Hallo,
leider findet man Entwicklungszeiten ja oft nur für KB/Rollfilme. Ich möchte nun 4x5" Planfilm entwickeln und frage mich, ob ich den Film (wegen der geringeren Oberfläche) kürzer entwickeln muss, und falls ja, in welchem Verhältnis zum KB/Rollfilm-Wert.
Danke euch,
Paul
Hallo Paul,
soweit ich die chemischen Prozesse verstehe, gibt es nur einen Zusammenhang zwischen der Konzentration der Chemie (Intensität der Prozesse) und der Entwicklungszeit, nicht aber einen Zusammenhang zwischen Zeit und Menge des Entwicklers. Da bei einem kleinen Filmformat in der Tat weniger Flächen zu entwickeln ist, könnte es höchstens sein, dass man mit weniger Flüssigkeit auskommt, wobei natürlich darauf geachtet werden muss, dass soviel da sein muss, dass alle bzw. das ganze Negativ im Entwickler liegt.
Franz (cfb_de) kann Dir das sicher ganz genau erklären.
Ich entwickle jedenfalls alle Formate des gleichen Filmtyps (KB, Rollfilm, Planfilm) mit der gleichen Verdünnung und in der gleichen Zeit.
Viele Grüße,
Andreas
Moin,
zwischen KB-, Roll- und Planfilm gibt es bei einigen Herstellern Unterschiede in der Emulsionierung. Daraus ergeben sich die unterschiedlichen Entwicklungszeiten. Bei digitaltruth.com kommen noch Glaube, Liebe, Hoffnung von meist amerikanischen Amateuren hinzu.
Da man Planfilme aber eh passend zu ihrer Belichtung entwickelt, kommt man dort kaum um eine Eintesterei drumrum. Das machen wir alle ja auch bei KB-Filmen, da die tabellierten Zeiten auf Kipp-Rhythmus, Thermometerfehler, Verdünnungsfehler, Ausgießungen u.v.a.m. für jeden einzelnen passend gemacht werden müssen.
Zu der von Paul angesprochenen möglichen Verkürzung kann ich aber ganz klar sagen, dass die *nicht* mit der kleineren Filmfläche zusammenhängt. (Wenn überhaupt, mit einer anderen Emulsion beim Planfilm.)
Negative werden nicht ausentwickelt und Entwickleransätze sind bei der Negativentwicklung traditionell (und damit der Prozess beherrschbar bleibt) überdimensioniert. D.h., auch bei einer Mindestmenge landet noch genügend funktionsfähiger Entwickler im Ausguß und stirbt erst in der zweiten Kanalkrümmung unter der Hauptstraße.
Ergo: Wg. "Filmfläche" kürzere Zeiten zu nehmen ist ebenso Bullshit wie Kochzeitunterschiede zwischen 250g und 500g Nudeln. Chemie mal praktisch erklärt :-)
Beste Grüße,
Franz (zufällig vom Fach :-)
danke, also (ob viel oder wenig) nudeln immer al dente kochen, ja?! wird gemacht.
[quote name='regennacht' post='10202' date='06-03-08, 10:22 ']danke, also (ob viel oder wenig) nudeln immer al dente kochen, ja?! wird gemacht.[/quote]
Ja klar, aber in der entsprechenden Chemie. Hahnenwasser plus NaCl (Kochsalz). Passt ausgezeichnet zu Kalbsfleisch an rassiger Pfeffersauce.
Hermannn
PS: Ich lasse kochen <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/rolleyes.gif' class='bbc_emoticon' alt=';)' />
Siehste, ich krieg die Chemie bewusst hin und kann folglich auch kochen:-)
"Schatz, wie lang muss das braten?" "Bis es fertig ist."
Grüße
Franz
Bei Ilford-Filmen werden in den entsprechenden Datenblättern keine Unterschiede für die verschiedenen Filmformate gemacht. Bei Foma aber habe ich zwischen KB-Film und Planfilm erhebliche Unterschiede gefunden.
Wie Franz schon sagte, besonders bei Planfilmen sollte man auf ein Eintesten nicht verzichten. Die Entwicklungsmethode z.B. Tank oder Schale und die Art der Bewegung kann zu Abweichungen bei der Entwicklungszeit führen. Bei den Tanks gibt es auch noch unterschiedliche Bauformen mit und ohne Möglichkeit zum Kippen.
Beste Grüße,
Otto!
[quote name='cfb_de' post='10201' date='05-03-08, 22:51 ']Ergo: Wg. "Filmflüge" kürzere Zeiten zu nehmen ist ebenso Bullshit wie Kochzeitunterschiede zwischen 250g und 500g Nudeln. Chemie mal praktisch erklärt:-)
Beste Grüße,
Franz (zufällig vom Fach:-)[/quote]
Da muss ich Dir leider widersprechen Franz. Als ich anfing meine Planfilme einzutesten hab ich ein Blatt mit dem Sensi belichtet und mit der Entwicklermenge für einen Film (=4 Blatt) entwickelt. Nachdem ich meine Zeiten hatte 4 Blatt rein und sie waren zu knapp entwickelt. Nächste Entwicklung mit 3 Blatt normal belichtet und einem Blatt mit dem Sensi belichtet: eine astreine -1,5N Entwicklung.
Genau erklären muss aber Du mir das ;-)
Gruß Peter
THINK POSITIVE - MAKE NEGATIVES
Hallo Peter,
welcher Entwickler war das? Sicher, dass der ausreichend bemessen war? In meinem 3006er Jobo brauche ich z.B. mit Rodinal 1+50 gar nicht erst anzufangen, wenn mehr als drei Filme drin sind.
Das hat aber wenig mit "Entwicklungszeitenanpassung" zu tun, sondern ist eher -um mal wieder Pasta zu bemähen- ein Problem folgender Art: Zu viele Nudeln und zu wenig Wasser im Topf :-)
Beste Grüße,
Franz
Hallo Franz,
das war 100-er Foma in LQN. Und Menge war sowohl für 4 wie auch erstrecht für einen Film okay ;-)
Ich denke mal, dass der Entwickler zwar reichlich dimensioniert ist, aber ob ein oder 4 Blatt drin sind, ist schon ein ordentlicher Unterschied. Wenn Du in Stammlösung von irgendeinem Entwickler entwickelst, musst Du ja meist auch immer mehr Zeit zugeben.
Gruß Peter
THINK POSITIVE - MAKE NEGATIVES
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