Umkehrentwicklung selbst gemacht

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Hallo!

Habe mir vorgenommen KB-Film zu Dia-Positiven zu entwickeln.

Die Bär möchte ich aus Kostengründen selbst ansetzen.

Folgendes Rezept habe ich mir aus diversen Internetseiten zusammengestellt

(in erster Linie das Ilford-Datenblatt zur Umkehrentwicklung)

nur soll APH 09 als Entwickler dienen, da mir dieser vorrängig ist.

Agfa Rodinal war auf einer anderen Seite empfohlen.

Erstentwickler: Agfa Rodinal 1+50 (bei mir APH09 1+40) + 1g Kaliumthiozyanat

Bleichbad: 990ml Wasser dest. + 10ml Schwefelsäure konz. + 2g Kaliumpermanganat

Klärbad: 1000ml Wasser + 25g Natriumsulfit

Zweitentwickler = Erstentwickler aber ohne Zusatz von Kaliumthiozyanat

Fixbad: Adolux ADOFIX 1+9 (wie sonst auch bei mir)

Erste Tests mit alten Orwos und Adox CHS 100 waren bescheiden.

Habe die Filme zunächst im Erstentwickler mit der gewohnten Zeit zum Negativ entwickelt, 5 min. gewässert und dann für 5 Min. gebleicht, 1 min. gewässert, 2 min. geklärt und dann unter einer 150W-Lampe zweitbelichtet. Es folgte die Zweitentwicklung bis mir die Filme gut erschienen. Wässern, fixieren, wässern - fertig.

Die Positive sind allerdings ganz schön braun und vom Kontrast her sehr matschig. Ich werde mal probieren länger zu bleichen, da es fast so aussah als wäre noch ein Rest Silber von der Erstentwicklung vorhanden. Habe jetzt auch gelesen, dass das Bleichbad gefiltert werden muss. Das hab ich nicht gemacht. Angesetzt wurde es mitten im Prozess - war also absolut frisch. Habe auch mal probiert endlos lange zu klären... das Bild blieb aber braun.

Hat hier jemand eine genaue Anleitung, wie man es macht?

Ich denke ich werde den Fomapan R100 versuchen, da dieser Film ja als DIA-Film gedacht ist.

Schönen Gruß

Sebastian
Hallo Sebastian,

2 Dinge fallen mir da auf:

1) Nach meinen Tests einst 1995 eignen sich nur wenige Filme für SW-Umkehrung. Die meisten haben zu wenig Silber, um die erforderliche Maximaldichte über 3 (entspricht Kontrast über 1:1000) zu liefern. APX25, APX100 gingen z.B. nicht, nur PanF+ oder Agfaortho hatten genug Silber.

2) Der Film muss im Erstentwickler viel härter entwickelt werden als ein Film für Papiervergrößerungen. Die Erstentwicklung darf also nicht wie bei einem nur zum Negativ entwickelten Film vorgenommen werden. Das Gamma von Farbumkehrfilmen liegt bei 1,7 bis 2, also viel höher als die 0,5 bis 0,7 eines Negativfilms. Und dieses hohe Gamma braucht auch ein SW-Umkehrfilm, damit er brilliant wirkt. Das habe ich damals nur mit einem Positiventwickler wie PQ erreicht (plus Ka-Thiocyanat, 15min bei 20°C).

Gruß Wolfgang
Hallo Sebastian!

Bin vor kurzem auf deinen Beitrag gestoßen und hätte eventuell noch ein paar Tipps für dich.

Ich selbst entwickle regelmäßig SW-Dias mit selbst hergestellter Chemie.

Falls Interesse besteht schreib ich mal was zusammen.

Beste Grüße
Jens
Hallo JenZ,

obwohl ich das Foma-Kit benutze, interessiert es mich auf jeden Fall, wie es mit der selbst hergestellten Chemie funktioniert. Welche Filme benutzt du, und auf welche Empfindlichkeiten kommen die?

Gruß
Chris
Hilft evtl. der "Rohleder/Hilgert" wieder einmal?



[url="http://www.sw-magazin.de/swmag_leser_09.htm"]http://www.sw-magazin.de/swmag_leser_09.htm[/url]



Notfalls sollen ja direkte Nachfragen bei den Autoren nicht unbeantwortet bleiben, Nachfragen in drf t?igen meist auch Erfolg.



Nachdem ich die Anleitung aus o.g. Link einmal erfolgreich nachgekocht habe wurden SW-Dias für mich uninteressant. Es geht, das langt mir.



Beste Grüße,

Franz
Hallo,

Agfa Scala im Foma-Kit entwickelte ich später. Habe die Belichtung auf 100ASA runtergesetzt (statt wie hier geschrieben auf 125ASA) und die Erstentwicklungszeit auf 13 Minuten (statt der 12 Minuten) hochgesetzt. Liegt vielleicht auch dran, da ich nicht rotiere, sondern die Kippentwicklung praktiziere.

Grüße
Chris
Hallo Chris!

Ich verwende den FOMA 100R

als 35mm KB, D8 und 16mm Schmalfilm

Eingetestet habe ich ihn momentan auf 50, 100 und 200 ASA

Das mit der selbst hergestellten Chemie funktioniert einwandfrei.
(Keine Schichtablösung, schlechte Bleichung o.ä.)

Als Erstentwickler verwende ich ein Metol-Hydrochinon-Entwickler.
Danach erfolgt eine !!!zweimalige!!! Bleichung mit Kaliumpermanganat u. Schwefelsäure.
Anschließend Klärung in Natriumdisulfit.
Die Zweitbelichtung und Zweitentwicklung erfolgen gleichzeitig unter einer

75 W - Lampe in einer Natriumhydrosulfitlösung (Abzug ist von Vorteil <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/wink.gif' class='bbc_emoticon' alt=':rolleyes:' /> )

Für weitere Infos stehe ich natürlich zur Verfügung!

Wie sind deine Erfahrungen mit dem FOMA-Kit?

Beste Grüße
Jens
Hallo Jens,

danke für deine Antwort.

Meine Erfahrungen mit dem Foma-Kit sind sehr gut. Den Preis von diesem Kit finde ich absolut OK! Und der Vorteil gegenüber dem Kodak Kit (das ich allerdings auch noch nicht getestet habe) ist, dass jedes Mal die Lösungen frisch von den Konzentraten angesetzt und danach verworfen werden. Ich setze die Lösungen der 4 Bänder alle mit dest. Wasser an. Beginne mit dem Bleichbad, 1. Wasser, 2. Säure und dann das Kaliumpermanganat. Rühre solange um, bis fast alles gelöst ist. Dann schütte ich es ein paarmal zwischen Mensur und Flasche um, bis sich das Kaliumpermanganat ganz aufgelöst hat, verschließe die Flasche und setze die anderen Bänder an. Bis dann das Bleichbad dran kommt, ist garantiert alles Kaliumpermanganat gelöst, und ein Filtern, wie oft beschrieben wird, ist nicht erforderlich. Habe noch nie damit Probleme gehabt, dass sich Rückstände in der Filmemulsion befinden.

Arbeite mit der Kippentwicklung. Die 1. Minute jeweils ständig, dann alle 10s einmal kippen.

Die Zwischenbelichtung erfolgt mit 2x 3 Minuten mit zwei 60W Reflektorlampen mit ca. 60cm Abstand, die Filmspiralen befinden sich in 20° Leitungswasser in einem transparenten Behälter.

Am Schluss noch ein Netzmittel (Tetenal oder Rollei) mit dest. Wasser angesetzt - Fertig.

Die Filme:

-Fomapan R 100 als KB, auf 100 ASA belichtet, Zeitangaben wie im Kit

-Agfa Scala als KB, auf 100 ASA belichtet, Erstentwicklung um 1 Minute auf 13 Minuten verlängert

-Rollei R3 (bei mir als KB getestet) funktioniert auch, Anhaltswerte habe ich: belichtet auf 100 ASA, Erstentwicklungszeit 16 Minuten, fixieren mit 6 Minuten statt mit den angegebenen 4 Minuten. Und ganz wichtig: vorwässern!!! Habe 3 Minuten mit 20° Leitungswasser vorgewässert.

Die Ergebnisse:

-Fomapan R 100 wird sehr schön, weicher als der Scala

-Scala wird auch sehr schön, härter als der Fomapan R 100

-R3 noch nicht fertig ausgetestet, Träger ist aber auch sehr klar

Zusammenfassung: seit ich das Foma-Kit und diese sehr schönen Filme entdeckt habe, sind SW-Dias bezahlbar, und ich fotografiere fast nur noch SW Dias.

Prozesse wie der original Scala (bestimmt auch der Umkehrprozess nach Wehner auch) liefern natürlich ausgezeichnete Ergebnisse, sind aber nicht gerade billig.

Werde die Sache mit dem Rollei R3 weiter austesten und dann genauere Angaben machen, wie es wird.

Gruß
Chris
(This post was last modified: 07-05-2007, 07:56 AM by Christoph.)



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