Reale Belichtungszeit und gemessene Zeit weichen ab

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Hallo

ich habe einen Trialux und zu Anfang ähnliches Problem gehabt. Das Kernproblem war eine fehlerhafte Kalibrierung. Erst ein Tipp von einem sehr erfahrenen Fotografen stellten sich die Ergebnisse ein. Heute bin ich in der Lage bei normalen Aufnahmen mit dem Trialux auf Anhieb gute Ergebnisse zu erhalten.

Auch ich verwende ein Testnegativ, einen Graukeil, mit verschiedenen Graustufen mit Dichten von 0 bis 1,65. Darauf kalibrierte ich das Papier ab und ermittelte für jede Papiergradation den Papierindex. Zwischen Erstellen des Testabzugs und Ausmessen des Papierindex dürfen keine Lichtschwankungen entstehen. Streulicht, DUKA-Licht, Reflexionen durch helle Bekleidung usw. Schwankungen am Vergrößerer durch keine Ahnung was hatten bei mir unterschiedliche Papierindexe verursacht.

Ich habe für jede Graustufe einen Papierindex erstellt. Ich gehe so vor, dass ich erst einmal durch eine Dichtemessung im Negativ einen repräsentativen Dichtepunkt ausmesse. Danach bestimme ich die Papiergradation. Im Anschluss gebe ich für diese Papiergradation und für diesen Graustufen-Dichtewert den Papierindex ein. Messe an den repräsentativen Punkt die Belichtungszeit aus. Also eine Einpunktmessung.

Mit der Mittelwertbildung zwischen den hellsten und dem dunkelsten Punkt erzielte ich selten auf Anhieb gute Ergebnisse. Meist nutze ich die Mittelwertbildung nur dazu, wenn die Grauwerte um den Referenzwert des Graukeils bewegen. Auch eine Referenzaufnahme auf eine homogene Fläche als 1. Bild auf dem Film gibt den ersten Anhaltswert für die Belichtungszeit. Ich weiß, dass mein Belichtungsmesser gerne auf das mittlere Grau belichtet. Den ordne ich der Referenzdichte 0,75 zu. Reicht meistens, um schnell mal eine Serie auf Postkarten zu printen.

Die Dichten des Graukeils sollten sich über Schleierdichte des Negativs befinden. Ich habe dazu einen unbelichteten Teil eines Negativsteils mittels Tesa auf den Graukeil geklebt. Die Schleierdichten betragen bei mir so zwischen 0,25 und 0,35. Auch die Ausleuchtqualität des Vergrößers verblüfften mich. Die Arbeitsblende mit max. Abweichung von 0,08 zwischen Randbereich und Zentrum beträgt bei meinem Schneider 2,8/50mm f5,6. Bei f2,8 beträgt die Abweichung sogar 0,25. Ein Umstand, der bei einer Kalibrierung einem Kopfzerbrechen bereitet.

Auch der Abstand sollte sich im Bereich des üblichen verwendeten Vergrößerungsfaktors betragen. Streulichteinflüsse können da einen verzweifeln lassen. Zwischen Postkarten und 25x30 habe ich unterschiedliche Papierindexe.

Die Kalibrierung läuft vom Papier über den Vergrößerer samt allen Störeinflüssen zum Messgerät. Hier müssen sämtliche Störeinflüsse minimiert werden.

Der Papierindex definiert die Papierempfindlichkeit für einen bestimmten Grau auf dem Papier. Ein bisschen Zonentheorie hilft einem schon etwas, die Zusammenhänge richtig zu verstehen.

Nach dem 3. Anlauf hatte ich es.

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Reale Belichtungszeit und gemessene Zeit weichen ab - by Wolkenkratzer - 04-09-2011, 11:17 PM



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