Ich denke, dass sich der Markt grundlegend umorientieren muss und dies auch tun wird; teilweise ist dies schon auch geschehen. Und damit meine ich den Gesamtmarkt konventionelle (sprich silberbasierte) Photographie. Die Entwicklung muss weiter in Richtung Hochwert- bis Luxus-Produkte gehen, um eine profitable Produktion zu gewährleisten.
Die Bedingungen hierfür sind eigentlich weitgehend erfüllt. Wer zieht denn heute noch seine 10 Urlaubsfilme auf 30x40 SW-Papier ab? Wahrscheinlich geht es doch eher um eine Handvoll Abzüge, die in einer exzessiven Wochenend-Laborsession entstehen. Ich selbst bin jedenfalls froh, wenn ich alle paar Monate einmal zu einer solchen Aktion Zeit finde und dann dabei vielleicht 5 Abzüge entstehen, die ich als gelungen bezeichnen kann. Dabei geht es hierbei auch nicht nur um das Ergebnis, sondern durchaus auch den Weg selbst - also die Labor-Session, die eine intensive bis kontemplative handwerklich-künstlerische Arbeit bedeutet. Die Papier- und auch Chemie-Kosten sind hier völlig sekundär.
Zur weiteren Verdeutlichung hier noch ein Vergleich mit anderen Märkten: Auf der einen Seite Genussmittel wie Tabak und Schokolade. Dort sind es Zigaretten und Supermarktschokolade, die den Massenmarkt befriedigen, den es - im Gegensatz zur Silberphotographie - noch gibt. Zusätzlich gibt es aber auch noch den Hochwertmarkt für Zigarren, Pfeifentabak und Schokolade. Produkte, die ein Vielfaches der Massenprodukte kosten, sich aber durch eine entsprechende Positionierung erfolgreich (und bestimmt 'kostendeckend') verkaufen. Momentan sprießen z.B. in vielen Stadtzentren 'Schokoladenmanufakturen' aus dem Boden, die eine 100g-Tafel für vielleicht 5 EUR erfolgreich an den Mann und insbesondere die Frau bringen.
Und dann gibt es natürlich noch 'klassische' Luxusmärkte, wie z.B. für Uhren, bei denen die eigentliche Funktion der Zeitmessung völlig sekundär ist. Hier hinkt der Vergleich aber wohl stark, da es sich nicht um Verbrauchsgüter handelt.
Etwas näher dran ist wiederum der klassische Künstlerbedarf. Schranken wir dies einfach einmal weiter auf die Aquarellmalerei ein und hier noch spezieller auf Papiere. Dort gibt es einerseits preiswerte Blöcke aus maschineller Herstellung und andererseits Einzelbögen aus Handschöpfung. Unsere heutigen Photopapiere sind weitgehend mit den Maschinenpapieren vergleichbar (vermutlich ist die genutzte Technologie des Trägers auch sehr ähnlich). Die Frage ist, wie weit wir uns in Zukunft die Wahlmöglichkeit im Gesamtspektrum "Massenprodukt bis Hochwertprodukt" erhalten können. Im Worst case müssten wir zukünftig unser eigenes Photopapier produzieren, so wie dies für die noch älteren alternativen Prozesse - wie Cyanotypie, Gummidruck, Platindruck o.ä. - ja schon seit längerem bereits erforderlich ist (geht mit flüssiger Emulsion übrigens sehr schlecht). Auch hier gab es einst einen Massenmarkt, der schon längst tot ist.
Möglicherweise werden wir in 10 Jahren auch unsere gehüteten Schätze auch viel bewusster zelebrieren, so wie eine Flasche alten Wein: "Heute werde ich zur Feier des Tages und des besonderen Motives einen Bogen meines 2007er PW14 belichten und entwickeln."
Vielleicht ist die Bewahrung solcher Schätze ja sogar ein neues Geschäftsmodell. Statt auf eBay die letzten Posten abzustossen, sie korrekt einlagern, um sie später neue Wertschätzung erfahren zu lassen. Oh, wenn nur meine Tiefkühltruhe größer wäre ... ;-)
Marco
Die Bedingungen hierfür sind eigentlich weitgehend erfüllt. Wer zieht denn heute noch seine 10 Urlaubsfilme auf 30x40 SW-Papier ab? Wahrscheinlich geht es doch eher um eine Handvoll Abzüge, die in einer exzessiven Wochenend-Laborsession entstehen. Ich selbst bin jedenfalls froh, wenn ich alle paar Monate einmal zu einer solchen Aktion Zeit finde und dann dabei vielleicht 5 Abzüge entstehen, die ich als gelungen bezeichnen kann. Dabei geht es hierbei auch nicht nur um das Ergebnis, sondern durchaus auch den Weg selbst - also die Labor-Session, die eine intensive bis kontemplative handwerklich-künstlerische Arbeit bedeutet. Die Papier- und auch Chemie-Kosten sind hier völlig sekundär.
Zur weiteren Verdeutlichung hier noch ein Vergleich mit anderen Märkten: Auf der einen Seite Genussmittel wie Tabak und Schokolade. Dort sind es Zigaretten und Supermarktschokolade, die den Massenmarkt befriedigen, den es - im Gegensatz zur Silberphotographie - noch gibt. Zusätzlich gibt es aber auch noch den Hochwertmarkt für Zigarren, Pfeifentabak und Schokolade. Produkte, die ein Vielfaches der Massenprodukte kosten, sich aber durch eine entsprechende Positionierung erfolgreich (und bestimmt 'kostendeckend') verkaufen. Momentan sprießen z.B. in vielen Stadtzentren 'Schokoladenmanufakturen' aus dem Boden, die eine 100g-Tafel für vielleicht 5 EUR erfolgreich an den Mann und insbesondere die Frau bringen.
Und dann gibt es natürlich noch 'klassische' Luxusmärkte, wie z.B. für Uhren, bei denen die eigentliche Funktion der Zeitmessung völlig sekundär ist. Hier hinkt der Vergleich aber wohl stark, da es sich nicht um Verbrauchsgüter handelt.
Etwas näher dran ist wiederum der klassische Künstlerbedarf. Schranken wir dies einfach einmal weiter auf die Aquarellmalerei ein und hier noch spezieller auf Papiere. Dort gibt es einerseits preiswerte Blöcke aus maschineller Herstellung und andererseits Einzelbögen aus Handschöpfung. Unsere heutigen Photopapiere sind weitgehend mit den Maschinenpapieren vergleichbar (vermutlich ist die genutzte Technologie des Trägers auch sehr ähnlich). Die Frage ist, wie weit wir uns in Zukunft die Wahlmöglichkeit im Gesamtspektrum "Massenprodukt bis Hochwertprodukt" erhalten können. Im Worst case müssten wir zukünftig unser eigenes Photopapier produzieren, so wie dies für die noch älteren alternativen Prozesse - wie Cyanotypie, Gummidruck, Platindruck o.ä. - ja schon seit längerem bereits erforderlich ist (geht mit flüssiger Emulsion übrigens sehr schlecht). Auch hier gab es einst einen Massenmarkt, der schon längst tot ist.
Möglicherweise werden wir in 10 Jahren auch unsere gehüteten Schätze auch viel bewusster zelebrieren, so wie eine Flasche alten Wein: "Heute werde ich zur Feier des Tages und des besonderen Motives einen Bogen meines 2007er PW14 belichten und entwickeln."
Vielleicht ist die Bewahrung solcher Schätze ja sogar ein neues Geschäftsmodell. Statt auf eBay die letzten Posten abzustossen, sie korrekt einlagern, um sie später neue Wertschätzung erfahren zu lassen. Oh, wenn nur meine Tiefkühltruhe größer wäre ... ;-)
Marco