Unterschiede APH09, Adonal, ADX, ATM49

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Hallo zusammen,

Ich entwickle meine Filme bisher zur Hauptsache mit APH09 und bei 400 ASA Filmen mit ATM49. Beide Entwickler liefern nachvollziehbare Resultate, wie sie von Fotoimpex beschrieben werden. Also APH09 arbeitet scharf, kontrastreicher und etwas könig, während ATM49 sehr ausgeglichen, dafür nicht sehr knackig entwickelt. Mich interessiert jetzt für zukünftige Entwicklungsabenteuer, ob jemand mir einen sichtbaren Unterschied zwischen APH09 und Adonal bzw. Rodinal nennen kann. Und ebenso interessant wären Erfahrungen mit dem 2 Komponenten Entwickler ADX, dessen Spezifikationen sehr vielversprechend klingen. Ich grenze meine Filmwahl langsam ein auf Mittelformat CHS 100 und Fomapan 400, wobei ich mir jetzt noch Superpan 200 von Rollei bestellt habe, um einen Vergleich zu haben. Im Kleinbild arbeite ich mit Adox CHS 50, APX resp. Rollei Retro 100, Fuji Acros 100 und Fuji Neopan 400 (als Meterware von Freestyle).

Um Erfahrungsberichte wäre ich dankbar.

Grüße

Gilbert
Hallo,

hier mal meine Erfahrungen zu Rodinal und APH09: Ich entwickle meine Filme (Kodak 400TX, Ilford HP5+, ClassicPan200) hauptsächlich mit APH09 (noch 1+40er Version) und Rodinal, beides jeweils in den Verdünnungen 1+50 (1+40) und 1+25 (1+20). Wie schon von Dir beschrieben arbeiten beide Entwickler sehr scharf und kontrastreich. Der einzige Unterschied, den ich wahrnehme, ist die Körnigkeit. Filme im Rodinal entwickelt sind etwas (aber gut sichtbar!) feinkörniger als die, welche im APH09 entwickelt sind.

Zum ADX kann ich nichts schreiben, den benutze ich nicht. Jedoch benutze ich auch mal den Diafine als Zweibad-Entwickler. Die Verarbeitung ist sehr einfach: Lösung 1 in Dose, ca. 4:00 Min. entwickeln, ausschütten, Lösung 2 in Dose, ca. 4:00 Min. entwickeln, ausschütten, mit Wasser zwischenwässern (kein Stopbad!); fixieren, fertig. Die Temperatur des Entwicklers spielt in bestimmten Grenzen keine Rolle, ebenso die Zeit. Ich hatte noch keine Probleme mit den Negativen, sie waren immer gut zu vergrößern. Und das Schöne am Diafine: nach 20 entwickelten Filmen je Lösung A und B 700ml der gebrauchten Lösung mit 300ml frischer auffüllen und weitere 20 Filme entwickelt. Mit dieser Regeneriermethode nutze ich Diafine schon über zwei Jahren und bemerke keine Veränderung bei der Verarbeitung.

Viele Grüße

Oliver.
[quote name='oliverdienst' post='12326' date='20-02-10, 13:46 ']Hallo,

hier mal meine Erfahrungen zu Rodinal und APH09: Ich entwickle meine Filme (Kodak 400TX, Ilford HP5+, ClassicPan200) hauptsächlich mit APH09 (noch 1+40er Version) und Rodinal, beides jeweils in den Verdünnungen 1+50 (1+40) und 1+25 (1+20). Wie schon von Dir beschrieben arbeiten beide Entwickler sehr scharf und kontrastreich. Der einzige Unterschied, den ich wahrnehme, ist die Körnigkeit. Filme im Rodinal entwickelt sind etwas (aber gut sichtbar!) feinkörniger als die, welche im APH09 entwickelt sind.

Zum ADX kann ich nichts schreiben, den benutze ich nicht. Jedoch benutze ich auch mal den Diafine als Zweibad-Entwickler. Die Verarbeitung ist sehr einfach: Lösung 1 in Dose, ca. 4:00 Min. entwickeln, ausschütten, Lösung 2 in Dose, ca. 4:00 Min. entwickeln, ausschütten, mit Wasser zwischenwässern (kein Stopbad!); fixieren, fertig. Die Temperatur des Entwicklers spielt in bestimmten Grenzen keine Rolle, ebenso die Zeit. Ich hatte noch keine Probleme mit den Negativen, sie waren immer gut zu vergrößern. Und das Schöne am Diafine: nach 20 entwickelten Filmen je Lösung A und B 700ml der gebrauchten Lösung mit 300ml frischer auffüllen und weitere 20 Filme entwickelt. Mit dieser Regeneriermethode nutze ich Diafine schon über zwei Jahren und bemerke keine Veränderung bei der Verarbeitung.

Viele Grüße

Oliver.[/quote]

Vielen Dank Oliver

Das genau hat mich interessiert. Man könnte also sagen, dass Rodinal die Qualität an Schärfe und Kontrast beibehält, hingegen feinkörniger arbeitet als APH09. Also ist die Entwicklung der Chemie zwischen 1918 und 1954 nicht spurlos vorüber gegangen.

Für welche Fälle greifst Du denn auf Diafine zurück? Ich benutze den ATM49 für die empfindlicheren Filme, weil ich mit APH09 zuviel Korn befürchte. Aber wie erwartet geht eben die Kantenschärfe verloren. Löst sich das mit einem Zweibad-Entwickler wirklich spürbar verbessern?

Beste Grüße

Gilbert
[quote name='gilbjoel' post='12328' date='20-02-10, 18:34 ']...Man könnte also sagen, dass Rodinal die Qualität an Schärfe und Kontrast beibehält, hingegen feinkörniger arbeitet als APH09. Also ist die Entwicklung der Chemie zwischen 1918 und 1954 nicht spurlos vorüber gegangen...[/quote]

Ja, so könnte man das wohl sagen. Allerdings sind meine Erfahrungen mehr im täglichen Gebrauch entstanden und nicht durch Vergleichstest unter 'Laborbedingungen'. Vielleicht gibt es hier jemanden in der Runde, der so etwas gemacht hat.

Irgendwo hatte ich einmal gelesen, dass Rodinal bezüglich der Kornunterdrückung im Laufe der Jahre weiter entwickelt wurde - ich weiß nur nicht mehr wo das war.

Wie es um eine Weiterentwicklung des R09 (jetzt APH09) steht, weiß ich nicht. Ich konnte nur feststellen, dass ich keine Unterschiede zwischen dem alten Orwo R09 (gekauft in den 80er Jahren und verwendet bis ca. 2007) und seinem 'Nachfolger' APH09 gesehen habe.

[quote name='gilbjoel' post='12328' date='20-02-10, 18:34 ']...Für welche Fälle greifst Du denn auf Diafine zurück? Ich benutze den ATM49 für die empfindlicheren Filme, weil ich mit APH09 zuviel Korn befürchte. Aber wie erwartet geht eben die Kantenschärfe verloren. Löst sich das mit einem Zweibad-Entwickler wirklich spürbar verbessern?[/quote]

Den Diafine benutze ich hauptsächlich dann, wenn ich faul bin - also wenn ich keine Lust habe, auf genaue Temperaturen und genaue Zeiten zu achten. Auch nehme ich ihn gern, wenn ich schon vorher weiß, dass die Kontrastverhältnisse bei der Aufnahme selbst für meine Vorlieben für 'härtere Abzüge' zu viel wären.

Beim Diafine habe ich noch nicht wirklich viel Augenmerk auf die Kantenschärfe gelegt - die ist aber nicht so stark, wie bei Rodinal/ APH09.

Viele Grüße

Oliver
Also, ich habe jetzt den ADX zwei Komponenten Entwickler selber getestet. Bisher habe ich darin einige Legacy Pro 400 resp. Fuji Neopan 400 und einen Adox CHS 50 getaucht. Das Resultat beim Neopan ist absolut überzeugend. Mein erstes 40x30 Print auf Adox Barytpapier habe ich von einem Kleinbildnegativ aus dieser Serie gemacht. Es zeigt ein wunderbares Korn und eine knackige Schärfe. Obschon ich Anfänger bin, sieht das aus, wie ein echtes Fine Art Print. Ich habs gerahmt und meine Güte trauen sich natürlich nicht, etwas Negatives dazu zu sagen. Beim CHS 50 habe ich einen grünlichen Schleier festgestellt. Erst dachte ich, dass ich zuwenig fixiert habe und habs zurück in die Dose gesteckt und erneut fixiert. Der Schleier ist geblieben. Beim Printen erwies sich aber auch dieses Negativ als ausgeglichen und kantenscharf. Die Charakteristik der CHS Filme ist einfach anders. Ich mag beide. Um einige Beispiele zu zeigen, habe ich in der Mitgliedergalerie ein kleines Portfolio eröffnet unter dem Titel "Baselworld" mit der Kombi Neopan 400 und ADX. Hier habe ich absichtlich etwas härter vergrößert und es funktioniert meiner Ansicht nach wunderbar. Also alle die den Entwickler noch nicht kennen: ein Versuch lohnt sich.



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