Meopta Opemus 6

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Hallo Leute!

Seitdem ich mit meinem Opemus 6 auch Mittelformat vergrößere (mit Anaret 4.5/80) sind mir neben dem projizierten Bild ziemlich helle konzentrische Ringe aufgefallen. Die können meines Erachtens nur von Reflexionen am Balgeninneren kommen. Ich habe mal die Platine abgebaut und reingeschaut...der Balgen glänzt ziemlich stark und ich könnte mir vorstellen, dass das eine ganze Menge kontrastminderndes Streulicht auf dem Bild verursacht, welches die Gradation in den Lichtern beugt. Kennt jemand das Problem? Gibt es vielleicht so eine Art matten Sprühlack, der auf Kunststoff haftet? Oder gibt es andere Balgen aus Stoff?

Viele Grüße
Andreas
Hallo Andreas,

als Versuch einfach mal eine Röhre aus schwarzem Stoff (z.B. Filz) um die Innenseite des Balgens legen und so prüfen, ob wirklich der Balgen reflektiert.

Gruß Wolfgang
AM zweitbesten wirkt Velours, das gibt es selbstklebend im Baumarkt. Es neigt ein wenig zum Fusseln: Erst abbürsten und zum Schluss mit Klebestreifen abziehen, dann ist es in Ordnung. Ich habe damit mehrere MF-Kameras ausgekleidet, es wirkt gut – viel besser als alle schwarzen Lacke, die bei spitzen Lichteinfall doch wieder zum Reflektieren neigen.

Am besten ist schwarzer Samt, aber der löst sich schwer bearbeiten.
Bleibt dran, am Sucher.



--Uwe
Danke für die Tips soweit!

Das Problem ist nur, wie ich das Velours sauber an die Innenseite des Balgens geklebt bekomme...Das wird eine ziemliche Pfriemelei, wenn auch machbar. Vielleicht werde ich vorher Wolfgangs Test machen um zu schauen, ob der Balgen wirklich einen so großen Einfluss hat.

Hintergrund für den Verdacht mit den Innenreflektionen ist, dass ich die Dichten eines Graukeiles (geht bis 1.95) in der Projektion mit meinem neuerworbenen Hauck Trialux nachmessen wollte. Dabei habe ich erhebliche Unterschiede in den Messwerten der Stufen hoher Dichte festgestellt, je nachdem ob ich mittels der Negativmaskenbänder den Ausschnitt des entsprechenden Dichtefeldes begrenzte oder nicht. Da schwankten die Messwerte für den Dichteumfang des Keiles zwischen 1,5 und 1,9 (letzterer Wert wäre für mich akzeptabel). Das legt für mich den Schluss nahe, dass das Streulicht auf jeden Fall aus dem Objektiv kommt, denn die Reflektionen vom Grundbrett an die Decke und Wände und zurück habe ich durch Moltonstoff verhindert. Es gibt also nur zwei Möglichkeiten: Entweder ist das Objektiv an sich recht kontrastarm, oder das Streulicht kommt von den Reflektionen am Balgen. Da ich einen Diffusorkopf habe, kommt eine Menge ungerichtetes Licht in den Balgen, so dass ich mir das als wahrscheinlichste Fehlerquelle vorstelle.

Hab den Test auch mal mit meinem KB El Nikkor 2,8/50 wiederholt...selber Effekt, obwohl dieses Objektiv über jeden Zweifel erhaben sein sollte und es auch in einem sehr sauberen Zustand ist.

Viele Grüße
Andreas
Statte den Balgen doch einfach mal provisorisch mit einem Stück Karton aus. Dann weißt du's genau.
Gruß,

Thomas
Hallo,

ich glaube ich habe den Grund für die Abweichung gefunden: Das Anaret hatte bei näherer Prüfung einen Belag auf dem Glas (auch auf der innenliegenden Seite der Hinterlinse). Ich habe die Linse ausgebaut und gereinigt, und siehe da: auf einmal ist die Projektion viel kontrastreicher.

Ein zweiter Grund war die zunächst mangelnde Maskierung der Flächen innerhalb der Negativebene, die leer sind (der zerschnittene Graukeil hat nicht ganz die 6x6 ausgefüllt). Wenn man das nicht macht, hat man zu viel überschüssiges Streulicht, auch beim besten Objektiv.

Mit diesen Erkenntnissen messe ich jetzt einen Dichteunterschied von 1.9, damit bin ich dann zufrieden. Ich werde also vorerst auf die Auskleidung des Balgens verzichten (zumal die ringförmigen Reflexionen deutlich außerhalb des ausgeleuchteten Formates liegen). NAja, auf jeden Fall habe ich wieder was dazugelernt.

@namir: Ich wollte nur aus Neugier meinen neuerworbenen Trialux gegen den Graukeil testen, Hintergrund war eigentlich das Kalibrieren meines Farbmischkopfes auf mein Fotopapier. Allerdings mache ich nirgendwo eine Auflichtmessung. Der Trialux misst ja nur die einfallende Lichtintensität der Projektion an einem Punkt. Wenn ich hellstes und dunkelstes Feld der Projektion anmesse, und die angezeigten Belichtungszeiten T1 und T2 sind, dann muss log(T1/T2)=1.95 rauskommen. Bei meiner ersten Messung kam aber nur 1.5 raus. Genug Grund, um Fehlerforschung zu betreiben.

Viele Grüße
Andreas



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