Fomapan R100 - Entwicklungsfehler behebbar?

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Habe zwei R100 Filme entwickelt aber versehentlich nur eines statt zwei der Bleichbad Tä tchen genommen. Ansonsten hatte ich die Mengen alle gedoppelt. Schon beim Zwischenbelichten ist mir aufgefallen, dass etwas anders ist als sonst. Der Film war im Braun statt Weiß-Gelblich. Hab trotzdem noch alle Entwicklungsschritte zu Ende geführt.

Was man nun sieht ist auf der einen Seite des Films eine braune Schicht. Auf der anderen sieht man im Streiflicht die Fotos. In dem Zustand ist mit dem Film natürlich nichts anzufangen. Gibt es eine Möglichkeit die Bilder noch irgend wie zu retten? ev. nochmal beim Bleichbad anfangen?
Hallo johnny,

da hat sich die Lichthofschutzschicht nicht aufgelöst. Wie du die wegbekommen kannst, keine Ahnung. Aber bevor du den ganzen Film kaputt machst, versuche es doch mit dem Filmanfang, wo noch keine Bilder drauf sein. Was passiert, wenn man einen fertig entwickelten Film ins Bleichbad gibt, weiss ich allerdings nicht.

Chris
Quote:Was passiert, wenn man einen fertig entwickelten Film ins Bleichbad gibt, weiss ich allerdings nicht.

Hallo Chris,

dann nimm mal ein fertig ausgearbeitetes SW-Papierbild und schütte Permanganat-Bleicher drauf. Dann weiß Du es:-) Hint: Ich würde dazu nicht unbedingt meinen unwiederbringlichen Lieblingsabzug nehmen.

Kurz: Das Bild ist weg.

Beste Grüße,

Franz
....aber danach kann man doch mit einer Tonung wieder hervorrufen.....

Versuch doch mal einen normalen Tonerkit.

Bleichen und Schwefeltonen. Z.B. von Moersch oder Classic.

Auf den konkreten Unglücksfall bezogen habe ich das natürlich noch nie probiert und es würde jetzt auch einer tieferer chemischen Analyse bedürfen um eine wirklich gesicherte Aussage zu treffen aber ich könnte mir schon vorstellen, dass Du den Lichthofschutz loswirst mit dem Bleicher und das Silberbild über die Schwefeltonung wiederbekommst.

Eventuell mit einem Bild und einer Pinzette ausprobieren.

Grüße,

Mirko
(This post was last modified: 22-06-2007, 06:51 PM by Mirko Boeddecker.)
Achtung: Beim Bleichen besteht das Risiko, dass das weggebleichte Silberbild wasserlöslich wird. Darauf basieren nämlich die Bleichbären im Umkehrprozess. Das im Bleichbad oxidierte Silberbild wird ausgewaschen, die schwerlöslichen Silberhalogenide der unbelichteten Emulsionsteile bleiben drin.

Also erstmal an einem Schnipsel ein geeignetes Bleichbad ausprobieren (Hexacyanoferrat z.B.) und schauen, ob der Lichthofschutz damit auch rausgeht. Eigentlich wird der im Prozessoxidativ entfernt, derartige ausreichend starke Bleichbären machen aber leider das latente Bild löslich. Experimente mit Halogenid-Zusätzen (bei Halogenid-Überraschungen sollte das latente Bild im Moment seiner Entstehung ortsfest schwerlöslich fixiert werden) halte ich zwar für interessant, aber für zu aufwendig für einen einzelnen mitalten Film. Außerdem dürfte das Ergebnis sehr grobkörnig ausfallen.

Beste Grüße,

Franz, nach Diktat verreist
[quote name='Mirko Boeddecker' post='9614' date='22-06-07, 19:50 ']....aber danach kann man doch mit einer Tonung wieder hervorrufen.....[/quote]

Nur - aus was ist die AHU? Wenn da auch Silber drin ist ruft man das wahrscheinlich ja auch wieder hervor...

Grüße
Christian
Quote:Wenn da auch Silber drin ist
Hallo Christian,

diese Wahrscheinlichkeit würde ich mal mit annähernd 100% ansetzen...

Beste Grüße,

Franz
Quote:
Quote:Wenn da auch Silber drin ist
Hallo Christian,



diese Wahrscheinlichkeit würde ich mal mit annähernd 100% ansetzen...



Warum sollte gerade in der AHU Silber drin sein? Meines Wissens nach ist da nur Farbstoff drin, der sich im Fixer wieder auflöst (oder auflösen sollte).



Das Gerede von wegen nochmal ins Bleichbad packen kann ich nicht nachvollziehen, zumal einige hier

den Unterschied zwischen rehalogenierenden Bleichbad, das für Toner und Umentwicklung (nicht Umkehr-!) verwendet wird, und dem Bleichbad für Umkehrentwicklung nicht zu kennen scheinen.



Die braune Anfärbung könnte ja auch durch die Restanfärbung durch den Bleicher

entstanden sein, der durch Natriumsulfitlösung entfernt wird, oder es ist irgendein Entwickler-Ranzzeug,

jedoch ohne den Film direkt zu sehen und die Komponenten des verwendeten Umkehrkits zu kennen,

fische ich hier nur im Trüben.



Wenn ich annehme, dass das Foma-Umkehrkit auf dem klassischen, quantitativen Umkehrverfahren basiert,

kann eine falsche Dosierung des Bleichbads nicht viel ausrichten, es arbeitet lediglich langsamer oder besitzt eine niedrigere Kapazität. Brauner "Ranz" kann dadurch wohl nicht entstehen.



Eine weitere Möglichkeit ist, wenn das Braune vielleicht Schleier durch unvollständige Umkehrung ist, es doch mit ein wenig Farmerschen Abschwächer zu probieren.



Falls ich in irgendeinem meiner Überlegungen falsch liege, so möge man mich doch bitte korrigieren.
Nach einigen Versuchen im Fotolabor meine ich den Fehler gefunden zu haben:

Es wurde doch zu kurz gebleicht.

zur Beseitigung der Braunfärbung sollten die Filme in rehalogenierendem Bleichbad gebleicht, gewaschen

und dann mit einem beliebigen Film- oder Papierentwickler wiederentwickelt werden.

Wenn durch das zu geringe Bleichen jedoch Unregelmäßigkeiten, Wolken o.ä. entstanden sind,

ist der Film natürlich trotzdem hin.
[quote name='Andre Milchewski' post='9636' date='07-07-07, 12:16 ']
Quote:
Quote:Wenn da auch Silber drin ist
Hallo Christian,



diese Wahrscheinlichkeit würde ich mal mit annähernd 100% ansetzen...



Warum sollte gerade in der AHU Silber drin sein? Meines Wissens nach ist da nur Farbstoff drin, der sich im Fixer wieder auflöst (oder auflösen sollte).



[/quote]



Weils so vom Hersteller verlautbart wurde.

Weil genau das der Grund ist warum man den Fomapan 100R nicht als Negativfilm entwickeln kann.

Die AHU löst sich bei diesem einen speziellen Film eben nicht im Fix oder der Vorwässerung, sondern nur im Bleichbad.



Quote:jedoch ohne den Film direkt zu sehen und die Komponenten des verwendeten Umkehrkits zu kennen,

fische ich hier nur im trüben.



Ja, so hört sich das an.



Quote:wenn ich annehme, dass das Foma-Umkehrkit auf dem klassischen, quantitativen Umkehrverfahren basiert,

kann eine falsche Dosierung des Bleichbads nicht viel ausrichten, es arbeitet lediglich langsamer oder besitzt eine niedrigere Kapazität. Brauner "Ranz" kann dadurch wohl nicht entstehen.

Doch, weil die aus Silber bestehende AHU nicht gelöst wird.

Und die ist nunmal braun.



Gruß

Christian



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