Hallo Eva,
Schon öfters las ich deinen Eintrag, denn auch ich besitze mehrere Kartons altes Fotopapier, teils von meiner ehemaligen aktiven Laborzeit, zum Teil aus einer Fotogeschäftsauflösung. Da ich wieder ins Labor einsteigen will (wollte den heute war der Einstieg) und heute keine Lust hatte, mein Projekt Filmtest (welchen Film will ich zukünftig verwenden) weiterzuführen, hatte ich heute den Rappel, meine Dunkelkammer endlich lichtdicht zu machen. Das war der letzte Schritt.
Dann bekam ich den Rappel, einfach mal wieder Fotopapier in den Schalen Paddeln zu lassen. Filme, neues Papier und Chemie hatte ich geordert. Aber mich interessiert, was ist mit dem alten Papier?
Also Chemie rausgesucht. Adofix glaube ich habe ich, ist Flüssigkonzentrat, kein Problem. Aber ich hatte als Papierentwickler Adotol Konstant geordert. Pulverentwickler für 5 Liter. Habe aber nur 3 Liter Kapazität an braunen Flaschen.
Also auf der Bühne (schwäbische Variante des Dachbodens) geschaut, da ist noch ne Kiste mit allem möglichen, und da habe ich zwei Tütchen Tetenal Part 1 und Part 2 gefunden mit Neutralton. Das Wort Neutralton sagte mir, dass es Papierentwickler sein kann.
Die Tütchen waren angebrochen und ursprünglich für 5 Liter. Also Magnetrührer angeworfen, 1 Liter Wasser, das sich warm anfühlte, und Pie mal Daumen Part 1 Pülverchen eingestreut, danach Part 2 bis es angefangen hat, wie Entwickler zu riechen. Zum Schluss ein paar Tropfen Moersch Restrainer dazu und fertig.
Dann fing ich an mit Tura Multikontrast von der Rolle, ich dachte, das wäre das Papier, mit dem ich seinerzeit aufgehört habe. Es war aber eine originalverpackte Rolle. Filter 3 in die Schublade, denn der lag griffbereit, Belichtung gemessen und mittlerer Faktor eingegeben. Ergebnis: einheitliches Grau. Dann Versuch mit Fotografik, meine Schere aufs Bild und belichtet, aber Schere grau, Hintergrund grau.
So ging es weiter mit diversen Argentapapieren, einige zeigten ein bisschen Bild, mit vieler Belichtung kam etwas mehr, aber trotzdem grau in Grau. Auch beim Leonar, beim Labaphot, alles unbrauchbar, bis ich dann auf mein noch original volkseigenes Orwo gestoßen bin, das trotz speziell ausgeklügeltem Spezialentwickler nach streng geheimer Rezeptur ein einigermaßen brauchbares Ergebnis zeigte. Nach dem 3. Abzug hatte ich ein perfektes Ergebnis. Danach wurde ich mutig und probierte Spezialmaterial aus, zuerst Anofot Plaques Photographiques Positives sur Aluminium Gradation 3. Das sind beschichtete Aluminiumplatten. Einfach zu handhaben, das Teil, wo nicht wie Metall aussieht, ist die Schicht. Das Ergebnis wäre ausbaubar, wenn das Material für Experimente reicht. Danach kam dann Tura Fotoleine dran, original made in Düren. Problematischer Stoff (im wahrsten Sinne des Wortes), man sieht nicht, wo die Schicht ist, und in der Brühe wird es weich und schlägt Falten, sodass man aufpassen (ja, a und s liegen sehr dicht nebeneinander) muss, dass es richtig entwickelt wird. Es fühlt sich glitschig und schlabbrig an, brachte aber ab dem 3. Versuch super Ergebnisse.
Danach war Schluss für heute. Ich habe noch viel andere Materialien, aber leider meist in großen Formaten, auch Papier von Mimosa. Die scheinen vielversprechend, denn die sind wirklich uralt.
Ich vermute, dass die Papiere, die nur grau werden, Papier mit eingelagerten Entwicklersubstanzen sind, und die, wo es funktioniert, ohne.
Also nun weißt du, du bist nicht die einzige, die mit hysterischen historischen Papieren arbeitet.
Ich hätte es nie getan, wenn ich das Material nicht gehabt hätte. Extra altes Papier gekauft hätte ich mir nie!!!!!!!!!
Aber das mit Orwo gibt mir zu denken.
Gruß Achim
Schon öfters las ich deinen Eintrag, denn auch ich besitze mehrere Kartons altes Fotopapier, teils von meiner ehemaligen aktiven Laborzeit, zum Teil aus einer Fotogeschäftsauflösung. Da ich wieder ins Labor einsteigen will (wollte den heute war der Einstieg) und heute keine Lust hatte, mein Projekt Filmtest (welchen Film will ich zukünftig verwenden) weiterzuführen, hatte ich heute den Rappel, meine Dunkelkammer endlich lichtdicht zu machen. Das war der letzte Schritt.
Dann bekam ich den Rappel, einfach mal wieder Fotopapier in den Schalen Paddeln zu lassen. Filme, neues Papier und Chemie hatte ich geordert. Aber mich interessiert, was ist mit dem alten Papier?
Also Chemie rausgesucht. Adofix glaube ich habe ich, ist Flüssigkonzentrat, kein Problem. Aber ich hatte als Papierentwickler Adotol Konstant geordert. Pulverentwickler für 5 Liter. Habe aber nur 3 Liter Kapazität an braunen Flaschen.
Also auf der Bühne (schwäbische Variante des Dachbodens) geschaut, da ist noch ne Kiste mit allem möglichen, und da habe ich zwei Tütchen Tetenal Part 1 und Part 2 gefunden mit Neutralton. Das Wort Neutralton sagte mir, dass es Papierentwickler sein kann.
Die Tütchen waren angebrochen und ursprünglich für 5 Liter. Also Magnetrührer angeworfen, 1 Liter Wasser, das sich warm anfühlte, und Pie mal Daumen Part 1 Pülverchen eingestreut, danach Part 2 bis es angefangen hat, wie Entwickler zu riechen. Zum Schluss ein paar Tropfen Moersch Restrainer dazu und fertig.
Dann fing ich an mit Tura Multikontrast von der Rolle, ich dachte, das wäre das Papier, mit dem ich seinerzeit aufgehört habe. Es war aber eine originalverpackte Rolle. Filter 3 in die Schublade, denn der lag griffbereit, Belichtung gemessen und mittlerer Faktor eingegeben. Ergebnis: einheitliches Grau. Dann Versuch mit Fotografik, meine Schere aufs Bild und belichtet, aber Schere grau, Hintergrund grau.
So ging es weiter mit diversen Argentapapieren, einige zeigten ein bisschen Bild, mit vieler Belichtung kam etwas mehr, aber trotzdem grau in Grau. Auch beim Leonar, beim Labaphot, alles unbrauchbar, bis ich dann auf mein noch original volkseigenes Orwo gestoßen bin, das trotz speziell ausgeklügeltem Spezialentwickler nach streng geheimer Rezeptur ein einigermaßen brauchbares Ergebnis zeigte. Nach dem 3. Abzug hatte ich ein perfektes Ergebnis. Danach wurde ich mutig und probierte Spezialmaterial aus, zuerst Anofot Plaques Photographiques Positives sur Aluminium Gradation 3. Das sind beschichtete Aluminiumplatten. Einfach zu handhaben, das Teil, wo nicht wie Metall aussieht, ist die Schicht. Das Ergebnis wäre ausbaubar, wenn das Material für Experimente reicht. Danach kam dann Tura Fotoleine dran, original made in Düren. Problematischer Stoff (im wahrsten Sinne des Wortes), man sieht nicht, wo die Schicht ist, und in der Brühe wird es weich und schlägt Falten, sodass man aufpassen (ja, a und s liegen sehr dicht nebeneinander) muss, dass es richtig entwickelt wird. Es fühlt sich glitschig und schlabbrig an, brachte aber ab dem 3. Versuch super Ergebnisse.
Danach war Schluss für heute. Ich habe noch viel andere Materialien, aber leider meist in großen Formaten, auch Papier von Mimosa. Die scheinen vielversprechend, denn die sind wirklich uralt.
Ich vermute, dass die Papiere, die nur grau werden, Papier mit eingelagerten Entwicklersubstanzen sind, und die, wo es funktioniert, ohne.
Also nun weißt du, du bist nicht die einzige, die mit hysterischen historischen Papieren arbeitet.
Ich hätte es nie getan, wenn ich das Material nicht gehabt hätte. Extra altes Papier gekauft hätte ich mir nie!!!!!!!!!
Aber das mit Orwo gibt mir zu denken.
Gruß Achim