Fragen zur SW-Negativentwicklung

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Hallo,

ich habe noch einen Ilford FP4 PLUS 125 als KB-Film und möchte diesen Entwickeln. Einige Chemikalien sind auch noch vor Ort wie Dokumol, Ultrafin, Ultrafin Plus, A49, Variospeed Superfix, Essigsäure 60%, Fixiersalz A300.

Alles schon in die Jahre gekommen aber noch ungeöffnet. Kann ich davon was für die Entwicklung gebrauchen? Welchen Kipprhythmus, bei welcher Temperatur muss vorgewässert werden ist nach dem Entwickler ein Stoppbad erforderlich? Fragen über Fragen. Kontrast sollte gut vorhanden sein wobei die Küngung zweitrangig ist.

MFG

Detlef
[quote name='Bypass' post='8608' date='20-11-06, 14:38 ']ich habe noch einen Ilford FP4 PLUS 125 als KB-Film und möchte diesen Entwickeln. Einige Chemikalien sind auch noch vor Ort wie Dokumol, Ultrafin, Ultrafin Plus, A49, Variospeed Superfix, Essigsäure 60%, Fixiersalz A300.

Alles schon in die Jahre gekommen aber noch ungeöffnet.[/quote] Bei einem Film ist das natürlich heikel. Wenig, womit man spielen könnte. Was auf jeden Fall noch gut sein sollte, wenn die Tüte unbeschädigt ist, ist der Pulverentwickler A49. Bei Fix und Stop würde ich mir nicht zuviele Gedanken machen. So lange im Fix kein weißer oder schleimiger Niederschlag ist, sollte es ok sein.

Als ersten Schritt würde ich in jedem Fall mehr Film beschaffen, sonst verschenk das Konvolut lieber an jemanden der es brauchen kann.

Viele Grüße

Stefan
Hallo Detlef,



> Dokumol

Harter Papierentwickler, für Filme denkbar ungeeignet. Außer zum Prägeln von ortho-Emulsionen, aber das willst Du ja nicht.



> Ultrafin

Pulver? Ansetzen, verwenden, wenn es keine braunen Spuren aufweist. Flüssig? Älter als drei Jahre? Aus eigener Erfahrung: Weg damit. Ausguss ist ökologisch vertretbar.



> Ultrafin Plus

Wie alt? Angebrochen? Wie gelagert? Ohne weitere Angaben kein Tipp. Ausguss?



> A49

Wenn das Pulver noch rieselfähig und weiß ist: verwenden. Ich mag aber das Matschkorn nicht, was der aus den Filmen rausholt.



> Variospeed Superfix

Als Fixierbad zum Entwickeln deutlich ungeeignet. Die Brühe kommt so kurz vorm Wässern und deutlich nach der Entwicklung. *Fixierbad*!



> Essigsäure 60%

Bei der Filmentwicklung langt ein Wasserbad feinsten Kraneburgers zwischendurch. Die konzentrierte Essigsäure könnte man sich auf ca. 1-2% verdünnen und als Stopbad nehmen, muss man aber nicht. Konzentriert im Klo entkalkt das wenigstens (im Klo, die Kaffeemaschine kann das nicht ab).



> Fixiersalz A300.

Normaler Fixierer. Es gelten bei Standardansatz die Zeiten für Natriumthiosulfat-Bäder. Wenn das Pulver noch weiß und rieselfähig ist. Sonst: Tonne.



Nach dem Entwickler ist kein Stoppbad erforderlich, man kann auch mit Wasser spülen. Beim FP4+ ist keine Vorwässerung erforderlich und größtenteils passen die Standardzeiten aus der Literatur. Man muss die an seinen eigenen Laborprozess anpassen, weshalb "huch, ich will mal eben einen SW-Film zuhause machen" größtenteils schiefgeht. Macht nichts. Im Großlabor passiert nämlich auch das genauso.



Selbermachen heißt lernen. Aus Büchern, Kursen, Foren, per eigener Anschauung und Übung. Das gehört sich so und war in den letzten fast 180 Jahren noch nie anders. Egal, welcher bildgebende Prozess angewandt wurde.



Beste Grüße,

Franz
Hallo,

danke für die Antworten. Habe mich auch bei Tetenal schlau gemacht. Kann wohl alles in die Tonne kloppen. Werde mir neue Chemikalien kaufen. Nur welche? Rodinal, Neofin Blau, Ultrafin was für ein Fixierbad?

Ich habe bis jetzt nur MF-Farbnegative entwickelt und da stellte sich für mich nicht die Frage welcher Entwickler. Hab immer die Brühe von Tetenal genommen, und die gab es auch noch im Kit. Nur bei SW da gibt es ja ein massiges Angebot. Dann noch die Diskussionen hier im Forum dieser Entwickler passt nur zu dem Film und der andere Entwickler zu diesem Film wer soll da noch den Überblick haben und dann noch als Neueinsteiger. Würde mich über ein paar Tipps sehr freuen.

Viele Grüße
Detlef
Hallo Detlef, die Wahl des Entwicklers hängt davon ab, was du von dem Film willst. Der eine Entwickler holt mehr Empfindlichkeit aus dem Film raus, der andere ist feinkörniger, der eine verzeiht Fehler, der andere entwickelt auf den Punkt genau so wie du willst. Generell empfiehlt sich eigentlich ein Durchschnitts-Entwickler, der ein bisschen von allem bietet und bei dem kleine Belichtungs- und Prozessungenauigkeiten nicht viel ausmachen. Rodinal ist sehr schön, zuverlässig, und fast ewig haltbar, wenn dir ein bisschen Korn nicht stört und wenn du den Film nicht pushen willst. Außer Rodinal kann ich aus eigener Erfahrung D76 (identisch mit ID-11) und Fomadon LQN empfehlen, aber die anderen, die du erwähnst, sind sicherlich genauso brauchbar.

Fixierer: alles, was es auf dem Markt gibt, sollte eigentlich gleich gut taugen.

Gruss,

Samuli
"No photograph ever was good, yet, of anybody - hunger and thirst and utter wretchedness overtake the outlaw who invented it! It transforms into desperadoes the meekest of men; depicts sinless innocence upon the pictured faces of ruffians; gives the wise man the stupid leer of a fool, and a fool an expression of more than earthly wisdom." (Mark Twain)



http://www.samuli-schielke.de/foto.htm
[quote name='Bypass' post='8618' date='22-11-06, 01:43 ']Würde mich über ein paar Tipps sehr freuen.[/quote] Du solltest Dir zuerst einen Film aussuchen, der bestimmt die Eigenschaften maßgeblich. Der Entwickler schraubt dann nur noch geringfügig daran herum. Ausgehend vom Format (da oben stand was von Mittelformat?) und Anforderung (ich brauche maximale Auflösung, Schärfeeindruck, mindestens reale 640 ASA etc.) solltest Du erst den Film und dann den zu Film und Anforderung passenden Entwickler wählen. Lass mal hören, was Du vor hast.

Viele Grüße

Stefan
solltest Du erst den Film und dann den zu Film und Anforderung passenden Entwickler wählen. Lass mal hören, was Du vor hast.

Hallo Stefan,

was hab ich vor? Gute Frage. Eigentlich möchte ich mal wieder SW fotografieren. Mit dem Licht, Kontrast, Schärfe, Unschärfe spielen um z.B. bei Porträtaufnahmen Charaktere wiederzugeben oder überhaupt Stimmungen zu beschreiben. Angefangen hab ich vor Jahren auch mal mit der Tontrennung, aber nie zu Ende gebracht. Wenn ich mich noch richtig erinnere wurden von einem SW-Negativ passgenau 3 einzelne positive angefertigt. Ich glaube eins unterbelichtet, eins normal und das dritte überbelichtet auf einem Ortho-Film, und davon wird wohl wieder ein Negativ hergestellt. Nur wie das genau bewerkstelligt wird weiß ich leider nicht mehr. Genau, das möchte ich wieder in Angriff nehmen. Vielleicht weißt Du da ja weiter.

Grüße

Detlef
[quote name='Bypass' post='8625' date='24-11-06, 00:45 ']Genau, das möchte ich wieder in Angriff nehmen. Vielleicht weißt Du da ja weiter.[/quote]

Hallo Detlef,

tut mir leid, aber von dieser speziellen Anwendung habe ich nicht die geringste Ahnung. Da halte ich lieber mal einfach die Klappe. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/cool.gif' class='bbc_emoticon' alt=':spudnikwaving:' />

Viele Grüße

Stefan



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