Hallo Justus,
es ist nunmal so, dabei der Photographie eigentlich simple Grundlagen der physikalischen Chemie angewendet werden. So z.B. bei der Lichtempfindlichkeit ebenso wie auch z.B. bei der Temperatur- und Konzentrationsabhängigkeit während der Entwicklung.
Hinsichtlich Lichtempfindlichkeit wird eine Ableitung des photoelektrischen Effektes ausgenutzt. Nämlich die, dass nur Strahlung einer bestimmten Wellenlänge ("Lichtfarbe") mit Materie ("Photopapier") wechselwirkt.
Dummerweise verhalten sich unsere liebsten aller Atome so wie kleine Kinder: Sie wissen das, halten sich aber nicht alle immer daran. Die Quote derjenigen "Revoluzzer-Atome" ist berechenbar und wird durch eine sog. Boltzmann-Verteilung sehr gut beschrieben.
Die praktische Ableitung daraus lautet, dass man die Bestrahlungsintensität gering halten sollte, wenn man nicht zu viele Elektronenübergänge außerhalb des gewünschten Bereichs haben will.
Auf deutsch: Wenig Licht, wenig Revoluzzer. Oder: Bei RA-4 wenig Licht bedeutet bessere Abzüge.
Und rein deshalb taugt eine Natrium-Straßenlampe nichts. Sie würde durch ihre hohe Strahlungsintensität die Anzahl der "Revoluzzeratome" in der Schicht (als Photograph sagt man besser "Schleier" dazu) deutlich erhöhen und so für untaugliche Bilder sorgen. Außerdem sind die Straßenlampen keineswegs reine Natriumdampflampen und strahlen nicht nur im Natriumspektrum, "passen" also auch makroskopisch keineswegs zu den Erfordernissen eines RA-4-Papiers.
Deshalb kommen in der Duka saubere Natriumdampflampen mit einem schmalbandigen Spektrum zum Einsatz. Und werden außerdem noch per Filter weiter spektral (in der Größenordnung 589nm +/- 5) begrenzt. Und sind dunkel, von wegen Boltzmann-Verteilung (man will keine "Revoluzzeratome") der möglichen Anregungsübergänge im Papier.
Au wei. Da bin ich gerade mit der ganz großen Rohrzange durch die Quantenchemie gelaufen. Ich hoffe, das ist verzeihbar.
Beste Grüße,
Franz
es ist nunmal so, dabei der Photographie eigentlich simple Grundlagen der physikalischen Chemie angewendet werden. So z.B. bei der Lichtempfindlichkeit ebenso wie auch z.B. bei der Temperatur- und Konzentrationsabhängigkeit während der Entwicklung.
Hinsichtlich Lichtempfindlichkeit wird eine Ableitung des photoelektrischen Effektes ausgenutzt. Nämlich die, dass nur Strahlung einer bestimmten Wellenlänge ("Lichtfarbe") mit Materie ("Photopapier") wechselwirkt.
Dummerweise verhalten sich unsere liebsten aller Atome so wie kleine Kinder: Sie wissen das, halten sich aber nicht alle immer daran. Die Quote derjenigen "Revoluzzer-Atome" ist berechenbar und wird durch eine sog. Boltzmann-Verteilung sehr gut beschrieben.
Die praktische Ableitung daraus lautet, dass man die Bestrahlungsintensität gering halten sollte, wenn man nicht zu viele Elektronenübergänge außerhalb des gewünschten Bereichs haben will.
Auf deutsch: Wenig Licht, wenig Revoluzzer. Oder: Bei RA-4 wenig Licht bedeutet bessere Abzüge.
Und rein deshalb taugt eine Natrium-Straßenlampe nichts. Sie würde durch ihre hohe Strahlungsintensität die Anzahl der "Revoluzzeratome" in der Schicht (als Photograph sagt man besser "Schleier" dazu) deutlich erhöhen und so für untaugliche Bilder sorgen. Außerdem sind die Straßenlampen keineswegs reine Natriumdampflampen und strahlen nicht nur im Natriumspektrum, "passen" also auch makroskopisch keineswegs zu den Erfordernissen eines RA-4-Papiers.
Deshalb kommen in der Duka saubere Natriumdampflampen mit einem schmalbandigen Spektrum zum Einsatz. Und werden außerdem noch per Filter weiter spektral (in der Größenordnung 589nm +/- 5) begrenzt. Und sind dunkel, von wegen Boltzmann-Verteilung (man will keine "Revoluzzeratome") der möglichen Anregungsübergänge im Papier.
Au wei. Da bin ich gerade mit der ganz großen Rohrzange durch die Quantenchemie gelaufen. Ich hoffe, das ist verzeihbar.
Beste Grüße,
Franz