige Zeit später ganz regulär einen weiteren S/W-Film entwickeln wollte, fiel mir auf, dass die (halbtransparente) Weithalsflasche, in der ich meinen Fixierer aufbewahre, von innen schwärzlich-dunkelgrau belegt ist. Dazu folgendes kurz zu meiner Arbeitsweise:

Ich fixiere meine Filme mittels Zweibadmethode und in Adofix. Logischerweise bewahre ich beide Bäder in getrennten Flaschen auf. Die Flasche mit dem ersten Bad, welches den Farbfilm also als erstes berührte, ist ganz normal "sauber", das Bad wie immer wasserklar. Nur die Flasche mit dem zweiten Bad hat innen diesen schmutzigen Belag. Der lässt sich mit dem Finger wegwischen, was aber natürlich keine leckere Angelegenheit ist. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was genau ein Fixierer mit einem Farbfilm anstellt und warum dieser Effekt nur bei der zweiten Flasche auftrat und nicht schon beim ersten Fixierbad. Wie auch immer, natürlich werde ich beide Bäder wegschütten und neu ansetzen, um kein Risiko einzugehen. Aber, und nun zu meiner Frage:



Wie bekomme ich denn die zweite Flasche wieder sauber? Wie kann man diesen Film entfernen, damit er neues Fixierbad nicht schon von Beginn an kontaminiert? Weiß da jemand Rat? Ich möchte eigentlich nicht gern die Flasche wegwerfen, wär schade ums Material. Und die Bearbeitung mit einer einfachen Flaschenbürste scheint mir nicht gründlich genug.



Vielen Dank für eure Ratschläge!



Morte
Hi Morte,



erstmal willkommen im Forum.

Daß die Entwicklung funktioniert hat, ist nicht wirklich ein Wunder.



Zu deiner Frage: Ich würde die Flasche weghauen, die paar Cent machen das Kraut nicht fett.

Wenn du sie ums Verrecken putzen willst, würde ich dir fetten Farmer empfehlen, wobei aber der Materialverlust dem der Flasche nicht großartig nachstehen dürfte (vor allem wissen wir ja auch nicht, obs mit dem Putzen überhaupt klappt...)

Was das für ein Schlaz in dem Fixierer ist und warum er nur im Zweitbad auftritt, kann ich dir nicht sagen. Könnte höchstens sein, daß du übermüdet die zwei Fixerflaschen auch noch verwechselt hast.

Wo der Deifi oamoi hischeißt...



Den Fixierer "wegschütten", schreibst du; darf ich annehmen, daß du den hoffentlich nicht so einfach in den Ausguß kippst?



die besten Grüße, Frank
Im Gegensatz zu Papier, lässt sich das ausreichende Fixieren von Film sehr gut mittels der Filmklärung überprüfen. Ich würde hier darum auch keine Zweibad-Fixierung anwenden und wenn, dann kann man sich auch hier bei frischem Ansatz die Zeit für die Klärung notieren und vor jeder Filmentwicklung zuerst beide Bäder testen, ob diese noch innerhalb einer gewissen Zeit funktionsfähig sind (dies sieht man ja). Hätte ich also irgendwelche Ablagerungen im Fixierer, dann würde ich diesen, nach Filtern bzw. Säubern, einfach weiter benutzen, sofern er den Film noch gut "klären" kann.
Gruß,

Thomas
Ich führe beim Fixierer eine genaue Strichliste und er war eh schon nah dran am Austausch, von daher verschwende ich mit dem Neuansatz auch keine Chemie. Und übrigens war der zweite Fix-Ansatz immer noch klar, nur die Flasche hatte diesen Belag. Wie auch immer, ich werde wohl dem Rat von Tandemfahren folgen und eine neue Flasche kaufen. Hier einen riesigen Aufwand zu betreiben lohnt sich nicht. Hätte ja nur sein können, dass man das Problem einfach mittels Alkohol, Waschbenzin oder Schwarzpulver lösen kann. ;-)

Und nein, ich kippe Chemie niemals ins Klo oder den Ausguss (bis auf Stoppbad). Ich sammle brav und belade dann mein Fahrrad damit ...



Danke für eure Tipps

Morte
Oh wow, Morte, Schwarzpulver! Das klappt bestimmt! Flasche sorgfältig bis zum Rand mit frisch angesetztem Schwarzpulver füllen, sanft nachstopfen und nach erfolgter Zündung mit einem "Bääsili" hübsch alles zusammen"chäären":-)

(Wer die Anspielung nicht versteht, ist wahrscheinlich zu jung)



Kurz noch im Ernst: Zweibadfixage ist immer besser, weil der Fixierer höher ausgenutzt werden kann (ergo weniger zu entsorgen ist) und das Fixierergebnis immer völlig konstant ist (weil das Zweitbad bis zum Austausch des Erstbades praktisch ganz jungfräulich bleibt).



Grüßle, Frank
Emil! ;-) Jetzt mache ich auch amal ainen Gäg ...



Ja, mit der Zweibadfixage gehe ich einfach auf Nummer sicher.
Im Gegensatz zur Papier-Fixierung muss man bei der Filmentwicklung doch gar nicht mit einer Zweibad-Fixierung auf "Nummer Sicher" gehen, denn man hat doch mit der Klärung einen unmissverständlichen und sicheren Indikator parat, an den man sich einfach halten kann, oder nicht?

Angenommen, mein Fixierbad kippt gerade. Dann ist der Film statt nach 30 Sekunden erst nach zwei Minuten klar. Kein Problem: Dann erhöhe ich die gesamte Fixierzeit entsprechend nach der Klärzeit-Regel und erhalte dennoch einen vollständig ausfixierten Film.
Gruß,

Thomas
Ich habe mich damals nach der Lektüre von "Wollsteins Kolumne" dazu entschlossen. Er schrieb [url="http://www.fotografie-in-schwarz-weiss.de/sw-fotografie/kolumne/109-wollstein11.html"]hier[/url]:



Zitat:Fixage

Über das Fixieren allein habe ich schon ganze Artikel verbrochen. Ich erspare mir, die Vorzüge der Zweibadfixage zu wiederholen und empfehle Ihnen hier nur noch einmal diese Methode auch für Ihre Negative. Die Vorteile sind
  • gründlichere Fixage und

  • bessere Badausnutzung.




Ich bin damit immer gut gefahren und sehe keinen Grund, es nicht zu machen. Immerhin verbraucht man auch nicht mehr Fixativ als mit der einfachen Methode.
So ists, hihi. Du verbrauchst sogar eher weniger, wie gesagt (spielt vom Preis her keine Rolle, ich weiß). Mir gehts mehr ums Entsorgen und um die Sicherheit der Fixage.

Wenn alle Filme aus quasi-jungfräulichem Bade steigen, muß immer nur in etwa die gleiche Menge gelösten Silbers ausgewaschen werden (nämlich praktisch keins, ist auch für die Umwelt besser so).

Je weniger Variablen, desto bessere Prozeßkonstanz. Der manuelle Mehraufwand ist wirklich vernachlässigbar.



Daß es auch anders geht, ist natürlich richtig.



Beste Grüße, Frank
Die Menge an Silber die ausgewaschen wird ist immer die gleiche! Egal wie frisch oder alt das Bad ist. Einzig das Volumen des verbrauchten Fixieres ?dert sich und die Konzentration des Silbers im Fixierer. Wenn man das Zeug auf dem Recyclinghof abgibt mag es sich rechnen, da bei uns Mengen ?ber 5 Liter als gewerblich gelten. Wenn du das Silber vorher ausf?lst ist es egal.



Gruss Sven.



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste

Theme Selector