Jetzt habe ich auch noch ein bisschen an dem Wässerungsmäuchen herumgerechnet. Also was Franz "drüben" am Papier durchgerechnet hat mal anhand einer 500ml Dose *ausschließlich* am Rest-Thiosulfat-Problem betrachtet. Die Frage ist: wie ist der erzielbare Restthiosulfatwert bei simplem Wasserwechsel in der Dose?
Der "worst case Film", nämlich ein höchstempfindlicher Film (30 DIN und mehr) besitzt eine Schichtdicke um 20um. Bei KB36 ergibt sich damit ein Gelatinevolumen trocken von etwa 1ccm (20um*1,6m*35mm). Wenn man eine Dose leert, bleibt allerdings mehr zurück: der Rest an der Innenwand, der Spirale und vor allem die Tropfen auf beiden Filmseiten dürften zusammen locker 5ccm ergeben. Mit einer 500ccm Dose erreicht man also pro Wasserwechsel eine Verdünnung der Salzlösung von etwa 1:100. Das heißt, löst man bei jedem Wasserwechsel dem Salz genügend Zeit für den Konzentrationsausgleich (nach den Berechnungen und Tests von Franz liegt man mit 3min bereits auf der sicheren Seite), so sinkt bereits beim dritten Waschwasser die Fixiersalzkonzentration auf 1 Millionstel der Konzentration beim Fixieren ab (1:(100*100*100)).
Und was brauchen wir, welche Restsalzkonzentration ist erlaubt? Für 100 Jahre Archivsicherheit muss man unter 50mg pro qm Film kommen (nähres unter [url="http://silvergrain.org/wiki/Washing)"]http://silvergrain.org/wiki/Washing)[/url], also 2,8mg Restsalz pro Film KB36/120. Bei 150g Salz pro Liter enthält 1ccm 150mg Salz. Das erste Wasser verdünnt auf 1/100, also 1,5mg/ccm. Würde die Salzkonzentration in der Filmschicht sich voll an die Wasserkonzentration angleichen (was theoretisch unendlich lange dauert, in der Praxis aber nach 3min ausreichend erfolgt), wären in der Filmschicht (Volumen 1ccm, mit Quellen der Gelatine vielleicht 1,3ccm) nur noch ca. 2mg Salz, d.h. man erzielt also bereits mit dem ersten Wasser Archivsicherheit! Beim zweiten Wasser enthält der Film nach 3min nur noch 0,02mg Salz usw.
Das würde also für das Thiosulfat heißen: nach dem Fixieren einfach
1) in Dose einmal Wasser rein, sofort entleeren (=Spülung)
2) wieder Wasser rein, 3min warten (=Filmwässerung)
jetzt archivsichere Wässerung bereits fertig!
Begründung:
Bei 1) wird das Restfix ausserhalb der Schicht auf 1/100 verdünnt, Fix in der Dose befindet sich jetzt zu >90% nur noch in der Schicht.
Bei 2) verteilt sich das Fix in der Schicht auf das Gesamtwasser, also Verdünnung 1:300..500, ergibt <0,5mg Salz/ccm (Soll: <2,8mg/ccm).
Die Frage ist jetzt nur noch, wie steht es um die sonstigen in der Schicht vorhandenen Salze? Gibt es welche, die die Archivsicherheit gefährden und in den 3min nicht ausreichend aus der Schicht entfernt werden?
Gruß Wolfgang
Der "worst case Film", nämlich ein höchstempfindlicher Film (30 DIN und mehr) besitzt eine Schichtdicke um 20um. Bei KB36 ergibt sich damit ein Gelatinevolumen trocken von etwa 1ccm (20um*1,6m*35mm). Wenn man eine Dose leert, bleibt allerdings mehr zurück: der Rest an der Innenwand, der Spirale und vor allem die Tropfen auf beiden Filmseiten dürften zusammen locker 5ccm ergeben. Mit einer 500ccm Dose erreicht man also pro Wasserwechsel eine Verdünnung der Salzlösung von etwa 1:100. Das heißt, löst man bei jedem Wasserwechsel dem Salz genügend Zeit für den Konzentrationsausgleich (nach den Berechnungen und Tests von Franz liegt man mit 3min bereits auf der sicheren Seite), so sinkt bereits beim dritten Waschwasser die Fixiersalzkonzentration auf 1 Millionstel der Konzentration beim Fixieren ab (1:(100*100*100)).
Und was brauchen wir, welche Restsalzkonzentration ist erlaubt? Für 100 Jahre Archivsicherheit muss man unter 50mg pro qm Film kommen (nähres unter [url="http://silvergrain.org/wiki/Washing)"]http://silvergrain.org/wiki/Washing)[/url], also 2,8mg Restsalz pro Film KB36/120. Bei 150g Salz pro Liter enthält 1ccm 150mg Salz. Das erste Wasser verdünnt auf 1/100, also 1,5mg/ccm. Würde die Salzkonzentration in der Filmschicht sich voll an die Wasserkonzentration angleichen (was theoretisch unendlich lange dauert, in der Praxis aber nach 3min ausreichend erfolgt), wären in der Filmschicht (Volumen 1ccm, mit Quellen der Gelatine vielleicht 1,3ccm) nur noch ca. 2mg Salz, d.h. man erzielt also bereits mit dem ersten Wasser Archivsicherheit! Beim zweiten Wasser enthält der Film nach 3min nur noch 0,02mg Salz usw.
Das würde also für das Thiosulfat heißen: nach dem Fixieren einfach
1) in Dose einmal Wasser rein, sofort entleeren (=Spülung)
2) wieder Wasser rein, 3min warten (=Filmwässerung)
jetzt archivsichere Wässerung bereits fertig!
Begründung:
Bei 1) wird das Restfix ausserhalb der Schicht auf 1/100 verdünnt, Fix in der Dose befindet sich jetzt zu >90% nur noch in der Schicht.
Bei 2) verteilt sich das Fix in der Schicht auf das Gesamtwasser, also Verdünnung 1:300..500, ergibt <0,5mg Salz/ccm (Soll: <2,8mg/ccm).
Die Frage ist jetzt nur noch, wie steht es um die sonstigen in der Schicht vorhandenen Salze? Gibt es welche, die die Archivsicherheit gefährden und in den 3min nicht ausreichend aus der Schicht entfernt werden?
Gruß Wolfgang