Panchromatisches Fotopapier?¡

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Hallo miteinander,

da die meisten Suchergebnisse zu obigem schon ein paar Jährchen auf dem Buckel haben, wollte ich mich an dieser Stelle mal nach dem aktuellen Stand der Marktwirtschaft erkundigen: Ist derzeit noch / wieder panchromatisches Fotopapier im Handel erhältlich? Falls die Frage - wie ich befürchte - mit "nein" beantwortet wird: Hat jemand vielleicht aktuelle Tipps oder Papierempfehlungen für's Ausbelichten von Farbnegativen auf S/W-Papier mit einem Vergrößerer mit Farbmischkopf?

Besten Dank im Voraus & Grüße,

Stefan
Hallo Stefan,

panchromatisches s/w-Papier ist leider Geschichte - jedenfalls ist mir kein aktueller Hersteller bekannt.

Ich würde es mit festgraduiertem s/w-Papier versuchen - die Maske des Farbfilms beeinflusst leider den Hütograd von Gradationswandelpapieren. Da Farbfilm "weich" arbeitet, brauchst Du wahrscheinlich mindestens Grad 3 oder 4.
Gruß

Wolf
[quote name='Wolf_XL' post='11784' date='17-07-09, 19:53 ']Hallo Stefan,



panchromatisches s/w-Papier ist leider Geschichte - jedenfalls ist mir kein aktueller Hersteller bekannt.[/quote]

Ich habe es befürchtet. Naja, dann werde ich mal geduldig harren, ob der "Gebrauchtmarkt" vielleicht noch die eine oder andere Packung Panalure abwirft...



[quote name='Wolf_XL' post='11784' date='17-07-09, 19:53 ']Ich würde es mit festgraduiertem s/w-Papier versuchen - die Maske des Farbfilms beeinflusst leider den Hütegrad von Gradationswandelpapieren. Da Farbfilm "weich" arbeitet, brauchst Du wahrscheinlich mindestens Grad 3 oder 4.[/quote]

Hmm..und genau da scheinen die Meinungen ja auseinander zu laufen: Die einen empfehlen - wie auch du - festgraduiertes Papier, um den ungewollten Einfluss des Negativs auf die Gradation zu unterbinden; andere wiederum sind - für mein Verständnis nicht ganz zu Unrecht - der Meinung, dass man mit VC-Papier mehr Tonwerte des Negativs abbilden kann, da VC-Papier eben für einen breiteren Spektralbereich empfindlich ist. Dass diese erweiterte Empfindlichkeit - s.o. - wiederum zu Lasten der korrekten Tonwertabstufungen geht, ist die andere Seite.



Ich denke ich werde es wohl einfach mal probieren müssen. Da die aktuell anvisierten Negative ohnehin Hochzeitsmotive in einem Schlosshof bei grauem Himmel sind, schätze ich mal, dass da vielleicht nicht ganz so viel verloren gehen kann wie bei einer bunt blühenden Alpenwiese vor stahlblauem Himmel.



Dennoch bin ich für weitere Tipps und Vorschläge immer offen!





Besten Dank und ein entspanntes Wochenende,

Stefan
Also, es gibt da schon was:



[url="http://www.ilfordphoto.com/products/producttype.asp?n=4&t=Photographic+Papers+Digital"]http://www.ilfordphoto.com/products/produc...+Papers+Digital[/url]



allerdings nur als Rollenware. Da es eigentlich für Belichtungen mit Laserbelichtern gedacht ist, habe ich vor längerer Zeit mal bei Ilford Deutschland nachgefragt, ob es sich auch für Prints nach Colornegativen eignet; dies wurde von dort verneint. Allerdings sehe ich das eigentlich nicht ganz ein, denn das Datenblatt zu Ilfospeed RC Digital z.B. spricht von einem Kontrastumfang von 60 (was Gradation 4 entsprechen würde), die spektrale Empfindlichkeit sieht sehr panchromatisch aus, und weiter heißt es:



"ILFOSPEED RC DIGITAL is designed for use with the red, green and blue lasers used in digital enlargers. However

it can also be used with conventional tungsten or tungsten halogen light sources."



Ich habe die Sache dann allerdings nicht weiter verfolgt, nicht zuletzt deshalb, weil die kleinste Rolle (50,8cm x 30m) schon knapp 300 € kostet (was einem Quadratmeterpreis von fast 20 € bzw. ca. dem 3fachen eines "normalen" SW-Papiers entspricht), und das war mir dann für ein Experiment mit ungewissem Ausgang doch etwas zu viel. Aber wenn jemand ein Fachlabor kennt, das das Zeug verwendet, und da mal ein paar Schnipsel schnorren kann: Einen Versuch wär's vielleicht wert...



Grüße, Clemens
Hallo Fotofreunde,

also, mir hat die Sache keine Ruhe gelassen, und da sich BonImage nicht sonderlich engagiert gezeigt hatte, habe ich direkt an Ilford in England geschrieben und mal vorsichtig angefragt, ob man mir nicht ein paar Pröbchen zukommen lassen könnte. Nun ja, man konnte (super Service übrigens, sie haben mir extra ein paar Blatt ca. 20x25 von einer großen Rolle runtergeschnitten!), und erste Versuche verliefen einigermaßen vielversprechend: Die Grauwertumsetzung ist schon ziemlich gut, Feinheiten kann man dann natürlich noch über Filter regeln.

Allerdings ist das Zeug extrem empfindlich, man kommt auf sehr kurze Belichtungszeiten und/oder muss brutal abblenden, und Dukalicht (auch Natriumdampf!) ist absolut tabu. Daher ist die Verarbeitung eigentlich nur in der Trommel, oder noch besser, in einer Walzentransportmaschine, sinnvoll. Außerdem ist es doch recht hart (was bei dem Kopierumfang von 60 auch zu erwarten war), hängt aber auch sehr vom Negativ bzw. der Filmsorte ab. Aber weicher kriegt man ein Papier ja eigentlich immer, ich werde mal mit unterschwelliger Vorbelichtung und Centrabrom experimentieren...

Es gibt die wohl gleiche Emulsion auch in schmaleren Rollen, heißt dann ILFORD EXPRESS DIGITAL. Davon habe ich mir jetzt mal eine 25,4cm x 76m - Rolle bestellt, hat bei Gregor in Köln 215 EUR gekostet (andere Händler haben ähnliche Angebote gemacht, aber da ich im Großraum Köln wohne, konnte ich es so gleich selbst abholen). Damit werde ich dann mal ausführlich experimentieren. Sobald ich Ergebnisse habe, lasse ich wieder von mir hören.

Beste Grüße

Clemens



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