Adox NC17

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Hallo Mirko,

ich habe gerade etwas auf der Adoxseite herumgestöbert und bin über die alten [url="http://www.adox.de/UeberADOX/Ueber%20ADOX.html"]Colornegativfilme[/url] gestolpert. Den NC17 konnte man wohl auch selber entwickeln.

Meine Frage an Mirko ist, ob er jemals damit zu tun hatte und ob die Rezepte/Maschinen dazu noch existieren. Gleiches interessiert mich für den C15. Auch würde mich interessieren, wie die Farben dieser Filme aussahen. Gibt es da im Fundus von Adox noch alte Aufnahmen?

Wenn du mal Zeit hast, würde ich mich über eine Antwort freuen.

Timgruss
(This post was last modified: 23-04-2012, 11:21 AM by TiMo.)
Hallo Tim,

der ADOX unterschied sich im Bildergebnis nicht wesentlich von den damaligen Filmen der Agfa, Kodak und Ilford (ja die Briten hatten da auch eigene Farbfilme). Aus heutiger Sicht würde man sagen sehr natürliche Farben aber untersättigt/dezent.

Die Rezepturen sind z.B. bei Ilford noch verfügbar aber das nutzt einem gar nichts.

Von den gelisteten 300 Inhaltsstoffen kann man vier (Wasser, Silbernitrat, Kaliumbromid, Gelatine) noch kaufen. Der ganze Rest müsste neu hergestellt werden und da liegt der Hund begraben.

Mann munkelt, dass ADOX daran gescheitert ist. Das eigene System war so kostspielig aufrecht zu erhalten und die Agfa hatte über die Kodak Farbkuppler-Lizenz zusammen mit Kodak den Kampf um die Labore gewonnen.

ADOX war isoliert und die Farbstoffsynthese so teuer, dass die Absatzmengen (millionen-Stückzahlen, nicht wie heute Kleinstmengen) eine Weiterführung des Bereichs Amateurfilm nicht mehr zugelassen haben. S/W hat es dabei damals mit erwischt.

Viele Grüße,

Mirko
(This post was last modified: 27-04-2012, 04:00 PM by Mirko Boeddecker.)
Danke fuer die Geschichtsstunde, Mirko.

Ist dann doch immer wieder erstaunlich, wie aufwendig so ein Film ist.
Ist nicht so aufwendig. Einen Intel Pentium Dual-Core herzustellen ist aufwendiger.

Zwei Solarfabriken in Frankfurt/Oder erst zu fördern und dann pleitegehen zu lassen ist auch aufwendiger/teurer.

Es ist eine Frage von Absatzmenge, Preis und Marktpotential.

Viele Grüße,

Mirko
(This post was last modified: 27-04-2012, 04:04 PM by Mirko Boeddecker.)
Hallo Tim und Mirko,

Spannend die Geschichte!

Dabei fällt mir ein, mein Vater war früher viel auf Montage, und so kam er mal zu einer graphischen Kunstanstalt, da sah er wie die Mitarbeiter von den Glasplatten die Emulsion abkratzten (Die Platten waren bei repro oft mehrere Meter auf mehrere Meter groß im Technik Museum Speyer kann man solche Kameras noch sehen) wenn die Aufnahmen nichts geworden sind, um die Glasplatten wieder zu verwerten.

Nur wenn es so kompliziert ist Emulsionen zu fertigen wie kamen die zu ihrer Emulsion? Selbst machen ging kaum wenn man es aus heutiger Sicht betrachtet. Oder war das alles Zukauf von Agfa, Kodak, 3M (Scotch, Solaris letzter haben noch eine Homepage in Japan, aber ob Solaris auch da drinsteckt wo es drauf steht, wer weiß es) Sakura, Konika, etc.?

Gruß Achim
[quote name='Mirko Boeddecker' timestamp='1335539019' post='14097']

Ist nicht so aufwendig. Einen Intel Pentium Dual-Core herzustellen ist aufwendiger.

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Hallo Mirko,

ich meinte weniger das Verfahren als die vielen Inhaltsstoffe und dern Nichtverfuegbarkeit.



Timgruss



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