Verdünnung des Stoppbads?

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Hallo Leute,

ich habe mal eine ganz banale Frage: Wie verdünne ich das Stoppbad richtig?

Ganz konkret: bei den Adox-Filmen steht ja dabei, man solle mit max. 2% Säure stoppen. Aber wie komme ich jetzt auf die passende Konzentration? Ich habe Adostop gekauft, von dem es ja im Katalog heißt, es hätte eine Konzentration von 60% (Auf der Flasche steht übrigens nix!). Dazu, dass man bei Filmen 1+20 bis 1+40 verdünnen soll.

Aber wie komme ich jetzt auf die 2% Säure-Konzentration? Ich habe schon im Netz gesucht, aber nix brauchbares gefunden...

Oder ist es so einfach, dass ich viel zu kompliziert denke???

mfg,

Manuel
60% / 40 = 1,5%





Gerd
(This post was last modified: 09-11-2008, 09:03 PM by Gerd.)
[quote name='ManuelG' post='10795' date='09-11-08, 20:39 ']Hallo Leute,

ich habe mal eine ganz banale Frage: Wie verdünne ich das Stoppbad richtig?

Ganz konkret: bei den Adox-Filmen steht ja dabei, man solle mit max. 2% Säure stoppen. Aber wie komme ich jetzt auf die passende Konzentration? Ich habe Adostop gekauft, von dem es ja im Katalog heißt, es hätte eine Konzentration von 60% (Auf der Flasche steht übrigens nix!). Dazu, dass man bei Filmen 1+20 bis 1+40 verdünnen soll.

Aber wie komme ich jetzt auf die 2% Säure-Konzentration? Ich habe schon im Netz gesucht, aber nix brauchbares gefunden...

Oder ist es so einfach, dass ich viel zu kompliziert denke???

mfg,

Manuel[/quote]

Manuel,

das lässt sich ganz einfach rechnen: Ich habe eine 60%ige Ausgangslösung und will zu einer 2%igen hin. Wenn ich jetzt ein Teil der Säure nehme, dann muß ich nur dafür sorgen das dieses eine Teil in meiner fertigen Lösung 1/30 entspricht, ich muß also die Menge verdreißigfachen. Ein Teil habe ich schon, fehlen also noch 29 Teile. Ergebnis:

60%ige Säure im Ansatz 1 +29 ergibt eine 2%ige Arbeitslösung.

An Rande, ich nehme im Moment nur ein Stoppbad weil ich zur Zeit ein neutrales Fixierkonzentrat habe, ansonsten mache ich eine Zwischenwässerung und schenke mir das Stoppen. Wenn ich stoppe, dann nehme ich allerdings Zitronensäure in Pulverform (einen Esslöffel auf einen Liter Wasser) aus dem Drogeriemarkt, die steht nämlich in der Küche zum Entkalken diverser Utensilien eh herum...

Martin
Hi,

ich danke euch vielmals für diese erhellenden Hinweise <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.gif' class='bbc_emoticon' alt=':)' /> Manchmal steht man sich doch ganz schön auf dem Schlauch. Darauf hätte ich auch selbst kommen können <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/rolleyes.gif' class='bbc_emoticon' alt=':unsure:' />

Was das Stoppbad selbst angeht: Ist schon klar, dass man es nicht unbedingt braucht, aber da ich eh eine Menge Zeug bei Impex bestellt habe, kam es eben noch mit auf die Liste. Die paar Euro sind bei den Kosten auch egal. Immerhin kostet die Flasche etwa soviel wie eine Entwicklung 4x5 Zoll E6 hier bei Brieke...

mfg,

Manuel
Meine Damen und Herren, liebe Forenten,

ich bin immer wieder erschüttert, wie wenig die Kenntnisse über den Dreisatz verbreitet sind. Immerhin sind das Kenntnisse aus der fünften oder sechsten Klasse, je nach Bundesland.

Deshalb wundert es mich auch nicht, dass seitens der Gewerbeaufsicht gegen Selentonerversand an Hobbyisten vorgegangen wird. Wer den Dreisatz offenkundig nicht beherrscht, taugt auch nicht zur Abgabe gesundheitsschädlicher (nach strenger Definition ist die dünne Plörre nämlich nicht "giftig") Chemikalien.

Wobei ich diesen Durchstart eines einzelnen Aufsichtsamtes ziemlich affig und die Begründung dafür höchst anfechtbar finde und diese definitiv nicht von mir ausgeht, sondern aus einer anderen Ecke kommt.

Ich werde meine Gutachter-Philosophie im Rahmen größerer Kundensicherheit nochmal überdenken. Es könnte darauf hinauslaufen, dass auf rümpeligem Kaffee keine anderen Entwickler mehr verkauft werden dürfen. Bundesweit!

"Die Entwicklerrezeptur bereitet Ihnen Ihr Apotheker gerne zu." Bravo. Es geht hinsichtlich Wissen wieder ganz toll gen 1850 zurück. "Die Waage der Baleks" samt Folgen. Diese Literatur habe ich mal annähernd zufällig nach Durchsicht der mir vorliegenden Analysen gängiger Fotochemie und deren Vergleich mit den Marketing-Aussagen derer Produzenten/Verkäufer gewählt.

Nein, ich mache das nicht. Aber genau dieses Szenario blüht allen Analog-Photographen, wenn sie nicht endlich lernen, ihr Handwerkszeug (inkl. Dreisatz, Sauberkeit im Labor und Zettel-Lesen reicht das dann) zu beherrschen und damit weiterhin als "sachkundig" qua Erfahrung aus dem Kunsthandwerk durchgehen wollen.

Manuel, Du wurdest zufällig Opfer meiner Tirade. Du bist leider nicht alleine und erfreust Dich zweifelhafter bester Gesellschaft mit diversen Photographenmeistern und -Gesellen. Die haben zu 80% in Ihrer Ausbildung auch nichts verstanden und in der Schule vorher wohl völlig geschlafen.

So. Das muss jetzt mal raus. Wie soll ich uns allen denn noch helfen, wenn so direkt in meine Kniescheibe geschossen wird? Pippi Langstrumpf ("Drei mal Drei ist neune widewiddewid und vier macht zehene!") hilft dabei nämlich nicht. Obwohl sie bekanntlich Pferde schultern kann.

Beste Grüße,

Franz
Franz,

Du hast das geschrieben, was ich mir nicht zu schreiben traute.

Das, was Du angesprochen hast, ist in meinen Augen inzwischen ein grundlegendes Problem der Gesellschaft, ich erlebe es im Beruf auch immer wieder: einfachste Dinge weiß man nicht mehr und hält sich nur noch an in Anleitungen angegebene Strickmuster. Das Wissen um das "Wieso" ist leider in den Hintergrund getreten. Ich kann mich entsinnen, dass ich während meiner Ausbildung dann auch noch betriebsinternen Unterricht hatte und uns unser Ausbilder den Dreisatz zu erklären versuchte. Nach einer Stunde habe ich ihn dann dezent darauf hingewiesen, dass mit seiner Formel etwas nicht stimmen könne ("zwei Dittel von etwas" war plötzlich mehr als vorher).

Ich habe mein Handwerkszeug fürs Labor von meinem Opa gelernt (nein, dieses Mal nicht der mit dem Füllfix, obgleich er Meister seines Faches war, da war der andere an der Reihe), und zwar nach dem Motto "lernen durch Verstehen".

Das was ich in meinem Beitrag oben schrieb, war im Prinzip der Gedankengang, wie mein Opa mir das erklärt hat (und auch hätte), da bedarf es keiner höhertrabenden Ausbildung, das Wissen der sechsten Klasse ist dafür durchaus ausreichend.

Allerdings muss ich hier auch eine Lanze für Manuel brechen: Er ist sich unsicher und fragt nach! Viele andere würden einfach anfangen, etwas zusammenzubrauen und sich dann hinter in Schimpftiraden ergehen, weil es nicht funktioniert, sich aber nicht eingestehen, dass sie es nicht wissen.

Auch ich stelle ab und an Fragen im Forum, denn es gibt einfach diese Tage, an denen man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht!

Martin
(This post was last modified: 10-11-2008, 07:38 AM by mdeutgen.)
[quote name='mdeutgen' post='10800' date='10-11-08, 07:38 ']Auch ich stelle ab und an Fragen im Foren, denn es gibt einfach diese Tage, an denen man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht![/quote]

Genau so ging es mir gestern Abend, Danke. Ausgeschlafen heute morgen wäre ich wahrscheinlich auch alleine drauf gekommen, aber ich wollte es eben gestern Abend wissen. Also habe ich hier nachgefragt. Was uns zum zweiten Punkt bringt:

[quote name='mdeutgen' post='10800' date='10-11-08, 07:38 ']Allerdings muß ich hier auch eine Lanze für Manuel brechen: Er ist sich unsicher und fragt nach! Viele andere würden einfach anfangen, etwas zusammenzubrauen und sich dann hinter in Schimpftiraden ergehen, weil es nicht funktioniert, sich aber nicht eingestehen, dass sie es nicht wissen.[/quote]

Ich dachte, genau dafür sind Foren da: zum Erfahrungsaustausch. Und der hat ja auch funktioniert.

Und jetzt mal zu dem Rest an "Tiraden": So eine Reaktion auf eine (offenbar zu simple Frage) hat mich doch sehr überrascht. Ihr habt keine Ahnung wer ich bin, was ich mache, oder sonst eine Information über mich. Und doch werde ich mit unfähigen Fotografenmeistern und ähnlichen über einen Kamm geschert und bekomme eine Frustration über die Dummheit der Gesellschaft ab, die irgendwie erschreckend ist, nur weil ich gestern Abend nicht darauf gekommen bin, dass ein einfacher Dreisatz mein Problem löst.

Ich habe durchaus schon Filme entwickelt (Die ersten unter Anleitung im Schullabor, ist schon eine Weile her) und Datenblätter lesen sowie logisches Denken sind mir auch nicht fremd...

Ich fühle mich nicht angegriffen, aber die Art und Weise, wie hier auf eine Frage von einem Forumsneuling reagiert wird, finde ich nicht gerade passend. Sowas macht keinen guten Eindruck auf Neulinge. Unterstellungen, ich hätte in der Schule geschlafen u.ä. sind doch etwas daneben. Das wollte ich nur mal gesagt haben.

mfg,

Manuel
Hallo Manuel,

ich dachte eigentlich, dass es deutlich genug geworden wäre. Meine Einlassung ging nicht gegen Dich, sondern lediglich gegen diesen unschönen Zustand heutzutage.

Da haben wir es mit Leuten wie Dir zu tun, die ganz brav erstmal fragen. Sehr gut! Leider sorgt das bei den oberen Behörden und deren Sachbearbeitern für einen Hustenreiz nach dem Motto "die haben keine Ahnung und müssen durch uns geschützt werden".

Und dann haben wir es mit den von mir mit der 80%-Quote erschlagenen Vollidioten zu tun, die nach der Devise "hamwerjaschonimmersogemacht" verfahren. Tlw. sogar ohne ausreichende Qualifikation wissentlich gegen das Gefahrstoffrecht verstoßen und den gewerblichen Kunden (die ebenfalls ohne ausreichende Qualifikation sind) ein Kuckucksei ins Nest legen. Leider gilt im Gefahrstoffrecht wie fast überall dieser eherne Grundsatz von "den letzten beißen die Hunde". Das sind die Kunden und Endverbraucher.

Leider sind solche ehrlichen Fragen heutzutage Wasser auf die Mühlen derer, die in Gutmenschenabsicht jedem den Umgang mit Chemikalien verbieten wollen. Wenn ich heute öffentlich kundtue, dass ich Saccharose chemisch umformuliere und das Produkt meinem Likör beimenge, macht mir irgendein Mensch vom Amt die Likörbude dicht. Dass es nichts anderes ist, als der industriell erzeugte "Invertzuckersirup" weiß leider auch nicht, da die Gesetzgebung mittlerweile eindeutig auf die Industrie fixiert ist. Zuhause darf ich nämlich keine zwei Tropfen Schwefelsäure in 100l Rohrzuckerlösung kippen und das ganze dann aufkochen.

Die netten Gesetzeswächter verfügen meist über eine sehr gute Schulungskenntnis bei den Durchführungsverordnungen, jedoch eher über weniger Sachverstand. Und machen dann recht schnell ein Fass auf, wie man an der Selentoner-Problematik momentan sehen kann.

Das kotzt mich als freien staatlich bestallten Gutachter dann doppelt an. Wenn übergeordnete Behörden ohne Anwendung eigenen Sachverstands sich stumpf an fachlich unsauber formulierte Durchführungsverordnungen halten. Früher hatte man dafür einen Fachausdruck, als es um die Justiz ging. Dieser findet analog mittlerweile bei den Aufsichtsbehörden seine Entsprechung: Rechtspositivismus.

Nur aufgrund meines eigenen Seelenheils überlege ich mir schon seit Jahren, die Gutachterbestallung zurückzugeben. Das käme allerdings einer Kapitulation gleich.

Beste Grüße,

Franz
Moin,

entschuldigt bitte, dass der Thread jetzt ein wenig von der eigentlichen Frage abgleitet, aber auf den Beitrag von Franz möchte ich doch gerne noch antworten. Auch bei mir gilt: Ich habe die gewünschte Antwort in hoffentlich verständlicher Form geben können und keine Aussage über die Bildung des fragenden gefällt. Diese steht mir nicht zu und ich werde mich hüten, solches zu tun.

Dennoch darf auch ich mein Unverständnis zum Ausdruck bringen, wie sehr das Wissen um etwas in unserer Gesellschaft abgenommen hat. Zugegeben, in den letzten Jahren hat sich das Wissen insgesamt ungleich vervielfacht und wenn ich an mein Abitur zurückdenke, dann würde ich mit meinem Wissensstand von 1988 ein heutiges Abitur wahrscheinlich nicht mehr bestehen... Das abgeforderte Wissen hat in der Menge so dermaßen zugenommen, dass man in meinen Augen nicht mehr alles wissen kann. Hierzu ein Beispiel: Letzten Freitag war ich für meine beiden Jungen mal wieder Halbschuhe kaufen und bei uns im Ort gibt es kaum noch Schnürschuhe, da die örtlichen Kindergärten Klettverschlüsse vorschreiben. Zu meiner Kindergartenzeit hieß es "Du kommst in den Kindergarten, jetzt wird erst einmal gelernt, wie man die Schleife macht". Gut, ich bin aber auch erst mit vier in den Kindergarten gekommen und nicht mit drei, wie heute so üblich, vielleicht mag es daran liegen.

Und ich glaube hier liegt das Problem: Grundlegende Fertigkeiten werden nicht mehr vermittelt und mangels dieses Fachwissens krallt sich dann der von Franz beschriebene Amtsmitarbeiter an seine Ausführungsrichtlinie einer Verordnung und das aus mindestens zwei Gründen:

1. Er ist in der Materie unsicher und scheut davor eine Entscheidung zu fällen.

2. Wenn er die Ausführungsrichtlinie stur anwendet, ist er auf der sicheren Seite und in Sachen der Haftung fein raus, denn "steht ja so geschrieben".

(Wieso kommt mir jetzt gerade Gert Fröbe in "Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten" in den Sinn?? Ich sage nur RUMPELSTOLZ!)

Ich stehe zwar in Chemie nicht so im Tagesgeschehen wie Franz, aber mir reichen schon die Erfahrungen, die ich auf dem Wertstoffhof bzw. bei unserer Abfallentsorgung gemacht habe. Auf meine telefonische Nachfrage, wie ich denn Fixierer entsorgen kann, bedeutete man mir, ich dürfe als Privatmann (vulgo: nicht gewerblicher Anwender) täglich 35 kg Schadstoffe abgeben. Ich also weitergefragt, ob ich dann meinen 5l Kanister wieder mitnehmen dürfe und dann hieß es plötzlich, das sei dann ja eine gewerbliche Menge.... Also weiter gefragt, wie es denn zum Beispiel bei Binderfarbe sei, die gebe es je bekanntermaßen im Baumarkt auch in Gebinden zu 10 bis 12 kg. Dann ging es plötzlich wieder, nachdem ich der Dame erklärt hatte, dass es Fixierer auch als Konzentrat in 5l-Kanistern zu kaufen gibt. (Ich habe mich dann allen Ernstes gefragt, ob die Dame eine Idee von der Masse eines 5l-Kanisters hat und sich vorstellen kann, was 35 kg sind.)

Und hier sehe ich dann den großen Vorteil von Foren. Man bekommt auf direktem Wege das fehlende Wissen erläutert oder kann nachfragen, wenn man sich nicht sicher ist, ob man etwas richtig verstanden hat.

Um es noch einmal deutlich zu machen: Auch ich frage ab und an, weil ich etwas nicht weiß oder mir unsicher bin. Dass ich mir dabei mitunter auch ein paar Antworten von selbsternannten Besserwissern einfange, lässt sich nicht vermeiden, aber das überlese ich dann geflissentlich.

Martin
[quote name='cfb_de' post='10804' date='11-11-08, 00:28 ']Das kotzt mich als freien staatlich bestallten Gutachter dann doppelt an. Wenn übergeordnete Behörden ohne Anwendung eigenen Sachverstands sich stumpf an fachlich unsauber formulierte Durchführungsverordnungen halten. Früher hatte man dafür einen Fachausdruck, als es um die Justiz ging. Dieser findet analog mittlerweile bei den Aufsichtsbehörden seine Entsprechung: Rechtspositivismus.[/quote]



Hallo!



Ich stimme mit dir im Prinzip vollkommen überein und finde es gut, dass du das mit deiner typisch feinen Klinge schreibst.



Ich kann es nicht ausstehen, dass immer mehr Leute stupid irgendwelches fachliches und kurzfristig verwertbares Zeugs lernen, aber das Allgemeinwissen und das Grundverständnis immer mehr hinten angestellt bleibt. Alles unter dem Titel "die Wirtschaft verlangt" - wir bilden immer mehr Roboter aus und weniger den denkenden Menschen.



In einem Punkt widerspreche ich dir aber, weil wir schon off topic sind: das ist kein Rechtspositivismus. In einem Rechtsstaat ist es nunmal so, dass Behörden sich nicht über das Gesetz stellen dürfen und das ist auch gut so.



Das Problem liegt woanders, und da leiden wir Juristen (außer diejenigen, die ebenso nicht denken können, da gibt's auch genug) ganz massiv drunter: es gibt eine wahnsinnige und unsinnige Flut an Gesetzen und Vorschriften, die ohne viel Nachdenken und Verständnis im Eiltempo erlassen werden. Das alles dann noch in "handwerklich" schlechter Qualität. Das ist massives Politikversagen und betrifft ganz Europa. Im Endeffekt schadet es genau dem, was wir wollen, es schadet unseren rechtsstaatlichen Strukturen. Darüber ärgern sich jedenfalls nicht nur Gutachter, darüber ärgern sich alle, die mit irgendwas rechtlichem zu tun haben.



Das zweite ist: verstärkt wird das ganze noch, dass - und hier schließt sich der Kreis - vor allem Behörden erster Instanz die vorhandenen Vorschriften und Gesetze selbst nicht verstehen und falsch interpretieren - warum? Weil ihnen das nötige qualifizierte Personal fehlt, das die juristische Allgemeinausbildung hat. Die haben praktisch nur Fachpersonal und dieses neigt dazu, einzelne Vorschriften aus dem Gesamtzusammenhang (den sie nicht kennen) gerissen am Wortlaut klebend falsch auslegen - und zwar meistens viel bürokratischer als es juristisch richtig wäre.



So jetzt hab ich meinem Ärger auch mal Luft gemacht....



lg Thomas
analog rockt.

VFDKV #252



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