DDR-Rotfilter Jenaer Glaswerk

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Grüß Euch,



mir ist ein Rotfilter aus DDR-Fertigung zugelaufen. Kennt jemand zufällig den Verlängerungsfaktor?

Der Filter selbst ist unbeschriftet. Auf der Papphülle finden sich folgende Aufdrucke:



foto-optik

ultrasorbanfilter für schwarz-Weiß-Film



B - M 58 x 0,75

R 6

11,85



ferner mit Kugelschreiber, fast unleserlich (vermutlich): 401



Preis und Gewinde sind natürlich klar.



P.S. Ach Mist, jetzt bin ich im falschen Forum gelandet. Na ja, sehts mir nach.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26-02-2013, 07:55 PM von Morte.)
--
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26-02-2013, 07:56 PM von Morte.)
Falls die Bezeichnung R6 der heutigen Bezeichnung KR6 entspricht würde ich mal von einem Faktor um die 2 ausgehen.
Der Filterfaktor, gerade bei Rot, ist auch von äußeren Faktoren wie Tageszeit (Lichttemperatur), Motiv (welche Farben) und dem verwendeten Film abhängig. An Deiner Stelle würde ich den Filter an Deinem Standardfilm mit +2, +3 und +4 belichten. Nach dem Entwickeln wirst Du sehen, wohin die Reise geht. Aber wie schon gesagt, gerade bei Rotfiltern sind die anderen Faktoren nicht

zu vernachlässigen, insofern man auf 'perfekt' belichtete Negative aus ist.



LG

Dirk
´Schwarzweiss ist Farbe genug.´ B.Klemm
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-02-2013, 06:03 PM von pittyman.)
Danke soweit erstmal!

Kann man hierbei vielleicht auch auf die TTL-Belichtungsmessung bauen? Bei meinen Gelbfiltern klappt das, bei Rotfiltern kann es ja ganz anders sein ...
Eher nicht. Korrektur +1 bis +1,5 LW wäre bei TTL sicher ratsam. Je nach Tageszeit.

Warum probierst Du es nicht einfach aus?

Dir bleibt am Ende eh nichts anderes übrig.

Keiner weiß, was das für ein Filter ist, demnach wird Dir auch keiner genaue Angaben machen können.

Ich benutze übrigens auch nicht die von Heliopan und B+W angegebenen Filterfaktoren, sondern meine eigenen.

So, wie es DIE richtige Belichtung nicht gibt, gibt es auch nicht DEN Verlängerungsfaktor, denn es kommt ja immer drauf an, was hinten rauskommen soll. ;-)
Gruß,

S.

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-02-2013, 02:56 PM von sputnik.)
Und auf's Licht/Motiv kommt es auch an. Als Extrembeispiel braucht ein Backsteinhaus vor Abendrot eine andere Korrektur als ein blaues Auto vor ner Nivea-Werbung <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/mrgreen.gif' class='bbc_emoticon' alt=':mrgreen:' />



Auf die TTL-Messung würde ich mich auch nicht verlassen, zumindest bei den einfacheren Systemen. Die sind meines Wissens vor allem grünempfindlich.
TTL-Messung ist in jedem Fall nicht präzise und zum Teil unbrauchbar! Zone VI hat aus diesem Grund extra den Pentax Spotmeter modifiziert angeboten, da Farben zum Teil die 'falschen' Helligkeiten 'vortäuschen'. Bei Spotmetern geht es nur um reflektiertes Licht,

aber wie man daraus erkennen kann, ist es ein physikalisch sehr komplexes Gebiet.



Grüße aus der DuKa

Dirk
´Schwarzweiss ist Farbe genug.´ B.Klemm
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-02-2013, 05:54 PM von pittyman.)
[quote name='sputnik' timestamp='1361973238' post='15749']

So, wie es DIE richtige Belichtung nicht gibt, gibt es auch nicht DEN Verlängerungsfaktor, denn es kommt ja immer drauf an, was hinten rauskommen soll.

[/quote]

Doch, im konservativen Sinn ist die richtige Belichtung die, bei welcher die Schatten noch gut durchgezeichnet sind. Dass - wenn man sein Bild in Zonen unterteilt - Zone II im Negativ noch Bildinformationen enthält. Ist der Verlängerungsfaktor zu knapp gewählt, erhält man in diesem kritischen Bereich keine Bildinformationen mehr.

Allerdings spielt, wie bereits erwähnt, auch die Farbe des Lichtes eine Rolle. Jetzt im Winter bei geschlossener Wolkendecke besteht den ganzen Tag über ein höherer Blauanteil im Licht (da bringt ein Rotfilter höchstens eine Kontrastminderung). Also müsste theoretisch ein längerer Verlängerungsfaktor her als bei Licht mit hohem Rotanteil (- direktes Sonnenlicht). Inwieweit dies aber tatsächlich zu berücksichtigen ist? Ich weiß es nicht. Ich halte meine Filter bei "neutralem" Licht einfach vor den Belichtungsmesser und komme so zu meinen Verlängerungsfaktoren - wenn diese nicht auf dem Filter notiert sind.
Gruß,

Thomas
[quote name='T.R.' timestamp='1362042384' post='15762']

im konservativen Sinn ist die richtige Belichtung die, bei welcher die Schatten noch gut durchgezeichnet sind. Dass - wenn man sein Bild in Zonen unterteilt - Zone II im Negativ noch Bildinformationen enthält. Ist der Verlängerungsfaktor zu knapp gewählt, erhält man in diesem kritischen Bereich keine Bildinformationen mehr.[/quote]

Richtig: im konservativen Sinn. In der Theorie. Jedoch bestimmt in der Praxis der Fotograf was in welche Zone fällt und was er durchgezeichnet haben will und was nicht.

BTW: Wenn Du bei einem Rotfilter derart üppig belichtest, daß Deine Schatten noch voll durchgezeichnet sind, ist die Rotfilterwirkung einer Landschaftsaufnehme 100%ig flöten.

[quote name='T.R.' timestamp='1362042384' post='15762']Ich halte meine Filter bei "neutralem" Licht einfach vor den Belichtungsmesser und komme so zu meinen Verlängerungsfaktoren - wenn diese nicht auf dem Filter notiert sind.

[/quote]

Bei den meisten Filtern haut das gut hin, aber beim Rotfilter hast Du dann nie und nimmer die von Dir weiter oben geforderte Schattenzeichnung als Bedingung für "die richtige" Belichtung. ;-)
Gruß,

S.

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-02-2013, 11:37 AM von sputnik.)



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