Großformatdias mit Vergrößerer

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Guten Abend,

ich würde gerne Farbgroßformatdias (13x18) selbst mit meinem Vergrößer erstellen.

Kann ich so einfach mit meinem Beli das Licht des eingelegten Farbnegativs messen

und so belichten (ca 4-6 Sekunden bei 100Asa Film) oder funktioniert das so nicht,

bzw. muss ich irgendetwas berücksichtigen?

Für Tipps wäre ich dankbar, der Film ist ja nicht grad billig <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/wink.gif' class='bbc_emoticon' alt=';)' />

Grüße
Marc
Hallo Marc,

wie Du schon richtig bemerkt hast: "Film ist nicht billig:" Und daran wird es wohl auch scheitern!

Zunächst sollte man wissen, ob die Vergrößerung vom Negativ oder vom Diapositiv erfolgen soll. Für beides gab es spezielle Materialien, die leider nicht mehr verfügbar sind. Gegen die zwangsläufige Aufsteilung des Kontrastes bei Vergrößerung vom Dia auf gewöhnliches Diamaterial hilft z. B. vorbelichten. Und da musst Du eben experimentieren. Um auf halbwegs praktikable Belichtungszeiten zu kommen, wirst Du mit Graufiltern arbeiten müssen. Der Vergrößerer muss absolut lichtdicht sein, sonst hast Du in der Duka herumvagabundierendes Licht, das Dein ziemlich empfindliches Aufnahmematerial verschleiert. Die Benutzung des Belis fürchte ich, kannst Du wohl vergessen - aber probiers mal aus. Ich sehe eher schwarz: bei längeren Belichtungszeiten (wg. Graufilter) kriegst Du Farbverschiebungen durch unterschiedl. Schwarzschildeffekt in den einzelnen Schichten, bei kurzen Belichtungszeiten brauchst Du einen Verschluss am Vergrößerer.

Das Ganze geht, es wurde ja früher auch von professionellen Labors gemacht, ist aber nicht ganz trivial. Andererseits: Lass Dich von mir nicht entmutigen! <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/rolleyes.gif' class='bbc_emoticon' alt=':rolleyes:' /> Vielleicht kriegst Du ja noch ein paar optimistische Tipps. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/cool.gif' class='bbc_emoticon' alt='B)' />

Ciao!

CP
Fällt mir noch ein:

Am Gescheitesten wäre es wohl, Du besorgst Dir eine einfache 13x18cm Kamera und einen Diakopiervorsatz. Um das Vorbelichten kommst Du da auch nicht rum. Aber, Du wirst in Photobüchern aus den 70er Jahren einiges zu diesem Thema finden.

Was Filmmaterial angeht, sieht es in diesem Format eher traurig aus. Etwas besser, wenngleich nicht viel, bei 5x7inch. Also wenn Kassetten, dann 5x7".

Oder mach' gleich 8x10 inch.

Ciao!

CP
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Hallo Marc,

wie Du schon richtig bemerkt hast: "Film ist nicht billig:" Und daran wird es wohl auch scheitern!

Zunächst sollte man wissen, ob die Vergrößerung vom Negativ oder vom Diapositiv erfolgen soll. Für beides gab es spezielle Materialien, die leider nicht mehr verfügbar sind. Gegen die zwangsläufige Aufsteilung des Kontrastes bei Vergrößerung vom Dia auf gewöhnliches Diamaterial hilft z. B. vorbelichten. Und da musst Du eben experimentieren. Um auf halbwegs praktikable Belichtungszeiten zu kommen, wirst Du mit Graufiltern arbeiten müssen. Der Vergrößerer muss absolut lichtdicht sein, sonst hast Du in der Duka herumvagabundierendes Licht, das Dein ziemlich empfindliches Aufnahmematerial verschleiert. Die Benutzung des Belis fürchte ich, kannst Du wohl vergessen - aber probiers mal aus. Ich sehe eher schwarz: bei längeren Belichtungszeiten (wg. Graufilter) kriegst Du Farbverschiebungen durch unterschiedl. Schwarzschildeffekt in den einzelnen Schichten, bei kurzen Belichtungszeiten brauchst Du einen Verschluss am Vergrößerer.

Das Ganze geht, es wurde ja früher auch von professionellen Labors gemacht, ist aber nicht ganz trivial. Andererseits: Lass Dich von mir nicht entmutigen! <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/rolleyes.gif' class='bbc_emoticon' alt=':rolleyes:' /> Vielleicht kriegst Du ja noch ein paar optimistische Tipps. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/cool.gif' class='bbc_emoticon' alt='B)' />

Ciao!

CP

[/quote]

Hallo CP,

danke für die Antwort, ich erläutere mal kurz den Zweck:

Ich brauche 13x18 Dias für eine Xenon Großprojektion. Ich habe solche Dias schon vor Jahren mal im Labor anfertigen lassen, kosteten aber über 100€
Hallo Marc,

ein Negativ auf Diaplanfilm vergrößert ergibt kein Großpositiv, sondern ein Großnegativ. Von dem Farbnegativ musst erst ein Dia anfertigen (lassen). Dieses Dia muss zudem weich sein, da das Gamma eines Diafilms bei ca. 1,5 liegt. Oder willst das Abenteuer eingehen, einen E6-Diafilm zum Negativ zu entwickeln? Bis da was projizierbares zustandekommt kann viel Material den Bach runter gehen. Ein vielleicht gangbarer billiger Weg: Negativ auf RA4 in gewünschter Größe vergrößern und dann in einem Copyshop auf transparenten Träger 1:1 farbkopieren.

Gruß Wolfgang
(This post was last modified: 19-10-2011, 09:29 PM by Wolfgg.)
Ich habe vorhin bei "meinem" Labor nachgefragt. Dieses bietet diese Dienstleistung nicht mehr, angeblich gibt es die benötigten Filmmaterialien nicht mehr.

Ciao
Auszug aus der Sortimentsübersicht von Agfa vom Mai 1973, Abschnitt "Color-Verarbeitungsfilme":

1) Agfa-Positivfilm M für die Herstellung von Diapositiven nach maskierten oder unmaskierten Colornegativen

(Formate 9 x 12 bis 50 x 60cm und 105cm x 10m)

2) Agfacolor-ZN-Film für die Herstellung von Colornegativen nach Diapositiven (Zwischennegative)

(Formate 35mm x 10m DP oder 25m DP und 61,5mm x 15m)

3) Agfacolor-Umkehrkopierfilm für die Herstellung von Colordiapositiven nach Diapositiven (Diaduplikate)

(Formate 35mm x 50m DP und 61,5mm x 15m)

(Ende des Auszugs)

Von den 3 Filmtypen wird nach meinem Kenntnisstand nur noch Nr. 3 hergestellt (Kodak EDUPE und Fuji hat auch einen). Und das nur wegen Hollywood&Co, damit die ihre vermeintlichen "alten Schätze" vor dem Verfall retten können.

Wer also heutzutage Filmtyp Nr. 1 oder 2 brächte, hat schlechte Karten.

Gruß Wolfgang
Hallo Wolfgang,

danke auch dir für deine Informationen. Die Idee mit der Copyshop 1:1 Kopie ist gut, werde ich auch testen, wobei ich

befürchte, dass die Folie (Overheadfolie) dem 7KW Projektor nicht standhalten wird (Dias erprobt schon). Ich werde

es einfach mal probieren.

Der Kodak EDUPE wäre ja genau das richtige, zur Belichtung in einem Vergrößerer, hab auch hier noch keinen Händler

gefunden.

Martincolor habe ich kontaktiert, die stellen leider auch keine Dias mehr her, arbeiten aber mit Duratrans. Es gibt auch

Duraclear, komplett transparentes Farbfotopapier, was eventuell für meine Zwecke funktionieren könnte,

ich finde aber keine Bezugsadressen im Netz.

Für sw habe ich auch schon den Adox Displayfilm getestet, das funktioniert auch gut.

Grüße

Marc
(This post was last modified: 21-10-2011, 12:52 PM by MarcS.)
Hallo Marc,

vielleicht wäre angesichts der begrenzten Materialauswahl heutzutage doch der digitale Weg sinnvoller, nicht nur der simple Tintendruck, sondern auch so Spezialverfahren wie Sublimationsdruck.

Grüße, Wolfgang
[quote name='Wolfgg' timestamp='1319205356' post='13469']Sublimationsdruck.[/quote]

Coole Idee. Und dann machen wir das ganze mal in einem 7kW-Projektor ein wenig warm und haben plötzlich ein Verlaufsbild <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.gif' class='bbc_emoticon' alt=':)' />

Beste Grüße,

Franz



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