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Fu?prudelbad-Entwicklungsmaschine
#1
Liebe Fotofreunde!


Als Einstand für das Fotoforum möchte ich mich erstmal vorstellen und meine neuesten Entwicklungstechniken zur Diskussion stellen, ich bin Ingenieur und komme aus Potsdam, arbeite aber zur Zeit überwiegend in Leipzig. Mit der „Praktika“, finanziert vom Konfirmationsgeld, fotografiere ich seit 30 Jahren, nachdem ein Verehrer meiner Mutter mir kurz zuvor einen Vergrößerer „Filmosto-Autofoc III“ (Dresden um 1955) geschenkt hat. Das Gerät ist zwar in Bezug auf die Optik sehr einfach und durch die Glasbühne ein Anziehungspunkt aller Staubarten. Aber der mechanische Autofokus mit der übersichtlichen Belichtungszeiten-Umrechnungsskala  ermöglicht ein sehr schnelles und angenehmes  Arbeiten. Postkarten von dichten Negativen können geradezu in Massenproduktion angefertigt werden. Die Filmbühne vom „Krokus“ (einfacher polnischer Vergrößerer) passt hier auch und wird von mir benutzt, wenn ich den Staub nicht mehr beherrsche.  Am Anfang galt mein Interesse nur der Fototechnik und der Fotochemie. Alle Filme, Entwicklerarten und Entwicklungsmethoden wurden von mir ausprobiert. Ich belichtete die Filme vorwiegend um Schärfe und Kontrast auszuprobieren. Die fotografierten Menschen, Pflanzen, Tiere, Gebäude und Maschinen waren ansonsten Nebensache. Bald fing ich an sämtliche Verwandten und Bekannten und deren Bekannte und Verwandte abzulichten. Der Garten, die Küche, die Laube, die Werkstatt,  der Spielplatz und natürlich Feierlichkeiten ergaben immer herrliche Motive für Portraits aller Art. Erst später merkte ich, welchen fotografischen Schatz ich damit angehäuft hatte und fotografiere in diesem Sinne bis heute weiter.  


Um im Zeitalter des digitalen Wahnsinns noch mit der klassischen Schwarz-Weiß Fotographie Freude zu haben, ist es wichtig dass alle Möglichkeiten des schnellen und einfachen Arbeitens genutzt werden um vor allem ein sicheres und reproduzierbares Ergebnis zu erhalten. Deshalb möchte ich an dieser Stelle meine kleine Entwicklungsmaschine vorstellen und zur Diskussion anregen.


Die Filmhersteller schreiben den Nutzern zur Erzielung optimaler Resultate nicht nur Entwicklerart, Zeit und Temperatur vor, sondern auch den Bewegungsrhythmus in der Entwicklungsdose. Ich kenne keinen Amateur, der das halbminütige Drehen oder Kippen eingehalten hat. Die erste Minute soll meist andauernde Bewegung sein, danach macht es eigentlich jeder anders. Früher habe ich die Dose dann in die linke Hand genommen und einfach bei meinen täglichen Arbeiten mitgeführt bis der Wecker klingelte. Meist war dann der Entwickler aber durch die Hand zu warm geworden. Seit einigen Jahren benutze ich aber nun die „Fußsprudelbad-Entwicklungsmaschine“ um hervorragend gleichmäßige Ergebnisse bei minimalem Aufwand zu erzielen. Das Gerät gibt es in vielen Warenhäusern für etwa 20 Euro, zum Füße baden ist es kaum zu verwenden, deshalb bekommt man es im A und V meist unbenutzt. Das Gerät rüttelt an der Fußauflage und speist Luft ein und obendrein heizt es noch ein wenig. Man braucht nur temperiertes Wasser einfüllen und die Entwicklungsdosen einzustellen. Es passen zwei hinein. Leider ist die Grundfläche nicht eben, man muß mithilfe von Hölzchen einen Ausgleich schaffen. Das Gerät ist nicht leise, um nicht zu sagen nervtötend, deshalb muß man mit Schaumstoff und Haushaltslappen eine Schalldämmung vornehmen. Die Entwicklung wird damit sehr gleichmäßig und reproduzierbar, die Herstellerangaben können verwendet werden. Die erste Minute andauernder Bewegung ist damit auch erfüllt.

Ich hoffe damit einen Beitrag zum Fortschritt zu leisten.

Sollte es schon etwas Besseres geben dann freue ich mich natürlich auch.


Viele Grüße


Ulf-Benno

 

 

#2
...mir als Ingenieur sind solche Bastellösungen ein Graus - und als Ingenieur solltest Du es eigentlich auch besser wissen...

Gruß

Wolf
#3
Agitation ist wichtig. Und man geht zunächst nach Herstellerangaben vor. Heiland bietet eine Maschine an die die Dosen im richtigen Rythmus dreht. Ich selbst bevorzuge Rotationsentwicklung, weil ich damit Chiemie spare. Bei s/w reicht es die 20° beim Einfüllen zu haben, so schnell geht die Temperatur in der Dose nicht runter. Was du in dem Fussbad machst ist Stillstandsentwicklung zum Kontrastausgleich, das ist eine ganz andere Nummer.

 

Gruss Sven.

#4
Aberaber, wenns funktioniert und obendrein den Spieltrieb befriedigt, ist es doch gut?

Für mich (anscheinend nicht nur für mich) ist es allerdings eine Lösung, zu der mir das Problem fehlt...

 

Inwiefern das Rütteln dieser superkallifragilistischen Vorrichtung jetzt "richtiges" Kippen ersetzt, oder eher wie eine Rotation wirkt oder, wie Sven vermutet, eher einer Standentwicklung entspricht, kann so aus der Hüfte wohl niemand sagen.

 

Wir sind doch nicht bei der NASA, das Kind im Manne darf gerne auch mal raus!

 

Wenn Ulf-Benno jetzt an der Ehre gepackt ist (und er ein paar Stunden zu füllen hat) dann macht er jetzt einen Vergleichstest mit ein paar Probestreifen, einer Lupe und einem Densitometer. Viel Spaß und berichten!

#5
#6
Sag mal Ulf-Benno, werden bei dem Geschüttel deine Bilder nicht unscharf...?  :-)

 

Wenn genug Flüssigkeit in der Dose ist, sollte doch Schaumbildung egal sein?

#7
#8
#9
Das wäre dann z. B. solch ein Gerät (wobei es das anderswo auch für die Hälfte gibt). Leider keine genauen Angaben zur Temperatur.

http://www.rossmannversand.de/produkt/29...?id=107400
#10
...joh, man kann sich seine Würstchen auch mit 'nem Brennglas grillen, seine Hosen mit 'ner Kneifzange zumachen und Filme auch in Kaffee entwickeln - funktioniert sicherlich alles... irgendwie... oder so...

Gruß

Wolf

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