Absoluter Neuling

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Willkommen in der schönen Welt der analogen Fotografie!

 

Da hast du ja wirklich schon mal eine gute Basisausrüstung von deinem Onkel bekommen! Damit solltest du, wie du schon sagst, für den Anfang auf jeden Fall mal damit auskommen. =)

 

Zur Filmentwicklung:

 

Einen Film selbst zu entwickeln ist im Grunde ganz einfach! Du benötigt kaum Platz, das Equipment und die nötigen Chemikalien sind wirklich leistbar und ein umfangreiches Fachwissen dafür benötigst du ebenso wenig. Also klar ist es für einen Leihen realisierbar! Es steckt wirklich viel weniger Hexerei dahinter, als man am Anfang vielleicht vermuten möchte. Klar, man kann auch bei der Filmentwicklung tief in die Materie eintauchen, aber ich denke das wird mit der Zeit von selbst kommen.

 

Für den Anfang reicht es wenn du dir eine kleine Entwicklungsdose mit ein, zwei Spulen kaufst. Ich verwende beispielsweise eine Filmdose von Kaiser. Ich glaube die dürfte ident mit der AP-Dose sein, die hier bei Fotoimpex angeboten wird. Da passen zwei Filme im Kleinbildformat hinein oder ein Film im Mittelformat. Des weiteren brauchst du noch einen Entwickler und einen Fixierer. Als Fixierer kannst du ruhig einen sehr billigen nehmen. Ich würde dir da den Adox Adofix Expressfixierer 1l empfehlen, aber auch jeder anderer Fixierer tuts. Beim Entwickler solltest du zu einem greifen, der für den Anfang gut in der Handhabung ist. Zum Beispiel Ilford DD-X. Er ist verhältnismäßig teuer, aber wirklich von sehr guter Qualität und ich finde ihn für einen Anfänger sehr gut geeignet. Der Tetenal Ultrafin T Plus ist ebenso ein Kandidat. Eine weitere kleine Sache brauchst du auch noch um Kalkflecken zu vermeiden. Entweder du kaufst dir ein Netzmittel oder ganz einfach entmineralisiertes Wasser (oft fälschlicherweise auch als destilliertes Wasser deklariert) aus dem Baumarkt.

 

Ansonsten wird noch benötigt:

 

Ein absolut(!) dunkler Raum wo du den Film in die Spule spulen kannst. Das kann beispielsweise das Badezimmer, das WC oder eine Abstellkammer sein. Ganz egal. Wichtig ist, dass wirklich kein Licht irgendwo durchkommt. Sprich SChlüsselloch abkleben und irgendeine Decke oder ähnliches beim Türspalt hinlegen. Solltest du keinen Raum haben ohne Fenster, musst du wohl oder übel das Fenster mit lichtdichten Material abkleben. Billig, sehr lichtdicht und leicht zu bekommen sind beispielsweise schwarze Bauschuttsäcke! Irgendwas um den Film aufzuhängen brauchst du natürlich auch noch. Entweder du kaufst dir Filmklammern oder nimmst einfach irgendwelche Gluppen. Irgendeine Leine, Schnur oder ähnliches um dort den Film mit den Klammern aufzuhängen brauchst du natürlich auch noch. Was auch nicht schaden kann, ist natürlich ein Thermometer. Das wars eigentlich. Mehr brauchst du nicht. Das ganze wird vermutlich keine 70€ kosten.

 

Hast du alles, kannst du eigentlich schon loslegen.

 

 

Farbnegative zu entwickeln ist etwas komplexer, stimmt, aber auch das ist eigentlich nicht wirklich schwierig. Der große Unterschied zur SW-Entwicklung ist, dass die Farbentwicklung ein genormter Prozess ist, das sogenannte C-41 Verfahren. Gibt es für Schwarzweißfilme eine Fülle von unterschiedlichen Entwicklern mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften und Entwicklungszeiten, unterschiedliche Entwicklungsmethoden usw. gibt es bei Farbnegativen eben nur dieses eine. Eigentlich ist es dadurch auch etwas langweiliger, weil man eben viel weniger Möglichkeiten hat.  Die Unterschied bei der Verarbeitung besteht vorallem darin, dass die Entwicklung im Normalfall bei höheren Temperaturen durchgeführt wird und diese auch recht genau eingehalten werden muss. Du benötigst also ein Wasserbad und ein Thermometer um die Chemikalien auf die benötigte Temperatur zu bringen und dort auch zu halten. Im Normprozess beträgt die Temperatur der Chemikalien genau 38 Grad. Es ist aber auch möglich bei niedrigeren Temperaturen zu entwickeln. Tetenal bietet ein Entwicklungsset an welches für die Heimentwicklung ausgelegt ist. Die Entwicklungszeiten sind dort sowohl für 38 Grad als auch für 30 Grad angegeben. Bei 30 Grad dauert zwar die Entwicklung um einiges länger, aber es ist auch fehlerunanfälliger, da die Entwicklungszeit und die Grade nicht mehr sooo genau eingehalten werden müssen. Das Tetenalkit ist eigentlich sogar ein etwas vereinfachter C-41 Prozess da Bleichbad und Fixierbad in einem sind. Du hast also nicht mal mehr Verarbeitungsschritte als bei SW auch.

 

Für den Anfang würde ich aber auf jeden Fall mal empfehlen mit der Verarbeitung von SW-Film zu beginnen.


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Absoluter Neuling - von Dionysches Pferd - 20-02-2015, 10:50 AM
Absoluter Neuling - von Neutrino - 20-02-2015, 03:44 PM
Absoluter Neuling - von pittyman - 20-02-2015, 04:34 PM
Absoluter Neuling - von Achim Bauer - 20-02-2015, 06:17 PM
Absoluter Neuling - von Dionysches Pferd - 20-02-2015, 07:07 PM
Absoluter Neuling - von Neutrino - 21-02-2015, 02:24 PM
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Absoluter Neuling - von ultra8 - 23-02-2015, 04:08 PM
Absoluter Neuling - von moma - 02-03-2015, 05:54 PM
Absoluter Neuling - von Wolf_XL - 02-03-2015, 08:59 PM



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