Fu?prudelbad-Entwicklungsmaschine

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Dein Ton.

...nun ja, es wird halt nicht jeder als Diplomat geboren - ich bin eben immer sehr direkt...

Gruß

Wolf
Vielen Dank für die vielen Antworten. Also ich werde noch mal den Wissensstand zusammenfassen:

Als Entwicklungsdosen habe ich zwei grundsätzlich Verschiedene Arten. Zum einen die traditionelle Dose mit drehbarer Spule (Triplex und Zeiss-Ikon), die man nicht kippen darf. Die Bewegung erfolgt nur durch Drehen der Spule in einer Richtung.  Die Triplex –Dose ist zwar in der Anwendung sehr sicher aber man hat Flüssigkeitsverlust durch das Triplex-Band, das außerdem noch gereinigt werden muß und irgendwann kaputtgeht. Die Zeiss oder Pentacon-Dose hat nur unten eine Spirale in der Spule und erlaubt dadurch ein rasantes Einspulen. Manchmal macht sich jedoch das Filmende selbstständig. Die vom Hersteller dafür gelieferte Klammer habe ich schon im ersten Jahr verloren. Für die schnelle Verarbeitung einzelner Filme ist diese Dose immer noch am praktischsten.  Das Fußsprudelbad erlaubt hier eine gleichmäßige Entwicklung ohne mühsam die Spulenachse.drehen zu müssen.

Zum anderen benutze ich natürlich die modernen Dosen mit festem Verschluß.Die Spulen kann man zwar nicht drehen aber dafür lässt sich die Dose Kippen, Rollen und Schütteln. Durch Rollen und Schütteln lässt sich hier Entwicklerflüssigkeit sparen, genau wie bei der Rotationsentwicklung. Allerdings wird durch den starken Luftkontakt die Haltbarkeit des Entwicklers leiden und man sollte ihn schnell aufbrauchen. Für mich als Gelegenheitsamateur ist aber genau dieser Vorgang ein Grund auf das Schütteln zu verzichten, um den Entwickler auch noch Wochen später verwenden zu können. Das Fußsprudelbad erlaubt eine intensive Bewegung ohne übermäßigen Luftkontakt. Es bildet sich auch kein Schaum.

Für die optimale Negativentwicklung wird eine Mindestbewegung in der Dose nötig sein, wird diese überschritten, verbessert sich die Entwicklung nicht mehr.  Das Fußbadegerät mit einer elektrischen Leistung von fast 60 Watt wird diese Bewegung bei weitem überschreiten. Die Bewegung erfolgt sowohl vertikal als auch horizontal und ist durch die Wechselwirkung mit der Flüssigkeit völlig ungeordnet, besser geht es gar nicht.

Die elektrische Leistung (ohne Regelung) ist so eingerichtet, dass eine Temperatur von 37°C konstant gehalten werden könnte. Ich hab es aber noch nicht ausprobiert, für Farbfilme müsste man hier mit einem weiteren Regelgerät nachhelfen.

 

Eine Standentwicklung habe ich als Jugendlicher unfreiwillig ausprobiert und einfach die Dose durch einen Anruf vergessen. Der Film war nicht verdorben, hatte aber senkrechte Steifen im Bild. Die Entwicklung so zu kombinieren, dass  die Streifen vermieden werden und der Kontrast trotzdem verbessert wird erscheint mir für den Amateur unrealistisch. Jedenfalls die Entwicklung mit dem Fußbad bringt sehr guten Kontrast hervor. Bei sehr modernen Filmen etwa Ilford und Fuji erziele ich mit stark gebrauchter Entwicklerlösung und Verlängerungsfaktoren bessere Ergebnisse als mit dem frischen Entwickler. Vermutlich wirkt sich dieser „Standeffekt“ bei längeren Entwicklungszeiten doch etwas aus. Deshalb überlege ich keinen frischen Entwickler mehr zu verwenden, sondern  nur noch frischen Entwickler nachzufüllen wie bei der Regeneratorlösung.

 

Noch ein Wort zu den Bastellösungen. Ich finde, dass ohne sie die Wirtschaft nicht läuft. Auch unser Betrieb ist darauf angewiesen. Deshalb werden alte Geräte, Rohre, Muffen und Kabel und Messgeräte immer so lange wie es geht aufbewahrt um im Notfall flexibel zu sein.

 

Viele Grüße Ulf

 

Um ein Bild vom "Fußbad" zu veröffentlichen muß ich  mir erst eine Digitale von meiner Tochter borgen. Sie macht dann immer spöttische Bemerkungen.

 

 

 

 

 

Ich find die Idee gut und bin auf weitere Erfahrungen gespannt!

 

Ich bin auch Ingenieur und trotzdem (oder deswegen  :D ) ein großer Freund von Bastellösungen. Macht mich das jetzt zu einem schlechteren Ingenieur? Falls ja, egal.

Gerade im Foto- und Dukabereich bastle und improvisiere ich sehr viel, und habe viel Spaß daran, mit einfachsten Mitteln zum gewünschten Ergebnis zu kommen.

...o tempora, o mores... ;-)

 

Am einfachsten wär es in dem Fall doch, wenn man sich einfach mit 'ner Uhr ruhig hinsetzen würde und alle halbe oder volle Minute die Dose kippen würde - ganz ohne lärmenden, stromfressenden und zweckentfremdeten Apparatismus... Naja, vielleicht bind' ich auch das nächste Mal zwecks Agitation die Entwicklungsdose an meine Harley und berichte dann von dieser epochalen Errungenschaft ;-)

 

Wer übrigens ein iPhone, ein Android- oder Nokia-Smartphone sein eigen nennt, kann sich sogar hier http://www.digitaltruth.com/devchart.php eine entsprechende App runterladen.

 

Aber gut, soll doch jeder nach seine Facon glücklich werden...

Gruß

Wolf
Na eben, sag ich doch (zuprost). Wolf hat übrigens eine Harley, weitersagen!

 

 

Sieht für mich jetzt so aus, als ob der Sprudelapparat eine Entwicklungskinetik wie bei der Rotation (oder Dauerkippen)  hervorruft. Das ist nicht optimal, wie wir wissen.

 

Aber der Inschinör könnte ja ganz leicht den Sprudelapparillo takten wie eine konventionelle Kippentwicklung? 30s an, 30s aus, 10s an, 20s aus...

 

Und um die Taktschaltung machste ein Gehäuse in Titanoptik mit Kühllamellen und nem angebissenen Apfel drauf, dann klappts auch mit dem Wolf ;-)

 

 

Btw ist die Zitterentwicklung möglicherweise auch für Rodinal- Homöopatieanwendung geeignet, weil weniger Luft eingebracht wird als durch Kippen?
...och, wenn die Harley nicht political korrekt ist - ich hab' auch noch 'ne MZ in der Garage... ;-)

 

[Bild: k-003_DxO.jpg]

Gruß

Wolf
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22-04-2013, 09:39 PM von Wolf_XL.)
Aha, eine TS - würde ich sagen. Aber hatte die Blinker? Oder stammen die von einer Trophy (wegen der weißen Farbe)?

Na egal, nachdem ich mir als Stift den Schenkel am Auspuff von so nem Ding verbrannt habe, ist das Thema Motorrad für mich gestorben.

 

Eine Sport-AWO hätte natürlich ein besseres Standing neben der Harley....

 

 

Jetzt habe ich den Dreh mit dem Sprudelbad verstanden... ein Gerät, das temperiert und bewegt. Unkonventionelle Lösung durch Zweckentfremdung, das gefällt mir.

 

Ich als Selten-Entwickler bevorzuge Kippentwickeln mit Rodinal bei der Kellertemperatur von 15-18°C, alle Zutaten lagern bei konstanter Temperatur und müssen nicht vorgewärmt werden. Das ist ideal - wenn man Rodinal mag.

 

Gruß Matthias

Ich erspar euch jetzt das Bild von meiner Güllepumpe, die Garage ist eh nicht aufgeräumt.  Aber eigentlich müsste man die Dose doch mit der Kaltwäsche in die Waschmaschine stopften könnnen, die Jobo könnte man man mit dem Magnet sogar konzentrisch in der Trommelbefestigen.....fehlt  nur noch ein 10 Minuten Programm.

 

Gruss Sven.

...das ist 'ne Neckermann ETS 250 Trophy Sport von 1971. Die hab' ich schon seit 1981 und wurde von mir in diesem Winter komplett neu aufgebaut.

 

http://www.youtube.com/watch?v=YzFEP6VdHcw

http://www.youtube.com/watch?v=gZlhSUc-Psg
Gruß

Wolf



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