FOTOIMPEX CHM 400 mit ADOX ADONAL - welche Zeiten?

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Bei Fotoimpex wirst du maximal auch nur Empfehlungen erhalten. Die stellen den Film nicht her. (Siehe auch Mirkos Statement an anderer Stelle im Forum zum CHM). Deine Verwirrung entsteht, weil du endgültige bzw. alleingültige Ansagen erwartest. Die wirst du bei Film aber nie bekommen. Es gibt immer nur Anhaltspunkte, die du selbst ausprobieren und an deinen Prozess anpassen musst. Zu viele Unterschiede in Methode, Rhythmus, Wassertemperatur, Mondstand und Luftdruck gibt es. Das ist wie beim Backen: Im Rezept steht, wieviel Wasser du für den Hefeteig nehmen sollst - und doch wird er zu nass oder zu trocken. Bei jedem anders - und das ist normal.

 

Allgemein gilt nur: je länger du entwickelst, desto mehr Kontrast. Je kürzer, desto weniger. In der goldenen Mitte wirst du nichts falschmachen. Viele Leute denken, Kontrast, das ist doch toll, und entwickeln ihre Filme über. Das ist dann keine Katastrophe, aber man bekommt beim Printen unter Umständen Probleme, weil die Graustufen zicken, die Schatten absaufen, die Lichter nicht zu bändigen sind. Wenn du zu flaue Negative hast (zu wenig Kontrast), stößt du mit Mischlichtvergrößerern unter Umständen an die obere Magentagrenze (= maximal mögliche Härte), je nach Papiersorte und Vergrößerer.

 

Ohne meine Erfahrungen als allgemeingültig hinstellen zu wollen, wirst du mit 13 min gut fahren. Ob 11 oder 13 min, das ist kein so riesiger Unterschied. Ob 6 oder 20 min, schon. Ich würde nie mit den Extremen beginnen, sondern mit erprobten Mittelwerten. Dann hängt es davon ab, wie du weiterarbeitest: mit dem Scanner, mit einem Mischlichtvergrößerer (braucht etwas härtere Negative), mit einem Kondensorvergrößerer (braucht etwas weichere Negative). Und es hängt von deinem Geschmack ab. Als Faustregel gilt nur: Negative sollen nicht so hart sein wie Dias (auch wenn das toll aussieht auf dem Filmstreifen). Sie sollen in den Schatten so durchgezeichnet sein, das man noch was erkennt (das sind also die fast durchsichtigen Stellen). Und in den Lichtern (Himmel usw.) nicht so dicht (= schwarz auf dem Negativ), dass kein Licht mehr hindurchkommt. Denn dann musst du sehr lange belichten, was das Vergrößern schwierig macht und der Bildqualität schadet. Ein gutes Negativ sieht zart aus, aber nicht "dünn", also unterbelichtet. Um da hin zukommen, musst du probieren. Da nützen dir Tabellen auch nichts. Und schon gar keine unter Laborbedingungen errechneten Herstellerangaben, die mit der fotografischen Wirklichkeit nichts zu tun haben. Wieviel man Herstellerangaben trauen kann, siehst du spätestens seit VW ... obwohl ich der filmherstellenden Industrie keine Fälschungen vorwerfen würde. Davon hätten sie ja nichts. ;) Aber sie MESSEN eben, während du fotografierst. Du willst gutaussehende Bilder, sie wollen gutaussehende Zahlen. Und das muss nicht immer deckungsgleich sein ...

 

Also lass dich nicht verwirren. Sondern probier mutig aus. Wird schon nicht schiefgehen. Und der CHM ist ein guter Film, den ich sehr oft verwende, als "Ersatz" für den Kentmere, siehe oben.

 

 

 

Edit: CHS zu CHM geändert

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22-05-2016, 11:45 PM von Morte.)
Danke Morte,

 

ich werde einfach probieren, werde ja da sehen was rauskommt ;)

 

13 Min. bei 1+50 wird mal dieses WE angegangen und werde dann hier berichten ;)

 

War eben nur etwas verwirrt, da ich beim Ilford HP5 einen Wert gefunden habe und der bestens gepasst hat :)

 

 

PS: Welchen Kipprhythmus hast du angewandt? 30 Sek. und dann alle 30 Sek. oder 30 Sek. und 1 Min.?

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-05-2016, 12:53 PM von Maurice.)
Das mit dem Kipp ist auch so eine alchemistische Sache, die bei jedem andere Wirkungen zeigt. Ich mache es so:

 

Bei Rodinal (Adonal) die erste Minute dauernd kippen (aber keine Hektik aufkommen lassen ;) ), dann jede Minute dreimal.

 

Bei A49 hingegen aller 30 Sekunden einmal.

 

Wirkliche Unterschiede wirst du, wenn überhaupt, nur feststellen, wenn du alle Parameter deiner Methode jahrelang erprobt hast. Wichtig ist nur, dass du erstmal bei deiner Methode (deinem Film, deinem Entwickler, deinen Zeiten ...) bleibst und nicht jedesmal was anderes tust. Sonst gibts nur Chaos. Es sei denn, du bist Lomograf und stehst auf Zufälle ...

Werd ich machen - hab ja zum Glück nen 10er-Pack CHM 400 gekauft ;)

Meine Minolta XE-1 inkl. 1/1.2, 58mm Rokkor freut sich schon ;D

 

Danke auf jeden Fall für die super Feedbacks, so machen Foren Spaß :)

Hab jetzt noch mal ne offizielle Liste von Fotoimpex bekommen.

 

APX 400 (New) / Rodinal / 1+50 / 21 Min.

APX 400 (New) / Rodinal / 1+25 / 11.5 Min.

 

Denk damit werd ich starten, denn die meinten: "...Bitte nutzen Sie die genannte Zeit im Anhang als Anhaltspunkt. Nehmen Sie in jedem Fall die Zeit für den APX 400 (new)..."

 

Mal schauen was raus kommt :)
Morte, ich nehme an, du meinst CHM in deinem Beitrag #11.

Zitat:Morte, ich nehme an, du meinst CHM in deinem Beitrag #11.
 

Vollkommen richtig. Danke für den Hinweis. Bereits geändert. Man übersieht doch immer irgendwas ... und dem CHS 50 trauere ich immer noch nach ... ;)
Zitat: 

und dem CHS 50 trauere ich immer noch nach ...  ;)

 
 

Kann mir gut vorstellen, dass der bei Adox auf der Agenda steht.
Also mein Fazit vom WE,

 

der Wert für APX 400 (New) / Rodinal / 1+25 / 11.5 Min. scheint schon mal nicht schlecht zu sein.

 

Muss jetzt noch etwas an den Einstellungen meiner Kamera spielen, Bilder sind etwas zu hell geworden.

Liegt aber an der Belichtungsautomatik, die ist glaub nicht mehr ganz so "fit" bei meiner Minolta ;D

 

Großen Dank an alle hier im Forum :)

Zitat:Muss jetzt noch etwas an den Einstellungen meiner Kamera spielen, Bilder sind etwas zu hell geworden.
 

Oder daran, dass du überentwickelt hast. Dann blieben die Schatten so, wie sie sind, und die Lichter entwickeln und entwickeln und entwickeln ... Das Fazit sind zu dichte (= helle) Negative. Wie ich schon oben schrieb ...

Aber probiere dich ruhig weiter aus. Das sind wichtige Erfahrungswerte.



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