Langsam reicht es mir hier. Es wird zu viel ohne jegliche Ahnung an allen möglichen Stellschrauben des SW-Prozesses gedreht und das meist offenbar auch noch virtuell ohne jedes Verständnis.
Ich empfehle jetzt die peinlichst genaue Befolgung eines Lehrbuches samt darin beschriebener Prozesse. "Das Praxisbuch Schwarzweiss-Labor" ist modern, kostet wenig und verfügt über ausreichend viele lehrreiche Bildbeispiele samt locker lesbarem Text.
Lesen, denken, dann wieder melden. Aber bitte nicht alles mögliche versuchen, nur weil der erste Versuch mit Rodinal (da predige ich seit Jahren, dass das nix für Anfänger ist) schief ging. Rodinal nach Waschzettel gelingt. Ungefähr so wie jede Tütensuppe, wenn man sich da auch an den rückseitigen Aufdruck hält, den Herd findet und einen Kochtopf im Schrank stehend erkennen kann.
Also:
1) Lehrbuch.
2) Standardsuppen.
3) Küchen.
Spezialitäten kommen später. Spezialitäten sind z.B. Rodinal bei unter 20°C. Heute schaue ich da erst auf das Thermometer und rechne mir die nötige Zeit im Kopf aus. Qua Erfahrung. Die 20 Filme, die ich heute entwickelt habe, schwammen bei 16°C bis 13°C in Rodinal. Je nach Wassertemperatur zum Ansatz. Alle wurden was, hinsichtlich Korn gibt es noch eine Verbesserung von 16°C zu 13°C.
Und Papierabzüge, die "zu dunkel" kommen, verursachen mir Brechreiz. Eine elementare Grundpraxis wurde hier schon nicht verstanden: Papiere werden ausentwickelt. So lange, bis sich nichts mehr tut.
Sind die Abzüge "zu dunkel", hat man überbelichtet. Also wird an der Belichtungszeit gedreht und nirgendwo anders.
"Aber dann ist alles so hell und matschig"... Da ist man dann auf dem besten Wege, das Zusammenspiel von Papiergradation und Filmentwicklung zu verstehen. Ein Buch um 16,90 lesen und verstehen kommt günstiger als drei versaute Filme, vierzig Blatt Photopapier und der Frust einiger Verwandter ob der protzig angekündigten, wenngleich dann nicht lieferbaren Bilder.
SW-Photographie ist in erster Linie Handwerk. Das ist sowas wie der Klempner macht, wenn er Gasleitungen perfekt verlegt. Es hat nichts damit zu tun, dass man an einer Spielkonsole virtuelle Gasleitungen perfekt verlegen kann. Wie beim Handwerk, wo die Lampe auch nicht durch eine Wii ersetzbar ist, so lässt sich in der Photographie ein gutes Negativ eben auch nur durch einen Lernprozess erzielen. Für das gute Positiv schließt sich dann ein zweiter Lernprozess an. Gelernte Photographen blicken deshalb meist auf eine dreijährige Ausbildung zurück.
Vgl. "Ansel Adams, Das Negativ" und "Ansel Adams, Das Positiv" als Aufbau-Literatur. Nachdem die Einführungsliteratur verstanden wurde, sonst ist das rausgeworfenes Geld.
Mehr und mehr bin ich dankbar dafür, dass ich es damals per Hand ohne Automatiken und Labor-Belichtungen erlernen durfte. Die Tatsache, dass ich das Papier und die Filme von meinem ersten schmalen Taschengeld *] zahlen durfte, wirkte sich enorm steigernd auf den Lernfortschritt aus. Mein damaliger Lehrer war allerdings auch drei Nummern höher als mein Posting jetzt hier und legte großen Wert darauf, dass man *lernt* und *versteht*.
Beste Grüße,
Franz
*]: Die DM15,- Halbjahresbeitrag gingen 1982 auf meine Eltern. Darin waren 10 Blatt 18x24 PE Grad. 3 subventioniert. Alles andere durfte ich von DM2,- Taschengeld pro Monat selber bezahlen. Damals war ich elf und habe folglich sehr schnell gelernt. Jeder Fehlversuch bei den damaligen Materialkosten hat mich ja gleich 14 Tage zurückgeworfen.
Ich empfehle jetzt die peinlichst genaue Befolgung eines Lehrbuches samt darin beschriebener Prozesse. "Das Praxisbuch Schwarzweiss-Labor" ist modern, kostet wenig und verfügt über ausreichend viele lehrreiche Bildbeispiele samt locker lesbarem Text.
Lesen, denken, dann wieder melden. Aber bitte nicht alles mögliche versuchen, nur weil der erste Versuch mit Rodinal (da predige ich seit Jahren, dass das nix für Anfänger ist) schief ging. Rodinal nach Waschzettel gelingt. Ungefähr so wie jede Tütensuppe, wenn man sich da auch an den rückseitigen Aufdruck hält, den Herd findet und einen Kochtopf im Schrank stehend erkennen kann.
Also:
1) Lehrbuch.
2) Standardsuppen.
3) Küchen.
Spezialitäten kommen später. Spezialitäten sind z.B. Rodinal bei unter 20°C. Heute schaue ich da erst auf das Thermometer und rechne mir die nötige Zeit im Kopf aus. Qua Erfahrung. Die 20 Filme, die ich heute entwickelt habe, schwammen bei 16°C bis 13°C in Rodinal. Je nach Wassertemperatur zum Ansatz. Alle wurden was, hinsichtlich Korn gibt es noch eine Verbesserung von 16°C zu 13°C.
Und Papierabzüge, die "zu dunkel" kommen, verursachen mir Brechreiz. Eine elementare Grundpraxis wurde hier schon nicht verstanden: Papiere werden ausentwickelt. So lange, bis sich nichts mehr tut.
Sind die Abzüge "zu dunkel", hat man überbelichtet. Also wird an der Belichtungszeit gedreht und nirgendwo anders.
"Aber dann ist alles so hell und matschig"... Da ist man dann auf dem besten Wege, das Zusammenspiel von Papiergradation und Filmentwicklung zu verstehen. Ein Buch um 16,90 lesen und verstehen kommt günstiger als drei versaute Filme, vierzig Blatt Photopapier und der Frust einiger Verwandter ob der protzig angekündigten, wenngleich dann nicht lieferbaren Bilder.
SW-Photographie ist in erster Linie Handwerk. Das ist sowas wie der Klempner macht, wenn er Gasleitungen perfekt verlegt. Es hat nichts damit zu tun, dass man an einer Spielkonsole virtuelle Gasleitungen perfekt verlegen kann. Wie beim Handwerk, wo die Lampe auch nicht durch eine Wii ersetzbar ist, so lässt sich in der Photographie ein gutes Negativ eben auch nur durch einen Lernprozess erzielen. Für das gute Positiv schließt sich dann ein zweiter Lernprozess an. Gelernte Photographen blicken deshalb meist auf eine dreijährige Ausbildung zurück.
Vgl. "Ansel Adams, Das Negativ" und "Ansel Adams, Das Positiv" als Aufbau-Literatur. Nachdem die Einführungsliteratur verstanden wurde, sonst ist das rausgeworfenes Geld.
Mehr und mehr bin ich dankbar dafür, dass ich es damals per Hand ohne Automatiken und Labor-Belichtungen erlernen durfte. Die Tatsache, dass ich das Papier und die Filme von meinem ersten schmalen Taschengeld *] zahlen durfte, wirkte sich enorm steigernd auf den Lernfortschritt aus. Mein damaliger Lehrer war allerdings auch drei Nummern höher als mein Posting jetzt hier und legte großen Wert darauf, dass man *lernt* und *versteht*.
Beste Grüße,
Franz
*]: Die DM15,- Halbjahresbeitrag gingen 1982 auf meine Eltern. Darin waren 10 Blatt 18x24 PE Grad. 3 subventioniert. Alles andere durfte ich von DM2,- Taschengeld pro Monat selber bezahlen. Damals war ich elf und habe folglich sehr schnell gelernt. Jeder Fehlversuch bei den damaligen Materialkosten hat mich ja gleich 14 Tage zurückgeworfen.

