Quote:1)Es ist kein Verfahren bekannt, welches die Cyandichte im Papierbild wieder herstellt
Bist du sicher? Befragung des Agfa-MA ist erfolgt. Es scheint ein oder zwei Patente zu geben, Nähres ist aber nicht bekannt.
Quote:2) Das Papierbild zu scannen und im PC "aufzufrischen" macht nur dann einen Sinn, wenn noch ein verstärkbarer Rest an Cyandichte existiert, da ansonsten der scheinbare rote Farbstich durch großflächige Überlagerung mit Cyan nur verschlimmbessert wird
Das hab ich auch schmerzlich erfahren müssen.... Manche sind so rot, dass da nicht mehr viel zu holen ist.
Quote:3) Der einzig gangbare Weg führt über das hoffentlich noch vorhandene intakte Farbnegativ, aus dem mit den heute vorhandenen Mitteln (PC) im Vergleich zum einstigen (frischen) Papierbild meist ein in Kontrast und Farbwiedergabe deutlich besseres Papierbild erzeugt werden kann
Ich glaube, ich hab die meisten Negative noch. Es sind aber sehr viele Pocket-Filme dabei. Seltsamerweise sind gerade die meisten Bilder von Pocket-Filmen rot geworden, wahrscheinlich eine "Scheinkorrelation". Die meisten meiner Negative (auch KB) sind auch rotstichig, aber ich weiß nicht genau, inwieweit das so sein muss und bei der Herstellung der Papierbilder dann gefiltert wird, mit dem Prozess kenne ich mich nicht aus.
Ich muss wirklich mal testweise einen Film nochmal neu abziehen lassen, um zu testen, ob mit den Negativen noch etwas anzufangen ist.
Hab einen Filmscanner, mit dem hab ich schon herumprobiert, die Negative einzuscannen... Es ist hinterher viel besser als mit den gescannten roten Positiven, aber immer noch weit weg von optimal...
Quote:Grundsätzlich gilt: Bei den Farbverfahren (Neg./Pos. und Umkehr) mit Ausnahme von Kodachromefilm und Cibachromepapier befinden sich nach der Verarbeitung noch alle unverbrauchten Farbkuppler in der Schicht. Diese sind farblos und deshalb unsichtbar und können langfristig unangenehme Auswirkungen auf das Farbstoffbild haben. Sie können die Farbstoffe angreifen (ergibt Ausbleichen) oder sie können nach vielen Jahren doch noch reagieren und ihre Farbe bilden. Der Agfa CT18 von ca. 1969 zeigt bei mir letztere Neigung, der Purpurkuppler "erwacht" nach 40 Jahren und überzieht das ganze Dia mehr und mehr mit einem Purpurstich.
Der Selbstverarbeiter weiß: Die beste Methode, die Farbkuppler langfristig zu neutralisieren, heißt immer noch Formalin.
Der Agfa-MA dazu:
"Grund dieses Problems ist, dass sehr viel Restchemie in den Bildern geblieben ist und diese führt dann zur Zerstörung der Farbstoffe.
D.h. die Auswässerung war schlecht, nicht aktiv genug oder beim Wässern wurde gespart, Wasser war zu kalt beim Auswässern usw. usw, ....."
Das deckt sich etwa mit deiner Aussage.
Als Empfehlung wurde mir mitgegeben, mal so ein Bild 1 Std. lang in lauwarmem Wasser zu baden. Ich hab's noch nicht probiert, will es aber versuchen. Mutet schon fast esoterisch an....
Gruß
Wolfgang

