Hallo Wolfgang,
wer mag, kann ja die instationäre Diffusion selber nachrechnen:-) Ein stationäres System habe ich irgendwann in den letzten Monaten mal vorgerechnet. Selbst diese starke Vereinfachung bringt erstaunlich gute Ergebnisse, wie ich per chem. Analytik (Du weißt ja, dass ich weder Ingenieur noch Physiker bin) überprüft habe.
Ach da habe ich es ja wiedergefunden: [url="http://phototec.de/phorum/read.php?3,178926,178937#msg-178937"]http://phototec.de/phorum/read.php?3,17892...8937#msg-178937[/url]
Für viele Literaturgläubige überraschend mag wohl sein, dass der Temperatureffekt tatsächlich nicht allzu groß ist. Und ebenso überraschend mag für viele sein, dass die Wässerungszeiten auch ziemlich kurz gehalten werden können (eine ingenieurtechnische Herangehensweise wäre die Verdopplung der durch die Nährung erhaltenen Mindestzeit). Tatsächlich habe ich bei HP5/7°C/Jobo 1236/1l min^-1 nach 150s keinerlei Veränderung gegenüber längerer Wässerung nachweisen können.
Bedingung: Der Pott wird vor offiziellem Wässerungsbeginn mal vom Rest-Fixierer befreit. Nach Auskippen des Fixierers einfach zweimal schnell mit Wasser spülen. Dann langen (bei meinem Prozess und unter meinen Bedingungen hier) etwa drei Minuten für die archivsichere Filmwässerung.
Und dazu pfriemel ich bestimmt nicht die Cascade auf den Wasserhahn. Da schraub ich die Dose auf und lasse das Wasser direkt aus dem Hahn in das Mittelrohr laufen. Für Papiere habe ich mir mit einer aus dem Auto zweckentfremdeten Dual-Waschwasserpumpe einen halbautomatischen Wässerer gebaut: Der wälzt um, pumpt nach 30sec ab und füllt sich wieder neu. 12V-Netzteil, einen Synchronmotor mit Getriebe, drei Relais.
Die Cascade hat aus meiner Sicht mehrere Effekte:
- Es ist ein Laborgerät. Also *muss* es gut sein und man glaubt dran.
- Es zischt und brodelt. Also tut sich etwas.
- Es kostet Geld. Also *ist* es gut.
- Jeder verwendet es. Also *muss man es verwenden.
Den wichtigsten Effekt hat dieses Gerät allerdings nicht: Es beeinflusst in keinster Weise die bei der Wässerung ablaufenden Prozesse! Keine anständige Diffusion lässt sich von sprudelndem Wasser oben im Kopf der Cascade unten in der Dose bei wieder fast laminarer Strömung aus der Ruhe bringen.
In der Fachliteratur habe ich interessanterweise die vernünftigsten Äußerungen zur Wässerung beim alten Hofrat Eder gefunden. Alles danach ist Bullshit nach Art "lang und mit viel Wasser" ohne jede Kontrolle der Aussage.
Beste Grüße,
Franz
wer mag, kann ja die instationäre Diffusion selber nachrechnen:-) Ein stationäres System habe ich irgendwann in den letzten Monaten mal vorgerechnet. Selbst diese starke Vereinfachung bringt erstaunlich gute Ergebnisse, wie ich per chem. Analytik (Du weißt ja, dass ich weder Ingenieur noch Physiker bin) überprüft habe.
Ach da habe ich es ja wiedergefunden: [url="http://phototec.de/phorum/read.php?3,178926,178937#msg-178937"]http://phototec.de/phorum/read.php?3,17892...8937#msg-178937[/url]
Für viele Literaturgläubige überraschend mag wohl sein, dass der Temperatureffekt tatsächlich nicht allzu groß ist. Und ebenso überraschend mag für viele sein, dass die Wässerungszeiten auch ziemlich kurz gehalten werden können (eine ingenieurtechnische Herangehensweise wäre die Verdopplung der durch die Nährung erhaltenen Mindestzeit). Tatsächlich habe ich bei HP5/7°C/Jobo 1236/1l min^-1 nach 150s keinerlei Veränderung gegenüber längerer Wässerung nachweisen können.
Bedingung: Der Pott wird vor offiziellem Wässerungsbeginn mal vom Rest-Fixierer befreit. Nach Auskippen des Fixierers einfach zweimal schnell mit Wasser spülen. Dann langen (bei meinem Prozess und unter meinen Bedingungen hier) etwa drei Minuten für die archivsichere Filmwässerung.
Und dazu pfriemel ich bestimmt nicht die Cascade auf den Wasserhahn. Da schraub ich die Dose auf und lasse das Wasser direkt aus dem Hahn in das Mittelrohr laufen. Für Papiere habe ich mir mit einer aus dem Auto zweckentfremdeten Dual-Waschwasserpumpe einen halbautomatischen Wässerer gebaut: Der wälzt um, pumpt nach 30sec ab und füllt sich wieder neu. 12V-Netzteil, einen Synchronmotor mit Getriebe, drei Relais.
Die Cascade hat aus meiner Sicht mehrere Effekte:
- Es ist ein Laborgerät. Also *muss* es gut sein und man glaubt dran.
- Es zischt und brodelt. Also tut sich etwas.
- Es kostet Geld. Also *ist* es gut.
- Jeder verwendet es. Also *muss man es verwenden.
Den wichtigsten Effekt hat dieses Gerät allerdings nicht: Es beeinflusst in keinster Weise die bei der Wässerung ablaufenden Prozesse! Keine anständige Diffusion lässt sich von sprudelndem Wasser oben im Kopf der Cascade unten in der Dose bei wieder fast laminarer Strömung aus der Ruhe bringen.
In der Fachliteratur habe ich interessanterweise die vernünftigsten Äußerungen zur Wässerung beim alten Hofrat Eder gefunden. Alles danach ist Bullshit nach Art "lang und mit viel Wasser" ohne jede Kontrolle der Aussage.
Beste Grüße,
Franz

