[quote name='Wolf_XL' post='11382' date='05-04-09, 21:24 ']...ich denke aber - und vor allem da liegt für mich der "Kasus knacktus" - würde dieses Vorgehen Signale für die falsche Richtung setzen... Gesetzt der der Fall, billige und "saubere" Energie stünde uns zur Verfügung, würde das Weltwirtschaftsheil mal wieder nur im Wachstum gesucht werden. Und genau das ist in meinen Augen total falsch. Wir sind in der "1. Welt" nämlich längst an die Wachstumsgrenzen gelangt. Im Grunde ist doch jeder mit den Dingen, die das Leben erleichtern versorgt - mehr wie drei Kühlschränke fünf Fernseher oder x Kameras ;-) braucht doch kein Mensch. Und was macht dann eine wachstumsorientierte Industriegesellschaft? Sie muss in immer kürzeren Zyklen immer unzüchtigere Produkte an den Mann bringen... Die Folge: Wir verschwenden immer schneller unsere Ressourcen für immer unwichtigere Dinge... Ersatzweise könnten wir aber auch eine Milliarde Inder und zwei Millionen Chinesen motorisieren - mit all den Risiken und Nebenwirkungen wie Energieknappheit und Klimawandel... Wenn ich mir so die Entwicklung der letzten Jahre anschaue, finde ich leider immer mehr Produkte, die zum einen eigentlich kein Mensch braucht, die aber zum anderen weder sorgsam mit unseren Ressourcen umgehen, noch unbedingt positiv für die meisten Volkswirtschaften sind... Dieses "Wachstum um jeden Preis" ist ja nicht unbedingt neu. Kodak ist für mich geradezu ein Beispiel dafür. Wie sähe die "Fotoszene" heute aus, wenn z.B. Kodak nicht mehrmals ohne zwingende Notwendigkeit die Fotowelt mit neuen Formaten und Techniken "beglückt" hätte, die eigentlich kein Mensch gebraucht hat... Keines dieser "Retortenformate" hat überlebt - weder Instamatikfilme, Pocketfilme oder Diskfilme haben sich durchgesetzt. Dafür sind im Zuge dieser "Innovationen" renommierte Firmen Pleite gegangen oder es wurden erfolgsträchtige Projekte dessentwegen "gecancelt"... Und dies alles, weil Kodak unbedingt wachsen wollte...[/quote]
Wolf,
Du wechselst hier - ganz geschickt übrigens - die Kategorienebene. Das ist erlaubt. Aber trennen wir jetzt doch besser.
Wir haben die Diskussion A: Thema "Energie". Da geht es schon los mit dem Mangel bei vielen Leuten, die diskutieren, nicht zu wissen, nicht verstanden zu haben oder nicht verstehen zu wollen, was Energie denn sei. Energie ist, salopp gesprochen, "das Geld der Natur" (allerdings in einem idealen Finanzsystem). Energie wird nicht mehr, wird nicht weniger, Energie ist nicht schmutzig, Energie ist nicht sauber; Energie kann auch nur da "gewonnen" werden, wo sie anderswo verloren wird. Wie in der Lotterie sozusagen. Wir wären hier ("wären", wenn Sachverstand und nicht politische Vorurteile und Wählerfang bestimmend "wären"; wir "sind" aber auf dem Gebiet der Volksverdummung) auf, man mag es glauben oder nicht, relativ sicherem Gebiet, und das kann man auch gut diskutieren, solange nicht die Schaum-vor-dem-Mund-Fraktion meint, mitreden zu müssen.
Dein Thema ist aber nun auch und vor allem das Thema B geworden: Die Inder, die Chinesen, die Weltproduktion, das Wachstum und "die Energieknappheit". "Politisch Lied, garstig Lied", um ausnahmsweise den von mir wenig geschätzten Goethe zu zitieren. Du wirst die x-Tripstrillionen Chinesen nicht abhalten, sich ein Moped zu kaufen, und wenn sie ein Moped haben ein Auto mit Vierzylindermotor, und wenn sie das haben, eines mit Achtzylindermotor. Was Kodak betrifft: Die wollten "Alleinstellungsmerkmale". Da haben sie halt im Zehnjahreabstand das jeweils schwachsinnigst-mögliche System kreiert. Ich bin da völlig einig mit Dir.
Aber man sollte meines Erachtens nicht aus dem für die Welt und die Menschheit Wünschenswerten kurzschlußhafte politische Instantanforderungen aufstellen, à la "das Atom ist böse". Kein Geringerer als Karl Friedrich von Weizsäcker hat ca. 1978 festgestellt, das größte Katastrophenpotential für die Menschheit liege im Verbrennen fossiler Brennstoffe, und hat damals (gegen den Wind) gemeint, Kernkraft wäre für die nächsten zwei- bis dreihundert Jahre eine sinnvolle Zwischenlösung. Da sind wir aber wieder auf der Ebene A, aber fachbezogen will offensichtlich niemand argumentieren. Anstattdessen quellen Ideologien aus allen Ecken und Enden, wahnwitzige Aktionsprogramme drehen an allen möglichen Rädern, als wären die Erkenntnisse der Kybernetik nie dagewesen. Man weiß mittlerweile sogar, wie überforderte (Standardzustand) Politiker und andere Menschen reagieren, wenn sie einer kybernetisch eindeutig steuerbaren Situation gegenüberstehen: Stark am Rad drehen. Und das ist immer der direkte Weg in die Katastrophe.
Schönen Gruß
Hans
Wolf,
Du wechselst hier - ganz geschickt übrigens - die Kategorienebene. Das ist erlaubt. Aber trennen wir jetzt doch besser.
Wir haben die Diskussion A: Thema "Energie". Da geht es schon los mit dem Mangel bei vielen Leuten, die diskutieren, nicht zu wissen, nicht verstanden zu haben oder nicht verstehen zu wollen, was Energie denn sei. Energie ist, salopp gesprochen, "das Geld der Natur" (allerdings in einem idealen Finanzsystem). Energie wird nicht mehr, wird nicht weniger, Energie ist nicht schmutzig, Energie ist nicht sauber; Energie kann auch nur da "gewonnen" werden, wo sie anderswo verloren wird. Wie in der Lotterie sozusagen. Wir wären hier ("wären", wenn Sachverstand und nicht politische Vorurteile und Wählerfang bestimmend "wären"; wir "sind" aber auf dem Gebiet der Volksverdummung) auf, man mag es glauben oder nicht, relativ sicherem Gebiet, und das kann man auch gut diskutieren, solange nicht die Schaum-vor-dem-Mund-Fraktion meint, mitreden zu müssen.
Dein Thema ist aber nun auch und vor allem das Thema B geworden: Die Inder, die Chinesen, die Weltproduktion, das Wachstum und "die Energieknappheit". "Politisch Lied, garstig Lied", um ausnahmsweise den von mir wenig geschätzten Goethe zu zitieren. Du wirst die x-Tripstrillionen Chinesen nicht abhalten, sich ein Moped zu kaufen, und wenn sie ein Moped haben ein Auto mit Vierzylindermotor, und wenn sie das haben, eines mit Achtzylindermotor. Was Kodak betrifft: Die wollten "Alleinstellungsmerkmale". Da haben sie halt im Zehnjahreabstand das jeweils schwachsinnigst-mögliche System kreiert. Ich bin da völlig einig mit Dir.
Aber man sollte meines Erachtens nicht aus dem für die Welt und die Menschheit Wünschenswerten kurzschlußhafte politische Instantanforderungen aufstellen, à la "das Atom ist böse". Kein Geringerer als Karl Friedrich von Weizsäcker hat ca. 1978 festgestellt, das größte Katastrophenpotential für die Menschheit liege im Verbrennen fossiler Brennstoffe, und hat damals (gegen den Wind) gemeint, Kernkraft wäre für die nächsten zwei- bis dreihundert Jahre eine sinnvolle Zwischenlösung. Da sind wir aber wieder auf der Ebene A, aber fachbezogen will offensichtlich niemand argumentieren. Anstattdessen quellen Ideologien aus allen Ecken und Enden, wahnwitzige Aktionsprogramme drehen an allen möglichen Rädern, als wären die Erkenntnisse der Kybernetik nie dagewesen. Man weiß mittlerweile sogar, wie überforderte (Standardzustand) Politiker und andere Menschen reagieren, wenn sie einer kybernetisch eindeutig steuerbaren Situation gegenüberstehen: Stark am Rad drehen. Und das ist immer der direkte Weg in die Katastrophe.
Schönen Gruß
Hans

