APX 100 und Promicrol

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Wolfgang,

ich habe deinen Rat befolgt, die Ergebnisse finde ich aber nicht so erhellend. Ich habe die Fotos bei schönem Sonnenschein, also hohem Motivkontrast gemacht. Das Ergebnis: bei 11 Minuten (wie auf der Flasche) gab's einen Kontrast von 1,3 und bei 17 min von 1,2. Habe auch bei trübem Wetter das gleiche fotografiert und es ergab einen Kontrast von jeweils 0,7, unabhängig von der Entwicklungszeit. Der Unterschied zwischen 1,3 und 1,2 könnte auch eine Testabweichung sein (Temperaturdifferenz o.?)..

Was habe ich daraus gelernt? Keine Ahnung. Höchstens: bei trübem Wetter kommt immer ein kontrastarmes und bei sonnigem ein kontrastreiches Negativ heraus?

Wilfried
Hallo Wilfried,

da scheint es noch ein grundsätzliches Verständnisproblem zu geben. Bei Sonne kann es keinen Kontrast im Bereich 1..2 geben, dieser liegt viel höher. Beschreib doch bitte mal, was Du mit Kontrast meinst und wie Du diesen gemessen hast.

Gruß Wolfgang
Hallo Wolfgang,

vielleicht heißt das auch anders. Mein Splitgrade hat das so gemessen, d.h. der Abzug hätte Gradation 0-1 abgezogen werden sollen. Bei den Negativen bei trübem Wetter wären es welche auf Gradation nahe 4 gewesen.

Wilfried
Wilfried, sehe ich das richtig: Du hast erst vor kurzem mit dem Selbstentwickeln angefangen und benutzt schon Splitgrade von Heiland? Das wäre ungefähr so, wie wenn ein Fahrschüler mit einem Fahrzeug übt, das von selbst lenkt und Gas gibt. Um das richtige Entwickeln zu lernen, muss man auf solche fehlerkompensierenden Hilfen zunächst unbedingt verzichten und einfach fest auf Gradation 2 (Grad.wandelpapier ohne Filter) vergrößern. Deine Zahlenangaben sind nicht der Kontrast, sondern die Gradation des Papiers, die das Splitgrademodul als optimal ausgemessen hat. Die Aufnahme bei Sonne ergab also Gradation weich bis extraweich, das heißt: Negativ zu hart, überentwickelt. Die Aufnahme bei trübem Wetter ergab Gradation hart, d.h. Negativ unterentwickelt.

Also: Zunächst keine Splitbelichtung (in der englischen Literatur: split filtering) benutzen, sondern nur *eine* Belichtung ohne Filter und dann die Vergrößerungen beurteilen. Und zunächst nur auf Szenen mit Sonne konzentrieren. Und da ist jetzt die Frage, welches Negativ ergibt das beste Bild.

Gruß Wolfgang
Mirko: das Forum steht noch auf Sommerzeit, die Zeitstempel gehen 1 Stunde vor.

Grüße, Wolfgang

Edit: Jetzt passt alles.
(This post was last modified: 03-11-2007, 07:32 PM by Wolfgg.)
Wilfried übt jetzt wohl kräftig, bis alles ohne die aktive Mitwirkung durch das Splitgrademodul passt. Es ist am Anfang wirklich wichtig, dass man sich von den Automatiken nichts vormachen lässt, sonst bleibt man zu leicht bei zweitklassigen Negativen hängen und wenn nicht zufällig mal jemand mit Ahnung seine Negative sieht und den Fehler bemerkt, bleibt er womöglich jahrelang auf diesem Niveau. Die Splitgrade-Maschinerie hat er natürlich nicht umsonst gekauft, sie stellt später eine zeit- und materialsparende Hilfe dar.

Optimalerweise sollten Negative ja immer so entwickelt werden, dass man mit der Gradation Spezial (=2) genau hinkommt. Warum? Es gibt nur 2 Gradationen, die großen Tonwertreichtum und satte tiefe Schwärzen liefern, das sind Spezial und Normal (=3). Und weil sich immer wieder zeigt, dass einem Bild auf Spezial ein bisschen der Biss fehlt und etwas härter besser wirkt, eicht man sinnvollerweise auf Spezial und hat dann Normal als härtere Reserve parat.

Wünscht man spezielle Effekte können natürlich auch die extremen Gradationen sinnvoll sein. Daran sollte man aber erst denken, wenn man das Handwerk für das Standardbild verstanden hat.

Gruß Wolfgang
In der Zeitschrift Foto Hobby Labor 5/84 gibt es einen umfangreichen Bericht über Promicrol.

Dort wird eine Tabelle geliefert, die den Objektkontrast mit der Belichtung und der Entwicklung in Beziehung setzt.

Bei niedrigem Objektkontrast soll um zwei Stufen kürzer belichtet werden und die Entwicklungszeit um 30% verlängert werden.

Bei hohem Objektkontrast soll um eine Stufe länger belichtet werden und die Entwicklungszeit um 30% verkürzt werden.

Die Belichtungsausgangswert bezieht sich dann nicht auf die Nennempfindlichkeit, sondern auf die frei gewählte.



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