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Hallo MINOX Freunde!
Die Sache mit der gewölbten Andruckplatte sorgt immer wieder für Verwirrung und falsche Aussagen über die Verwendbarkeit von MINOX-Vergrößerern oder Vergrößerbarkeit von Negativen!
Kurz gesagt: es ist EGAL, was ihr mit was kombiniert. Jedes Gerät - ob mit gewölbter Andruckplatte/Maske oder nicht - ist sozusagen ein in sich geschlossenes System.
Die MINOX-Cameras wurden bis zur ersten Serie der C und zur vorletzten Serie der B mit dem COMPLAN gebaut, einem Objektiv, das von Arthur Seibert (1906-1980) konstruiert wurde, der auch für Leitz gearbeitet hat. Es hieß Complan, weil die schon angesprochene Wölbung eingerechnet war, die dazu gedacht war, konstruktionsbedingte Randunschärfen auszugleichen. Das bedeutet für das fotografische Ergebnis: die entstehenden Negative werden - je nach Objektivkonstruktion gewölbt oder gerade anliegend - scharf und ausgeglichen. Wäre beim COMPLAN keine Wölbung während der Aufnahme vorhanden, wäre das Negativ unscharf an den schmalen Rädern. Ab 1970 verwendete man das neu berechnete MINOX Objektiv mit gerader Platte. Die B erhielt in einer kleinen Serie dieses Objektiv noch 1972 und wurde ansonsten mit dem Complan gebaut (eine "MINOX B" ist im Gegensatz zur massenhaft zu findenden "COMPLAN B") ein seltenes Sammlerstück! Ebenso ist eine "COMPLAN C" ein sehr seltenes Stück!).
So nun mal bitte den physikalischen Verstand einschalten: Wenn die Wölbung bei der Aufnahme dazu dient, ein scharfes Negativ zu produzieren, dann bleibt das Negativ auch scharf, wenn es wieder gerade liegt, denn die Wölbung gleicht ja nur die Randunschärfen im Moment der Belichtung aus. Was soll da später bitteschön beim Vergrößern verzerren??? Einmal scharf belichtet und entwickelt und fertig!
Genauso ist es mit den Vergrößern. Bis zu einem gewissen Baujahr wurden die Vergrößerer mit gewölbten Andruckmasken gebaut. Warum auch hier später der Wechsel auf gerade Platten stattgefunden hat, steht nirgendwo geschrieben, es liegt aber auf der Hand! Wahrscheinlich hat man für die Vergrößerer die aus der Qualitätskontrolle gefallenen Kameraobjektive der zweiten Wahl verwendet. Oder vielleicht sogar die der ersten Wahl. Jedenfalls waren es ebenso 15mm Objektive mit Festblende 3,5.
Wenn die Andruckplatte des Vergrößerers gewölbt ist, dann bedeutet dies mit großer Wahrscheinlichkeit, dass ein COMPLAN eingebaut ist. In diesem Falle gleicht die Wölbung der Andruckmasken einfach nur die konstruktionsbedingten Randschärfe-Probleme des eingebauten Vergrößerungsobjektives aus. Das hat nichts mit der Vorlage zu tun, sondern ist einzig und allein eine Kompensation innerhalb des Vergrößerer-Strahlenganges.
Was natürlich problematisch sein kann ist, wenn man beim Vergrößerer Modell III (den gibt es nämlich in beiden Variationen) mit COMPLAN-Optik eine gerade Maske einsetzt. Ich möchte nicht bestreiten, dass sowas in der Vergangenheit passiert ist und aufgrund dessen unscharfe Abzüge herauskamen - dann wurde möglicherweise der Rückschluss gezogen, dass man ein mit einer COMPLAN MINOX fotografiertes Negativ auch nur mit gewölbter Maske abziehen kann. Ansonsten ist diese Annahme totaler Quatsch.
Gruß Marcus
Hallo MINOX Freunde!
Die Sache mit der gewölbten Andruckplatte sorgt immer wieder für Verwirrung und falsche Aussagen über die Verwendbarkeit von MINOX-Vergrößerern oder Vergrößerbarkeit von Negativen!
Kurz gesagt: es ist EGAL, was ihr mit was kombiniert. Jedes Gerät - ob mit gewölbter Andruckplatte/Maske oder nicht - ist sozusagen ein in sich geschlossenes System.
Die MINOX-Cameras wurden bis zur ersten Serie der C und zur vorletzten Serie der B mit dem COMPLAN gebaut, einem Objektiv, das von Arthur Seibert (1906-1980) konstruiert wurde, der auch für Leitz gearbeitet hat. Es hieß Complan, weil die schon angesprochene Wölbung eingerechnet war, die dazu gedacht war, konstruktionsbedingte Randunschärfen auszugleichen. Das bedeutet für das fotografische Ergebnis: die entstehenden Negative werden - je nach Objektivkonstruktion gewölbt oder gerade anliegend - scharf und ausgeglichen. Wäre beim COMPLAN keine Wölbung während der Aufnahme vorhanden, wäre das Negativ unscharf an den schmalen Rädern. Ab 1970 verwendete man das neu berechnete MINOX Objektiv mit gerader Platte. Die B erhielt in einer kleinen Serie dieses Objektiv noch 1972 und wurde ansonsten mit dem Complan gebaut (eine "MINOX B" ist im Gegensatz zur massenhaft zu findenden "COMPLAN B") ein seltenes Sammlerstück! Ebenso ist eine "COMPLAN C" ein sehr seltenes Stück!).
So nun mal bitte den physikalischen Verstand einschalten: Wenn die Wölbung bei der Aufnahme dazu dient, ein scharfes Negativ zu produzieren, dann bleibt das Negativ auch scharf, wenn es wieder gerade liegt, denn die Wölbung gleicht ja nur die Randunschärfen im Moment der Belichtung aus. Was soll da später bitteschön beim Vergrößern verzerren??? Einmal scharf belichtet und entwickelt und fertig!
Genauso ist es mit den Vergrößern. Bis zu einem gewissen Baujahr wurden die Vergrößerer mit gewölbten Andruckmasken gebaut. Warum auch hier später der Wechsel auf gerade Platten stattgefunden hat, steht nirgendwo geschrieben, es liegt aber auf der Hand! Wahrscheinlich hat man für die Vergrößerer die aus der Qualitätskontrolle gefallenen Kameraobjektive der zweiten Wahl verwendet. Oder vielleicht sogar die der ersten Wahl. Jedenfalls waren es ebenso 15mm Objektive mit Festblende 3,5.
Wenn die Andruckplatte des Vergrößerers gewölbt ist, dann bedeutet dies mit großer Wahrscheinlichkeit, dass ein COMPLAN eingebaut ist. In diesem Falle gleicht die Wölbung der Andruckmasken einfach nur die konstruktionsbedingten Randschärfe-Probleme des eingebauten Vergrößerungsobjektives aus. Das hat nichts mit der Vorlage zu tun, sondern ist einzig und allein eine Kompensation innerhalb des Vergrößerer-Strahlenganges.
Was natürlich problematisch sein kann ist, wenn man beim Vergrößerer Modell III (den gibt es nämlich in beiden Variationen) mit COMPLAN-Optik eine gerade Maske einsetzt. Ich möchte nicht bestreiten, dass sowas in der Vergangenheit passiert ist und aufgrund dessen unscharfe Abzüge herauskamen - dann wurde möglicherweise der Rückschluss gezogen, dass man ein mit einer COMPLAN MINOX fotografiertes Negativ auch nur mit gewölbter Maske abziehen kann. Ansonsten ist diese Annahme totaler Quatsch.
Gruß Marcus