Rollei Retro Slide Direct 50

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Für alle die dem Scala nachweinen gibt es jetzt Hoffnung. Maco bringt einen Diafilm raus den jeder selbst entwickeln kann. Lt. Pressemitteilung soll er als 135-24 bald erhältlich sein, in anderen Konfektionen ab April 07.

Die Daten im erschienenen [url="http://www.foto-riegler.at/pdf/Datenblatt_ROLLEI_SLIDE_DIRECT.pdf"]Datenblatt[/url] stimmen lt. Herr Schroeder von Maco allerdings nicht so ganz, die Empfindlichkeit liegt bei 10/20 ISO. (Mirko: Vielleicht kannst du das Datenblatt auch bei dir veröffentlichen, ich verweise hier ungern auf die Seite eines anderen Händlers)

Hier die Mail von Hr. Schroeder:

Danke für Ihr Interesse.

Der Film ROLLEI RSD (Rollei Slide Direct) wurde zuerst ausschließlich als Prototyp

hergestellt und in einer recht kleinen Anzahl auf der Photokina Interessierten angeboten.

Die offizielle Markteinführung dieses Films ist für den April 2007 (education saison in den USA)

vorgesehen.

Die Empfindlichkeit beträgt 10/20 ISO.
Die Entwicklung muss in einem KRAFTVOLLEN Entwickler erfolgen,

wir haben gute Resultate mit dem Rollei RHS, Verd. 1+7, ca. 10 Minuten,

bessere (höhere max. Dens) mit dem Rollei RHC, Verd. 1+4, ca. 8 Minuten.

Die erste Bezeichnung Retro und 50 ist auf eine Fehlinterpretation eines neuen Mitarbeiters

zurückzuführen und der Eile vor der Photokina geschuldet.
Retro steht bei uns für TRIACETAT. Da der RSD jedoch auf PET (ESTAR) gegossen ist, darf

"Retro" nicht verwandt werden.
Die Zahl 50 stammt aus einer internen Bewertungsreihe und hätte nie nach Aussen gelangen

dürfen, denn jetzt besteht die Gefahr, dass Fotografen annehmen, mit der Zahl wäre der

ISO-Wert verbunden. Das ist eindeutig nicht der Fall.

Sie sehen, wo Menschen arbeiten, können Fehler passieren, glücklicherweise haben wir und

unsere Kunden vor der offiziellen Markteinführung noch Zeit, fundiertere Informationen

bekannt zu geben.

Der Vertrieb des RSD wird über die gleichen Händler/Importeure erfolgen wie alle anderen

Rollei Produkte aus dem Hause Maco auch.

Grüße

John
[quote name='John' post='8488' date='25-10-06, 21:10 ']Herr Schroeder von Maco allerdings nicht so ganz, die Empfindlichkeit liegt bei 10/20 ISO.[/quote]

Aha. Laut [url="http://en.wikipedia.org/wiki/Film_speed"]Wikkipedia[/url] entsprechen aber logarithmische 20 ISO linearen 8 ISO.

8 ISO wie natürlich ganz schön heftig. Mal kurz mit "Sunny-16" überschlagen heißt das, in hellem Sonnenschein muss ich die Blende auf 2,8 öffnen, wenn ich mit 1/250 belichten möchte... Andererseits eröffnet das neue Möglichkeiten, wenn man bei hellem Sonnenschein mit minimaler Tiefenschärfe arbeiten möchte und keine superkurzen Verschlusszeiten zur Verfügung hat.
Hallo,

hat sich ja interessant an!

Nur - wie funktioniert ein Dia-Film ohne Umkehrentwicklung. Habe so was noch nicht gehört. Weiß da jemand unter Euch Näheres?

Grüße CP
(This post was last modified: 31-10-2006, 01:13 PM by CPD.)
Hallo CP,

per Vorbelichtung, das gibt dann eine Umkehrung per echter Solarisation. Herr Schröer bewirbt das mit "Latensifikation", verwendet allerdings damit den falschen Begriff.

Beste Grüße,

Franz
Sprich, der Film ist ab Werk bereits komplett auf Schwarz belichtet, und geht dann bei noch weiterer Belichtung in den fallenden Teil der Kennlinie.

...funktioniert also genauso wie Negativduplikatfilm.

Könnte man im Prinzip auch mit jedem anderen SW-Film durch passende Vorbelichtung machen. Allerdings glaube ich, die Emulsion sollte angepasst sein, und die Feinabstimmung ist nicht trivial.

Grüße
Martin
Genau. Die Feinabstimmung ist nichttrivial, Prozesskonstanz zunächst schwierig (weil Latentbildeffekte schon beim "fabrikneuen" Film auftreten), die nutzbare Empfindlichkeit geht in den Keller.

Beste Grüße,

Franz
Hallo,

danke für die Auskünfte. An einem Diafilm bin ich ja interessiert, vielleicht gibt es ihn ja auch mal als Planfilm.

Allerdings bin ich bezüglich der Fa. Maco schon so vielen Fehlinformationen aufgesessen (z. B. "Geladur"-Hüter im Entwickler aber auch noch so einiges mehr), dass ich dieser Firma als auch deren Verlautbarungen mittlerweile etwas skeptisch gegenüberstehe. Eigentlich schade, hat Maco doch so manches im Angebot, was sehr gut ist und jetzt durch eine bestimmte, sagen wir mal eigenartige, Werbestrategie übel beleumundet ist.

Hallo Martin,

Negativduplikatfilm? Habe ich noch nicht gehört. Gibt es so was noch? Wenn ja, könnte dieser dann eine Alternative zur Dia-Umkehrentwicklung darstellen? Benutzung in der bildmäßigen Phtographie?

Grüße CP
Hallo CP,

ich bin zwar nicht Martin, sag's Dir aber trotzdem:-) Negativ-Duplikatfilm sollte dafür eigentlich nicht taugen, da Du damit von einem Negativ ein Duplikat-Negativ machst, i.d.R. also umkehrentwickelst.

Früher ging das mit chemischer Umkehrung, ob heute bei Kinofilmen auch belichtet wird, weiß ich nicht.

Du benötigst für "Dia vom Negativ" einen Positiv-Duplikatfilm. Ist der dann panchromatisch sensibilisiert kannst Du auch vom C41-Negativ SW-Dias machen.

Derartige Filme gibt es z.B. bei [url="http://www.filmotec.de/Produkte/produkte.html"]Filmotec in Wolfen[/url]. Erschrick nicht wegen der Konfektionierung, deren Zielgruppe ist der Bewegtbildknipser. Wenn Du Herrn Böme ganz nett fragst, schnippeln die Dir auch kürzere Stücke von 17 oder 30m. Und wenn ich Dir jetzt noch sage, wieviel 30m TC27 (ein superpanchromatisch sensibilisierter feinstkörniger 400ASA-Film auf klarem Polyesterträger mit bestmöglichen Push-Eigenschaften; so ähnlich wird ein anderes fast identisches Produkt beworben) kosten... Ich habe mich da *sehr* gefreut.

Beste Grüße,

Franz
(This post was last modified: 02-11-2006, 03:16 PM by cfb_de.)
Hallo Franz,

danke für den Tipp! Bloß - ich bin KB-mäßig eigentlich gar nicht mehr unterwegs, nur noch RF und PF.

Grüße CP
Hallo,

Laut einem Artikel in der Schwarzweiss wird der RSD bei Agfa Gevaert in Belgien produziert. Dort hatte man schon mal einen solchen Film gegossen. Er wurde unter dem Namen Litex SD 610 p verkauft. (Vielleicht gibt es den heute noch, aber das weiß ich nicht.) Es handelte sich um einen orthochromatischen Film, der als Planfilm vertrieben wurde. Dieser Film nutzte die Solarisation als Umkehreffekt. Jedoch war er nicht vorbelichtet. Eine kurze Belichtungszeit ergab ein Negativ, eine lange Belichtung ein Positiv. Brauchbare Ergebnisse ergaben sich nur in einem speziellen Entwickler. Die Kollegen, die diesen Film getestet hatten, waren von den Ergebnissen nicht überzeugt. Sie nahmen lieber einen einfachen Grafik-Film und kopierten 2 mal um. Ich selbst habe ihn nie angerührt. Die geringe Empfindlichkeit ergibt sich daraus, dass erstmal die ganze Schwärzungskurve rauf und dann wieder runter belichtet werden muss. Positiv wird es erst nach einer Latenzzeit.

Kann man anstelle des RSD auch einen beliebigen anderen SW-Film nutzen?

90% Nein, 10% Ja

Moderne Film/Entwickler Kombinationen sind so abgestimmt, dass sie keine Solarisation ergeben. Die Schwärzungskurve geht in die Sättigung über und egal wie lange man weiter belichtet, der Film bleibt schwarz. Lediglich mit einem PanF in Kombination mit Perceptol bekam ich eine echte Solarisation. Das ist 10 Jahre her und ob das mit dem heutigen PanF geht, weiß ich nicht.

Viele Grüße
Renate



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