brüchige Balgen flicken, so habe ich es gemacht

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Bei meiner alten Graflex 4x5 war der Balgen in der Eckfaltung lährig.

Da ich im Netz nichts Brauchbares oder nur sündteure Sets zum Flicken gefunden habe, abgesehen vom Tausch des Balgs, ging ich so vor:

Balgen vorsichtig ausbauen (etwas klifflig, behutsam vorgehen und vorher gut untersuchen, wie er drin war!)

Balgen von innen spannen (mit je Holzleisten und einer kleinen Schraubzwinge Ecke für Ecke)

Die Zickzackfaltung mit einem Edding schwärzen.

Die Faltung mit verdünnter Gummilösung (Fahrradflickzeug, Feuerzeugbenzin, ACHTUNG, BRENNT LEICHT) vorsichtig mit einem kleinen Pinsel einstreichen.

1 Tag trocknen lassen.

Nochmal mit dem Edding schwärzen.

Die Zickzackfaltung auf der Läge mit einem schwarzen Nylon-Reparaturtape aus dem Sport (Lenk-)drachenladen (5 cm breit, 10m lang, ca. 20
"Vorwerk Certoplast" in schwarz ist flexibel, lichtdicht und vergleichsweise günstig. Dessen Klebung mit THF vorbereitet auch noch vergleichsweise einfach. Macht aber beim Einatmen während der Verklebung zwingend Krebs.

Vorteile: Das Zeug ist flexibles PVC. Das Zeug ist einfach zu verarbeiten.

Nachteile: Das Zeug ist PVC und jeder Berufs-Öko bekommt gleich einen Schwanzabfall. Das nötige THF ist ohne Aufwand nicht erhältlich. Warum wohl?

Von der Abwägung Vorteil/Nachteil beim Kunden leben die Reparaturbetriebe notfalls auf Kosten ihrer eigenen Gesundheit bei Klebungen klassischer Art.

In gängige optische Balgen bei den Spektroskopikern aus Wissenschaft, Forschung und Kernkraft wenden solche Betriebe sehr viel Handwerk an. Und hätten ggf. spezielle Klebstoff-Polymere mittels harter Röntgenstrahlung aus. Eine sehr friedliche Anwendung der Gammastrahlung. Ganz ohne THF, rein radio-aktiv: die lauschen dabei sogar dem Rundfunk neben der vollkommen strahlengeschützten Kabine.

Verfahrenstechnik ist etwas Wunderbares: Kaum ein Kunde weiß wie seine Teflonpfanne wirklich beschichtet wird.

Kaum ein Kunde weiß wie die Rinder seiner Filme rein zur Kodak-Gelatine-Gewinnung (Kodak ist der einzige Produzent spezifizierter Gelatine weltweit) auf dem Acker furzen, scheißen und sterben.

Kaum ein Kunde weiß, dass pro Digitalsensor ca. 3000l Trinkwasser vernichtet werden und dieses den direkten Tod von etwa täglich +100 Menschen zur Folge hat.

Dabei habe ich 30l Trinkwasser pro Mensch pro Tag zugrunde gelegt. Insgesamt. Selber zu trinken und zum Essen bekommt der dann noch etwa <0,5l. Der Rest landet in der Halbleiterfabrik. Der Laptop trägt dann ein Siegel für "grüne Elektronik".

Diese Zahlen sind bei der UN jederzeit verifizierbar. Daher habe ich sie nützlich.

Trinkwasser ist das eigentliche Problem auf der Welt. Und gerade diese Ressource blockieren wir mit unserem Halbleiterfortschritt auf der einen Seite, wie auch mit unserem "Umweltbewusstsein" auf der anderen Seite: Wir schieben wasserintensive Produktionen weit von uns, basteln steuerbegünstigte Solarzellen hier dank genügend reinen Wassers unter subventionierten Bedingungen, und klagen dann über Emissionen in unserer Republik, obwohl wir bereits 99% binnen der letzten zehn Jahre ans andere Ende der Welt verschoben haben.

So doof sind nur wir Deutschen. Eigentlich sind wir mit dieser Politik (leider wird diese durch *alle* Parteien mitgetragen, auch und besonders die durch die "Grünen" verursachte Verlagerungspolitik der Umweltrisiken) so richtige Arschlöcher gegenüber der Weltbevölkerung.

Über CO₂ rede ich nicht. Das ist eine kurzfristige Frage, die durch die technisch höherentwickelten Staaten gewonnen werden wird.

Beste Grüße,

Franz
ich versteh da jetzt den zusammenhang nicht <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/blink.gif' class='bbc_emoticon' alt=':)' />



aber gute anleitung, stanoli <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/wink.gif' class='bbc_emoticon' alt=':)' />



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