Farbmanagement bei der Digitalisierung von Negativfilmen

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Automatisiertes Verfahren kann nur heissen: Profile erstellen, nur so bekommt man die dafür erforderliche Genauigkeit in die Kette, die allerdings auch die für Profilierbarkeit erforderliche Konstanz aufweisen muss. Für jeden Film wäre ein eigenes Profil erforderlich, es enthält dann die Eigenschaften von Beleuchtung, Objektiv, Film, Entwicklung und Scanner gleichzeitig. Das wird aber eine aufwendige Geschichte. Nur so mal aus der Erfahrung mit Farbdruckerprofilierung ("Proofdrucker") ein paar Hinweise:

- Auflösung mindestens 3 bit pro Farbe erforderlich, bei CMYK also 12 bit macht 4096 Farbfelder (= 4 Blatt Din A4)

- Farbfelder müssen mit entsprechender Software erstellt und mit Proofdrucker ausgedruckt werden, mind. 24h trocknen lassen

- wenn nur "Amateurdrucker" verfügbar müssen die Farbfelder mit Spektralfotometer ausgemessen werden, um für die Profilberechnung den tatsächlichen Farbort festzustellen

- Alle 4 Farbtafeln müssen reflexfrei abfotografiert werden (1 Tafel pro Aufnahme, sonst werden Felder auf Film zu klein), Beleuchtung so wählen wie später bei Einsatz des Films gegeben

- Film muss natürlich dann zukünftig immer genau so entwickelt werden wie für die Profilierung (gleicher Dienstleister oder Selbstentwicklung)


Aber eines sollte beachtet werden: es kann durchaus passieren, dass durch die Profilierung die spezielle Farbcharakteristik eines Films wegoptimiert wird, die Aufnahmen dann ähnlich steril aussehen wie die einer Digiknipse.


Gruß Wolfgang

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Farbmanagement bei der Digitalisierung von Negativfilmen - von Wolfgg - 24-09-2014, 10:48 PM



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