HP5 Entwicklung

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Langsam reicht es mir hier. Es wird zu viel ohne jegliche Ahnung an allen möglichen Stellschrauben des SW-Prozesses gedreht und das meist offenbar auch noch virtuell ohne jedes Verständnis.

Ich empfehle jetzt die peinlichst genaue Befolgung eines Lehrbuches samt darin beschriebener Prozesse. "Das Praxisbuch Schwarzweiss-Labor" ist modern, kostet wenig und verfügt über ausreichend viele lehrreiche Bildbeispiele samt locker lesbarem Text.

Lesen, denken, dann wieder melden. Aber bitte nicht alles mögliche versuchen, nur weil der erste Versuch mit Rodinal (da predige ich seit Jahren, dass das nix für Anfänger ist) schief ging. Rodinal nach Waschzettel gelingt. Ungefähr so wie jede Tütensuppe, wenn man sich da auch an den rückseitigen Aufdruck hält, den Herd findet und einen Kochtopf im Schrank stehend erkennen kann.

Also:

1) Lehrbuch.

2) Standardsuppen.

3) Küchen.

Spezialitäten kommen später. Spezialitäten sind z.B. Rodinal bei unter 20°C. Heute schaue ich da erst auf das Thermometer und rechne mir die nötige Zeit im Kopf aus. Qua Erfahrung. Die 20 Filme, die ich heute entwickelt habe, schwammen bei 16°C bis 13°C in Rodinal. Je nach Wassertemperatur zum Ansatz. Alle wurden was, hinsichtlich Korn gibt es noch eine Verbesserung von 16°C zu 13°C.

Und Papierabzüge, die "zu dunkel" kommen, verursachen mir Brechreiz. Eine elementare Grundpraxis wurde hier schon nicht verstanden: Papiere werden ausentwickelt. So lange, bis sich nichts mehr tut.

Sind die Abzüge "zu dunkel", hat man überbelichtet. Also wird an der Belichtungszeit gedreht und nirgendwo anders.

"Aber dann ist alles so hell und matschig"... Da ist man dann auf dem besten Wege, das Zusammenspiel von Papiergradation und Filmentwicklung zu verstehen. Ein Buch um 16,90 lesen und verstehen kommt günstiger als drei versaute Filme, vierzig Blatt Photopapier und der Frust einiger Verwandter ob der protzig angekündigten, wenngleich dann nicht lieferbaren Bilder.

SW-Photographie ist in erster Linie Handwerk. Das ist sowas wie der Klempner macht, wenn er Gasleitungen perfekt verlegt. Es hat nichts damit zu tun, dass man an einer Spielkonsole virtuelle Gasleitungen perfekt verlegen kann. Wie beim Handwerk, wo die Lampe auch nicht durch eine Wii ersetzbar ist, so lässt sich in der Photographie ein gutes Negativ eben auch nur durch einen Lernprozess erzielen. Für das gute Positiv schließt sich dann ein zweiter Lernprozess an. Gelernte Photographen blicken deshalb meist auf eine dreijährige Ausbildung zurück.

Vgl. "Ansel Adams, Das Negativ" und "Ansel Adams, Das Positiv" als Aufbau-Literatur. Nachdem die Einführungsliteratur verstanden wurde, sonst ist das rausgeworfenes Geld.

Mehr und mehr bin ich dankbar dafür, dass ich es damals per Hand ohne Automatiken und Labor-Belichtungen erlernen durfte. Die Tatsache, dass ich das Papier und die Filme von meinem ersten schmalen Taschengeld *] zahlen durfte, wirkte sich enorm steigernd auf den Lernfortschritt aus. Mein damaliger Lehrer war allerdings auch drei Nummern höher als mein Posting jetzt hier und legte großen Wert darauf, dass man *lernt* und *versteht*.

Beste Grüße,

Franz

*]: Die DM15,- Halbjahresbeitrag gingen 1982 auf meine Eltern. Darin waren 10 Blatt 18x24 PE Grad. 3 subventioniert. Alles andere durfte ich von DM2,- Taschengeld pro Monat selber bezahlen. Damals war ich elf und habe folglich sehr schnell gelernt. Jeder Fehlversuch bei den damaligen Materialkosten hat mich ja gleich 14 Tage zurückgeworfen.
Ohje, ich glaub du verstehst des wieder falsch <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/laugh.gif' class='bbc_emoticon' alt='<_<' />

Bei mir funktioniert ja auch alles immer einwandfrei...ich bin halt nur auf die Fomapanfilme eingeknipst.

Den HP5+ hab ich ja erst zum zweiten mal probiert <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/laugh.gif' class='bbc_emoticon' alt=':lol:' /> Was mich nur stutzig machte, ist dass ich die Entwicklungszeit überschritten hab und der Film trotzdem unterentwickelt war.

Quote:Spezialitäten kommen später. Spezialitäten sind z.B. Rodinal bei unter 20°C.

Ja deshalb kenne ich Rodinal ja nur als 1+50 bei 20°C...wie du siehst, drehe ich ja nicht an allen möglichen Schrauben des SW-Prozesses <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/wink.gif' class='bbc_emoticon' alt=':(' />

Quote:Und Papierabzüge, die "zu dunkel" kommen, verursachen mir Brechreiz...

Das Papier wird bei mir auch IMMER ausentwickelt...genau, wie es auch in MEINEN LEHRBÜCHERN ( <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/wink.gif' class='bbc_emoticon' alt=';)' /> ) steht. Also ICH hab die Erfahrung gemacht, das UNTERENTWICKELTE aber RICHTIG BELICHTETE Filme DÜKLEERE Abzüge hervorrufen...und ich denke, das wird bei jedem so sein <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/rolleyes.gif' class='bbc_emoticon' alt=':rolleyes:' />

Und JA, wenn man überbelichtet bekommt man auch dunkle Abzüge, aber wenn ich im Falle eines unterentwickelten Negativs die Belichtungszeit senke (dass mehr Details kommen), bekomme ich nicht mehr so eine optimale Schwärze hin.

Ist jedenfalls bei MIR so...deshalb hab ich jetzt auch mal anderes Papier und auch andere Papierentwickler bestellt, um für mich die beste Kombi herauszufinden.

Bei meinem Ilfospeed RC steht im Datenblatt, dass mindestens 45s entwickelt werden muss und dass 1 Minute optimal wären. Ich hab mich auch auf diese 1 Minute eingependelt, da diese tatsächlich optimal ist...bei Überschreitung neigt das Papier jedoch schnell sein weiß zu verlieren (auch nichtentwickelte Bereiche). Entwickler: ADOTOL Konstant.

Bei meinem Adox Barytpapier gibt es dieses Phänomen nicht, oder erst nach vielen Minuten.

Ich bekomme jetzt Fomaspeed und ADOX Easy Print, und als Entwickler dazu Fomatol PW, Classic PNB, TT Dokumol...bin gespannt, wie die Ergebnisse untereinander sind.

Und mit dem Unterbelichten und Überentwickeln versuchte probierte ich auch nur herum, da mir die Bilder eigentlich schon sehr wichtig sind.

Und das mit dem xtol und Rodinal als Positiventwickler war ja auch nur ein verzweifelter Versuch, da ich keinen Entwickler mehr hatte <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/laugh.gif' class='bbc_emoticon' alt=':lol:' />

Du darfst keinesfalls denken, dass so eine rumprobiererei STANDART bei mir wäre. Jeder Prozess ist mittlerweile gleich und liefert immer hervorragende Ergebnisse...wie gesagt jedoch alles auf Fomapan <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/rolleyes.gif' class='bbc_emoticon' alt=':lol:' />

Und um dich noch mehr auf die Palme zu bringen: Wenn die Bilder verloren sind, mach ich nen weichen Kontrastarmen Abzug (unterbelichtet halt) und scanne dieses Bild ein...mit Gimp/Photoshop hab ich gestern hervorragende Ergebnisse erzielt. Auch eigentlich verlorene Details in den Schatten, hab ich somit wieder hergezaubert <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/laugh.gif' class='bbc_emoticon' alt=':lol:' /> <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/laugh.gif' class='bbc_emoticon' alt=':lol:' /> <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/laugh.gif' class='bbc_emoticon' alt=':o' />

1982 war ich noch nicht auf der Welt <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/wink.gif' class='bbc_emoticon' alt=';)' />

Und nochwas: DU drehst doch dauernd an den Schrauben im SW-Prozess...mal 13°C mal 16°C ach etz mal 100°C <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/laugh.gif' class='bbc_emoticon' alt=':(' /> Aber ich finde soetwas ja gut...dann sieht man, was man aus dem Film und Entwickler alles machen kann. Aber ich bin ja immer der Depp, wenn ich dies versuche <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/laugh.gif' class='bbc_emoticon' alt=':(' />

Grüße,

Andi
[quote name='Beef' post='11045' date='02-01-09, 12:18 ']Und nochwas: DU drehst doch dauernd an den Schrauben im SW-Prozess...mal 13°C mal 16°C[/quote]

Hallo Andi,

dafür habe ich eine sauber eingetestete Kinetik. Es wird nichts an irgendwelchen Schrauben gedreht, da geht alles streng nach naturwissenschaftlichen Grundsätzen. Außer mir hat vermutlich nur die Agfa ein solches Datenmaterial über Rodinal angesammelt.

Da HP5+/Rodinal im MF meine Standardkombi werden sollte, habe ich sie einmal sehr sauber eingetestet. Mittlerweile nehme ich ab und an auch im KB den HP5+/Rodinal, man erkennt hinsichtlich Korn nördlich kaum einen Unterschied zum TMY in Diafine.

16°C habe ich gewählt, weil etwas härtere Negative von Architekturaufnahmen gewünscht waren. Und 13°C habe ich für die Portraitfilme gewählt, weil es mir da auf feines Korn ankam. Bei 20°C arbeite ich mit HP5+/Rodinal nur dann, wenn ich akzentuiertes Filmkorn sehen will. Die Vergrößerungen heute zeigen mal wieder, dass ich damit richtig lag.

Beste Grüße,

Franz



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