Focomat V35 Welches Papier und welche Chemikalien?

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Hallo liebes Forum,

ich habe vor einiger Zeit einen Focomat V35 erstanden und möchte mir jetzt ein kleines

Fotolabor einrichten. Nun geht es darum, die passenden Materialien zu kaufen. In der Theorie

hab ich alles verstanden, was ich brauche, nur wenn man kaum Erfahrung hat, sieht das in der Praxis

dann ganz anders aus. Als ich bei Fotoimpex im Shop nachgeschaut habe, war ich dann auf einmal schon

verwirrt bei der Größe der Auswahl an Chemikalien, Papier usw. Da ich bislang kaum bis gar keine Erfahrung

mit dem Entwickeln habe, wäre ich dankbar um ein paar Tipps, welche Chemikalien ich mit

welchem Papier kombiniere usw. und was für einen "Anfänger" am Praktischsten ist.

Vielen Dank schon mal im Voraus für eure Ratschläge.

Viele Grüße

Laura
Hallo Laura,

den Focomaten kannst Du nur verwenden, wenn Du die Negative in Leicanol entwickelt hast. Als Papier funktioniert eigentlich nur das Focobrom in 40x60 entwickelt in D35. Leider gibt es diese Materialien alle nicht mehr, Dein Vergrößerer ist also nutzlos und ich entsorge ihn Dir kostengünstig...

Und jetzt für alle, die fassungslos mitgelesen haben: Das war ein Scherz!!! <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/cool.gif' class='bbc_emoticon' alt='B)' />

Glückwunsch zu diesem tollen Vergrößerer!

Für passende Tipps müsstest Du uns noch einiges verraten.

Was möchtest Du vergrößern (Landschaft, Portraits, Architektur, ...)?

Sollen die Bilder eher fürs Album sein (10x15) oder für die Wand (30x40 oder noch größer)?

Sollen es normale s/w-Bilder sein oder auch so Spezialitäten wie Tonungen und Lith?

Möchtest Du nur Flüssigkonzentrate bei den Chemikalien verwenden, oder darf es auch ein Pulveransatz sein?

Hat Dein Vergrößerer den Schwarzweiß-, den Multigrade- oder den Farbkopf?

Hast Du schon Laborschalen? In welcher Größe?

Spontan würde ich ein Päckchen Fomaspeed Variant in 13x18 zum Spielen und eins in 24x30 für die "ernsthafteren" Bilder empfehlen. Alternativ kann es auch Adox Easy Print sein.

Dann noch ein Päckchen Adotol konstant (N113) und eine Flasche Adofix. Als Stoppbad kannst Du Essigessenz oder Zitronensäure aus der Drogerie nehmen (oder auch Adostop).

Wenn Du alle Geräte wie Vergrößerungsrahmen, Schalen und Zangen hast, könntest Du dann loslegen.

Aber es werden hier wahrscheinlich noch einige Tipps kommen...

Swingende Grüße

Henning
Hallo Laura,

bei den Papieren hat wohl jeder seine Favoriten. Als Anfänger würde ich grundsätzlich erst mal zu PE-Papier raten, das ist einfacher in der Verarbeitung. Ich habe gute Erfahrungen mit dem Adox MCP gemacht. Ist zwar nicht das günstigste aber es bringt auf Anhieb gute Ergebnisse. Den schon empfohlenen N113 oder wie er jetzt heißt "Adotol Konstant" kann ich auch uneingeschränkt empfehlen, ein wirklich guter Entwickler der sehr lange hält und sehr ergiebig ist. Und bezüglich Fixierer: siehe ein Thread weiter unten.

Grundsätzlich würde ich mich erst mal auf eine Sorte Papier und auf einen Entwickler beschränken, bis du die Arbeit in der Duka so weit im Griff hast. Dann kannst du immer noch andere Papiersorten oder Entwickler ausprobieren. Übrigens: der Einfluss des Entwicklers auf das Ergebnis ist beim Papier lange nicht so stark wie bei Filmen.

Wenn du noch eine Entscheidungshilfe brauchst: schau doch einfach mal bei Wolfgang Moersch rein, der hat eine umfangreiche Galerie online, in der man Beispiele für viele derzeit auf dem Markt befindliche Papiere findet.
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Hallo liebes Forum,

ich habe vor einiger Zeit einen Focomat V35 erstanden und möchte mir jetzt ein kleines

Fotolabor einrichten. Nun geht es darum, die passenden Materialien zu kaufen. In der Theorie

hab ich alles verstanden, was ich brauche, nur wenn man kaum Erfahrung hat, sieht das in der Praxis

dann ganz anders aus. Als ich bei Fotoimpex im Shop nachgeschaut habe, war ich dann auf einmal schon

verwirrt bei der Größe der Auswahl an Chemikalien, Papier usw. Da ich bislang kaum bis gar keine Erfahrung

mit dem Entwickeln habe, wäre ich dankbar um ein paar Tipps, welche Chemikalien ich mit

welchem Papier kombiniere usw. und was für einen "Anfänger" am Praktischsten ist.

Vielen Dank schon mal im Voraus für eure Ratschläge.

Viele Grüße

Laura

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Guten Tag Laura,

Du hast ja ein Spitzengerät! Mit Schwarzweiß-Modul?

Mein Ratschlag: mach Dir es so einfach und preiswert wie möglich. Wenigstens fürs erste Jahr.

Im Einzelnen heißt das:

- nimm die Chemie, was du überall finden kannst, keine (teure) Sondersuppen.

Eukobrom wäre ein Vorschlag für Entwickler, ist auch preiswert. Verdünnte Chemie (d.h. Arbeitslösungen) nicht zu lange aufbewahren.

Stopbad brauchst du nicht. Abspülen genügt, dann hält der Fixierer auch länger. Bei Film sieht es allerdings anders aus, denn der Film wird ja nicht ausentwickelt wie die Vergrößerungen.

Fixierbad, da ist die Auswahl gottseidank nicht so groß. Nimm 08/15 Ammoniumthiosulfid.

- nimm das Papier, was am preiswertesten ist, Fomaspeed Variant. Ob die Vergrößerung nun überwältigend gut wird oder nicht, das hängt anfangs mehr von Dir ab als vom Papier (und Chemie). Nicht zu viele Papier-Größen im Haus haben. Lieber wenige Prints machen als viele, dafür gute und mindestens 24x30 cm.

- einen guten Vergrößerungsrahmen ist wichtig, aber teuer, auch gebraucht. Eine breiten Rand (wenigstens 2 cm) am Bild macht viel her, leider lassen nicht alle Maskenrahmen das oben und links zu. Viele Maskenrahmen machen nur einen Winkel (den oben links) 90°, die anderen sind verzogen. Winkel unten rechts deshalb ab und zu kontrollieren, geht einfach mit ein Stück Karton.

Viel Spaß und viel Erfolg!
Hallo zusammen,

vielen Dank für die hilfreichen Antworten, hab alles im Shop gefunden und festgestellt, dass es zum Glück nicht

so teuer ist, wie ich gedacht habe.

Warum soll man denn für den Anfang eher PE Papier nehmen und kein Baryt?

Baryt ist ja schon qualitativ hochwertiger, ist es einfach schwieriger, damit umzugehen?

@Henning:

Ich denke, dass ich zunächst überwiegend Portraits und vielleicht einige Landschaftsaufnahmen

vergrößern möchte. Erstmal s/w Bilder in 24x30. Alles andere kommt später :)

Was sind denn die Vor-/Nachteile von einem Flüssig- und einem Pulveransatz?

Der Vergrößerer hat den Multigrade Kopf.

Laborschalen hab ich noch keine, ich wollte alles mit einem Mal bestellen.

Dann vermutlich erstmal in 24x30.

Ich werde dann auf jeden Fall gleich loslegen, wenn ich nach Hause komme.

Viele Grüße aus Vietnam,

Laura
Hallo Laura,

24x30 ist schon eine gute Größe. In den Schalen kommt man mit einem Liter Ansatz gut hin.

Baryt ist halt etwas aufwendiger zu verarbeiten. Es dauert etwas länger und man muss sich zwingen, genau zu arbeiten. Wenn man ausprobiert und herumspielt, ist es bei PE nicht so schlimm, wenn man mal zu kurz wässert oder die Zeiten im Entwickler und Fixierer nicht ganz genau einhält. Ich vergrößere meist einen Film komplett auf 13x18, suche mir dabei meist schon einige Bilder heraus, die ich dann auf 18x24 vergrößere, die richtige Ausarbeitung auf Baryt mache ich dann aber erst bei der nächsten Sitzung, wo ich mir dann vier oder fünf Bilder vornehme, die dann aber auch sorgfältig abgezogen werden.

Du kannst ja einen 10er-Pack auf Baryt mitbestellen; es ist schon etwas Besonderes, das mMn nicht so "mal eben" geht.

Der Multigrade-Kopf ist richtig gut. Die Zeiten bleiben weitgehend über den ganzen Bereich (auch bei 4 und 5) konstant. Du kannst probeweise mal ein Bild mit 0, 3 und 5 (bei gleicher Zeit) abziehen, da bekommt man dann ein gutes Gefühl für die Gradationen. Das Licht des Focomaten ist sehr weich; wundere Dich also nicht, wenn Du für das gewünschte Bildergebnis auf 3 oder 3,5 abziehen musst, obwohl in vielen Publikationen angedeutet wird, dass ein echter FineArtPrint nur auf Gradation 2 abgezogen werden kann...

Pulver haben den Vorteil, dass sie leichter sind (es muss kein Liter Wasser transportiert werden), weniger Platz wegnehmen und sich unangerührt nahezu unbegrenzt halten. Allerdings muss man das Pulver erstmal ansetzen; das staubt und dauert manchmal auch etwas. Bei Flüssigkonzentraten nimmst Du einfach die benötigte Menge aus der Flasche, füllst mit der entsprechenden Menge Wasser auf und kannst sofort loslegen.

Positiventwickler kann man meist sehr gut mehrmals verwenden, das "Problem", für den Entwickleransatz eine Extraflasche zu benötigen, hast Du also bei Pulver und Flüssigkeit.

Viele Grüße nach Asien

Henning
Ein kleiner Tip: DuKa-Beleuchtung - nimm einfach eine rote LED mit der gängigen E27 oder E14 Fassung für etwa 5 Euro. Möglichst wenige LEDs, 12 genügen, am besten gegen die Decke richten und Du hast wunderbares indirektes Licht.
guten tag

ich persönlich finde das der neutolersatz von adox klasse ist, und den verwende ich auch entsprechend

allerdings bei der papierfrage muss ich sagen , dass man da schon recht gut als "Anfänger" zurechtkommt

also würde ich dir mal aufgrund des Multicontrastmodul mal das Papier von Kentmere das ich sehr gut finde

schöne Grüße

Uz Lovis



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