Anfaengerfragen zur Negativentwicklung

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Ich mache gerade meine ersten Erfahrungen mit der Negativentwicklung.

Noch etwas Rätsel gibt mir Folgendes auf:

Ich suche mir einen Entwickler und Film bei Digitaltruth raus. Dann habe ich da z.B. eine Verdünnung von 1+4 und eine Entwicklungszeit von 5,5 Minuten. Alternativ eine Verdünnung von 1+9 und eine Entwicklungszeit von 10,5 Minuten.

Wird sich das auf das Ergebnis auswirken?

Außerdem stellt sich mir noch diese Frage:

Wenn ich z.B. einen Acros 100 Film auf ASA 80 belichte. Und alle Angaben eines Entwicklers beziehen sich auf Acros bei ASA 100, muss ich dann länger entwickeln (da ich nur ASA 80 verwendete) oder soll ich den Angaben zu ASA 100 folgen?

Ich weiß, dass man da im großen und ganzen seine eigenen Erfahrungen machen soll/muss, mich würde aber trotzdem interessieren, ob es da tendenziell eine Faustregel gibt.
Zitat:

"An Deiner Stelle würde ich einfach mal die Entwicklungszeit um ca. 10% verkürzen, und schauen, welche Gradation beim Vergrößern so benötigt werden, um gute Ergebnisse zu haben. Wenn das in der Regel signifikant härter als Grad 2 wäre würde ich die Entwicklungszeit etwas verkürzen, wenn die Tendenz zu Gradation 1 (oder gar 0) geht, würde ich die Entwicklungszeit verlängern. Wenn Du das meiste gut mit Grad 2 - 2,5 vergrößern kannst, dann passt alles."

Sorry, aber genau umgekehrt wird ein Schuh draus, da mit Ausdehnung der Entwicklungszeit die Negative bekanntlich härter werden.

Auch finde ich, dass die bevorzugte Gradation zu großem Teil auch Geschmackssache ist und die immer wieder probagierte Zielgradation 2 nicht den einzig selig machenden Weg darstellt. Ich z. B. vergrößere meist auf G3 +/-.

Wenn ich mich recht entsinne, entsprach die Gradation 3 bei Agfa ja auch mal "normal" und Grad 2 "spezial". Aber wie gesagt, ich halte das für Geschmackssache, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass 5 verschiedene Papiere 5 verschiedene Gradationsabstufungen aufweisen und somit Grad 2 hier mal 2,5 und dort mal 1,5 bezogen auf das Referenzpapier ist.

Aber dies ist nur meine ganz persönliche Meinung.

Grüße,

S.

Edit: Rechtschreibfehler
Gruß,

S.

(This post was last modified: 21-11-2011, 05:39 PM by sputnik.)
Hallo Namir

das mit mit der Relativierung des Königswegs über G2 war nicht explizit an Dich gerichtet, sondern lediglich meine persönliche Meinung zu einem sich zu verfestigen drohenden Dogma. Ich gewinne ganz allgemein so langsam den Eindruck, dass alle Welt (will heißen: die paar Leute, die noch in die Duka gehen :-)) nur noch stur versuchen, irgendwelche Maße zu erreichen, die ihnen in Büchern wie "way beyond monochrom" vorgebetet werden (ohne dass ich damit dieses zweifellos sehr informative Buch verreißen will!). Vorsicht, auch dieser Satz bezieht sich nicht auf dich, sondern beschreibt nur MEIN GEFÜHL ganz allgemein. Ich bin eher Anhänger der alten Weisheit: Probieren geht über Studieren. Wobei das Studium von guter Literatur natürlich dazugehört.

Und bezüglich Gradation habe ich noch eine ernstgemeinte Frage: Hast Du jemals ein Foto auf Grad 00 oder 0 abgezogen, das man hinterher anschauen oder gar herzeigen konnte?

Schöne Grüße,

S.
Gruß,

S.

Hallo Timo,

bei den Parametern die du beschreibst kannst du gar nichts falsch machen. Klar, voraus gesetzt der Film ist richtig belichtet. Du hast noch kein Vergleichsmaterial. Wenn du dann an den Negativen was auszusetzen hast, kannst du mit dem Finetuning anfangen.

Grüße, Sven.
Klasse, danke für die Antworten. Das wollte ich wissen: "Mit höherer Verdünnung (wäre hier 1+9) wird das Ergebnis tendentiell schärfer, das Korn dafür gröber."

Aktuell handelt es sich um einen Fuji Acros 100 Film und den Kodak T-Max-Entwickler. Aber eigentlich hat mich vor allem die allgemeine Tendenz interessiert.

Eines ist mir noch unklar:

"da mit Ausdehnung der Entwicklungszeit die Negative bekanntlich härter werden." Mit "härter" ist stärkerer Kontrast gemeint?

Mit Abzügen bin ich leider noch nicht so weit. Da fehlt es noch an Platz und vor allem an einem erschwinglichen, gebrauchten Vergrößerer. Theorie wird allerdings schon etwas studiert.

Gruss

Tim
(This post was last modified: 22-11-2011, 07:44 AM by TiMo.)
[quote name='TiMo' timestamp='1321917606' post='13526']

Eines ist mir noch unklar:

"da mit Ausdehnung der Entwicklungszeit die Negative bekanntlich härter werden." Mit "härter" ist stärkerer Kontrast gemeint?



[/quote]



Ja. Dahinter steht vereinfacht erklärt folgender Effekt: Wo nichts ist, kommt auch durch langes Entwickeln nichts hin. Das heißt, tiefe Schatten verändern sich durch verlängerte Entwicklung kaum.



Lichter hingegen bauen sich so weit auf, wie es die Maximaldichte des Films zulässt. Damit steigt der Unterschied zwischen Schatten und Lichtern, mithin der Kontrast.
Bleibt dran, am Sucher.



--Uwe
Ich blicke, was solche Schnaeppchen angeht, immer mit Neid nach Amerika und Deutschland. Da wohne ich aber nicht, sondern in Tokyo. Das guenstigeste, was ich bisher gefunden habe, war gebraucht fuer 400
[quote name='namir' timestamp='1322043245' post='13530']

Scheint ja eine ordentliche Nachfrage nach gebrauchten Vergrößerern zu geben. Würde sich ja anbieten, gebrauchte Vergrößer aus Deutschland zu importieren...

[/quote]



Ich meine, das Gegenteil ist der Fall. Da scheint so gut wie nichts mehr zu gehen. Die hohen Preise lassen nicht auf eine hohe Nachfrage schließen. Die Vergrößerer stehen in einer Ecke des Ladens und stauben vor sich hin.
Online Auktionen gibt es, aber auch da ist selten was unter 400
Hallo Timo,

1. Kleiner geht immer. Also mit nem 6x7 35mm geht, umgekehrt nicht. Objektiv genauso. Für 67 80mm, für 35 50mm. 80 geht auch bei KB wg. großem Bildkreis, allerdings mit kleinerem Abbildungsmaßstab. Objektive haben i.d.R. 39mm Gewinde (zumindest bei diesen Negativgrößen) und lassen ebenfalls i.d.R. tauschen. Für die verschiedenen Formate brauchst du entsprechende Negativmasken/halter in der Negativbühne

2. Filter. Kommt drauf an was du machen willst. Farbfilter gehen für Farbe und s/w. Reine Gradationswandelkäufe nur für s/w. Bei beiden brauchst du dann jeweils im Vergrößerer auch Mischboxen um das Licht zu mischen und am besten für passende Negativformat. Weiches Licht. Keine so harten Kanten in der Belichtung und weniger Probleme mit dem Staub. Alternativ Kondensorgeräte, wenn du nur s/w machen willst. Das Licht wird über zwei Linsen gebündelt, wenn du Glück hast gibt's ne Filterschublade für die Gradationsfilter. Hartes Licht, schärfere Kanten.

3. Leuchtmittel. Gibt's ne Menge. Von Opalglühbirnen bis hin zu Niedervolt Halogenlampen. Die Glühbirnen brennen gern durch wenn es im Kopf zu heiß wird. Ersatzteile eher im Bereich der Elektrik bei Geräten mit Mischkopf und Trafo. Kondensorgeräte sind einfach aufgebaut und nahezu unzerstörbar. Lucky kommt auch aus China, oder. Hab ich jedenfalls noch keinen gesehen. Fujimoto baut sehr gute Geräte grade auch für 4x5".

Gruss Sven.



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