Hallo Claudius,
vorweg: ein Großer Teil deiner Kritik an der K88 ist sehr berechtigt, und der zuverlässigsten eine ist die Kamera tatsächlich nicht <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.gif' class='bbc_emoticon' alt=';)' /> Hier nur ein paar kurze Kommentare:
Meine 1985er K88 mit unmodifiziertem Verschluss verkraftet beides ohne Probleme und hat auch dein Auslöserproblem bei langen Zeiten nicht. Die allgemeinen Warnungen und Horrormeldungen von kaputten Verschlüssen bei falscher Bedienung des Zeitenknopfes kamen wohl verstärkt auf, als Leute in den 90ern anfingen, Spiegelvorauslösung in ihre K88 einzubauen. Speziell scheint es eine frühe Variante der Spiegelvorauslösung von Hartblei gegeben zu haben, wo Drehen in die falsche Richtung den Verschlussmechanismus zerstört. Eine andere habe ich bei einem 96er Body von Urbi gesehen, den ich mit nach Kiew zur Reparatur genommen habe; bei diesem Body wurde die Spiegelvorauslösung durch halbes Drücken des Auslösers betätigt und der zweite Verschlussvorhang blieb bei langen Zeiten reproduzierbar zwischendrin hängen, wenn man den Auslöser zu schnell durchdrückte. (Gevorg Vartanyan hat dann in Kiew den Techniker aufgetrieben, der die MLU damals eingebaut hatte; der meinte, sowas hätten sie damals probeweise als Kleinserie von 10 Exemplaren gebaut, gesehen, dass es Murks war, und mit einer deutlichen Warnung zum Resteverwerten weitergegeben - Resteverwertung bestand beim Nürnberger Händler, von dem Urbi die Kamera hatte, wohl darin, sie ohne Warnung zum vollen Preis weiterzuverkaufen).
Solche Probleme bestehen nicht bei allen K88, aber zum einen lieber einmal zu viel gewarnt als einmal zu wenig, zum anderen ruiniert ein Fehler bei einer modifizierten, "verbesserten" K88 den Ruf des Geräts wohl besonders nachhaltig, selbst wenn die Fehlerursache in der Modifikation selbst lag. Das ist einer der Gründe, warum ich die Nachrüstung einer Spiegelvorauslösung für eine schlechte Idee halte, weil sie einen nicht sehr robusten Mechanismus noch anfälliger macht, indem man nicht vorgesehene zusätzliche Mechanik ranfrickelt.
Ich hab's mir trotzdem angewöhnt, erst zu spannen und dann einzustellen, seit ich mit Russenleicas fotografiere. Ist ja auch nicht so viel verlangt <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.gif' class='bbc_emoticon' alt=':)' />
Philipp
vorweg: ein Großer Teil deiner Kritik an der K88 ist sehr berechtigt, und der zuverlässigsten eine ist die Kamera tatsächlich nicht <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.gif' class='bbc_emoticon' alt=';)' /> Hier nur ein paar kurze Kommentare:
Quote:- Keine Spiegelvorauslösung (Arax, Hartblei & Konsorten rüsten das mittlerweile nach)Was meinst du, dass man den Knopf nur in eine Richtung drehen soll oder dass man die Belichtungszeit nur im gespannten Zustand wechseln soll?
- Selbstzerstörungsmechanismus bei Filmtransport-/Belichtungszeitenwahlknopf
(Was spricht dagegen, das mit zwei getrennten Knöpfen zu machen?!)
Meine 1985er K88 mit unmodifiziertem Verschluss verkraftet beides ohne Probleme und hat auch dein Auslöserproblem bei langen Zeiten nicht. Die allgemeinen Warnungen und Horrormeldungen von kaputten Verschlüssen bei falscher Bedienung des Zeitenknopfes kamen wohl verstärkt auf, als Leute in den 90ern anfingen, Spiegelvorauslösung in ihre K88 einzubauen. Speziell scheint es eine frühe Variante der Spiegelvorauslösung von Hartblei gegeben zu haben, wo Drehen in die falsche Richtung den Verschlussmechanismus zerstört. Eine andere habe ich bei einem 96er Body von Urbi gesehen, den ich mit nach Kiew zur Reparatur genommen habe; bei diesem Body wurde die Spiegelvorauslösung durch halbes Drücken des Auslösers betätigt und der zweite Verschlussvorhang blieb bei langen Zeiten reproduzierbar zwischendrin hängen, wenn man den Auslöser zu schnell durchdrückte. (Gevorg Vartanyan hat dann in Kiew den Techniker aufgetrieben, der die MLU damals eingebaut hatte; der meinte, sowas hätten sie damals probeweise als Kleinserie von 10 Exemplaren gebaut, gesehen, dass es Murks war, und mit einer deutlichen Warnung zum Resteverwerten weitergegeben - Resteverwertung bestand beim Nürnberger Händler, von dem Urbi die Kamera hatte, wohl darin, sie ohne Warnung zum vollen Preis weiterzuverkaufen).
Solche Probleme bestehen nicht bei allen K88, aber zum einen lieber einmal zu viel gewarnt als einmal zu wenig, zum anderen ruiniert ein Fehler bei einer modifizierten, "verbesserten" K88 den Ruf des Geräts wohl besonders nachhaltig, selbst wenn die Fehlerursache in der Modifikation selbst lag. Das ist einer der Gründe, warum ich die Nachrüstung einer Spiegelvorauslösung für eine schlechte Idee halte, weil sie einen nicht sehr robusten Mechanismus noch anfälliger macht, indem man nicht vorgesehene zusätzliche Mechanik ranfrickelt.
Ich hab's mir trotzdem angewöhnt, erst zu spannen und dann einzustellen, seit ich mit Russenleicas fotografiere. Ist ja auch nicht so viel verlangt <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.gif' class='bbc_emoticon' alt=':)' />
Quote:Wer schon mal einen aktuellen Mamiya-Schachtsucher gesehen hat, weiß was dem Kiev-Schachtsucher fehlt - ein Deckel rund um die Lupe, der Fremdlicht fernhältEs gibt einen alten und neuen Schachtsucher für die K88, der neuere hat den von dir angesprochenen rechteckigen Deckel mit Lupe in der Mitte, der alte hat ihn nicht. Ich finde den neuen um ein Vielfaches angenehmer.
Quote:Ob ein K88-Mamiya-Adapter irgendwelche Marktchancen hätte? Sowas habe ich noch nie von irgendwem angeboten gesehen; meinen hat ein Feinmechaniker in meinem Auftrag angefertigt.Arax [url="http://www.araxfoto.com/accessories/mamiya/"]bietet einen für 35 EUR an[/url]; man braucht dann noch den Gewindeadapter für K88-Objektive auf P6-Bajonett, kann dafür aber auch die ganzen Carl-Zeiss-Jena-Objektive an seiner Mamiya nutzen.
Philipp

